Читать книгу Ein Dezember voller Weihnachten - Christiane Rösel - Страница 15
Оглавление6. Dezember (Nikolaustag)
Die Kraft des Teilens
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© Celine Hefel
Gutes zu tun und
mit anderen zu teilen,
vergesst nicht;
denn solche Opfer
gefallen Gott.
Ich sehe ihn wie heute vor mir stehen: „Den Weihnachtsmann gibt es nicht, aber beim Nikolaus kann man sich nicht sicher sein!“ – so baute sich unser fünfjähriger Sohn vor mir auf. Christlich sozialisiert, wie er war, hatten Jesus und der Weihnachtsmann gemeinsam an Heilig Abend einfach keinen Platz. Da musste man sich entscheiden. Aber der Nikolaus – und überhaupt, was da so in dieser Nacht passierte, da konnte man sich nicht sicher sein. Wenn wir dann in der Stadt einem Nikolaus begegneten, machte mein Sohn um diesen vorsichtshalber einen großen Bogen, Süßigkeiten hin oder her. Immer herrschte ja auch eine gewisse Spannung, ob er etwas bringt oder nicht. (Diese Spannung haben wir, ehrlich gesagt, auch ein bisschen gepflegt!)
Viele Legenden ranken sich um Nikolaus, der im 4. Jahrhundert Bischof der Stadt Myra in der heutigen Türkei war. Allen Geschichten gemeinsam ist sein vorbildliches Leben und sein Einsatz für andere.
Das tiefste Glück unseres Lebens ereignet sich im Teilen. Anderen etwas Gutes zu tun – dafür ist dieser Tag ein schöner Hinweis. In der Kraft des Teilens kann ich die Angst, zu kurz zu kommen, überwinden. Teilende Menschen sind glückliche Menschen. Dabei sind es nicht nur die Aktionen an Weihnachten, sondern es ist eigentlich eine Lebenshaltung, die damit ausgedrückt wird. An konkreten Möglichkeiten, Menschen in Not beizustehen, mangelt es nie; doch besonders in diesen Tagen finden wir dazu viele Angebote.
Es gibt einen alten Spruch aus dem Poesiealbum, der lautet: „… denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eig‘ne Herz zurück!“ Trotzdem hatte ich lange damit zu kämpfen, gerne zu teilen und abzugeben: Reicht es noch für mich, wenn ich teile? Hat der andere es wirklich nötig?
Durch einen guten Freund, der es mir schlicht vorlebte, habe ich es Stück für Stück gelernt. Er selbst hatte nie echte Reichtümer, aber was er hatte, teilte er großzügig mit anderen. Ein solches Beispiel steckt an.
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Wenn das Leid jedes Armen
uns Christus zeigt
und die Not, die wir lindern,
zur Freude wird,
dann hat Gott unter uns
schon sein Haus gebaut,
dann wohnt er schon in unserer Welt.
Ja, dann schauen wir heut
schon sein Angesicht
in der Liebe, die alles umfängt.
(Claus-Peter März)
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