Читать книгу Magic Money - Christina Kanese - Страница 7

Kapitel 3 Was ist Geld? Geld denkt nicht! Also was ist Geld?

Оглавление

„Das Geld soll den Menschen dienen, nicht die Menschen dem Geld.“

(Seneca)

Ich saß mal bei einem Blind Date mit einem Mann im Café Paris in Hamburg. Das Gespräch entwickelte sich, und es schien ein netter Abend zu werden. Bis der Herr mir unbedingt seine Erfahrungen aus seiner Fastenzeit erzählen musste, bis hin zur Veränderung seiner Ausscheidungen während dieser Zeit. Schnell wurde mir das Gespräch zu viel, und ich ging im Geiste alle Gesprächsthemen durch, die noch unangenehmer wären, und mit denen ich den Mann in die Flucht treiben könnte. Welches Thema wäre noch unattraktiver als der Toilettengang?

Spinnen? Naja, damit würde ich vielleicht Frauen abschrecken, aber ob Männer das auch ekelt?

Kuscheltiere? Da kamen wir der Sache schon näher.

Und dann fiel es mir ein: Geld! Es gibt wohl kein unattraktiveres Thema als Geld, Anlage und Wirtschaft, das eine Frau bei einem Kennenlerntreffen anschneiden könnte. So habe ich mir tatsächlich mit diesem Gesprächsfaden weitere unschöne Folgetreffen vom Hals gehalten.

Und - kennen Sie das auch? Es gibt sogar ein Sprichwort: „Über Geld reden bringt Unglück“. Denken Sie sich im Stillen, dass da etwas dran ist?

Diese Geschichte hat mich auf jeden Fall tatsächlich zu „meinem“ Themengebiet Magic Money gebracht. Ich habe mich dem Thema intensiver gewidmet und habe Bücher aus verschiedensten Fachgebieten dazu gelesen. Sie werden also in dieser Lektüre nicht nur wirtschaftliche, sondern auch philosophische Hintergründe, psychologische und manchmal auch spirituelle Faktoren zum Thema Geld kennen lernen. Sie werden unglaubliches, bestürzendes und unterhaltsames erfahren, das jedes Gespräch über Geld in den Schatten stellt.

Ist Ihnen jetzt ein wenig mulmig? Keine Angst! Es wird noch schlimmer!


Eine Forsa-Studie [2] fand heraus, dass die Deutschen sich eher über ihr Liebesleben und den Tod als über Geld auslassen. Offenbar wird hier ein Tabu berührt. Ist Ihnen beim Sprechen über Geld auch mulmig? Haben Sie dabei ein ungutes Gefühl? Dann sind Sie in Deutschland in guter Gesellschaft. Der Volksmund sagt sogar „Über Geld spricht man nicht“. Aber woher kommt das Sprichwort eigentlich?

Noch im Alten Testament war Reichtum mit Segen verbunden. Damals gab es aber auch schon das Zinsnahmeverbot, welches interessanterweise nicht nur für Geld galt, sondern auch für alle anderen Dinge [3].

Der Umgang mit dem schnöden Mammon und insbesondere das Verleihen von Geld war im Christentum nicht gerne gesehen. Auch im Mittelalter gab es lange Zeit ein absolutes Zinsverbot. Daran hat die katholische Kirche bis ins 20. Jahrhundert festgehalten. Im Judentum dagegen durften Zinsen genommen werden.

Im Mittelalter brauchte die Wirtschaft das Geld als Dreh- und Angelpunkt des Tausches und zur Entwicklung der Spezialisierung und Arbeitsteilung. Dazu werden Sie noch mehr im Kapitel 3.1 'Wie ist Geld entstanden?' erfahren. Kurz gesagt, die Wirtschaft brauchte Investitionen und dafür brauchte sie Kredite. Also mussten die Geldgeber dazu gebracht werden, Geld zu verleihen. Der Anreiz dafür war der Zins. Für jüdische Mitbürger war es verboten, im Handwerk tätig zu werden, und im Judentum galt das Zinsverbot nicht. Deshalb spezialisierten sie sich in Handel und Geldgeschäften. Obwohl die Wirtschaft ohne die Geldversorgung gar nicht florieren konnte, wurden die Geldgeschäfte von der Kirche als Inbegriff der Sündhaftigkeit gebrandmarkt.

Ist dieser geschichtliche Hintergrund wohl immer noch Grundlage dafür, dass in Deutschland über das Thema Geld so ungern gesprochen wird? Oft wird das Reden über Geld mit einem extrem unwohlen Gefühl assoziiert. Wirkt sich hier das Sündenbild der Kirche aus und kommt noch ein dumpfes Gefühl zur Schuld hinzu?

Im Laufe des Buches werden wir dort genauer hinschauen und ergründen, welche Denkmuster bei Ihnen mit Geld verbunden sind. Gemeinsam machen wir uns auf eine Reise, in der Sie Ihre unbewusste Sichtweise zu Geld entdecken und so verändern können, dass Sie am Ende mit Geld ganz entspannt Leben dürfen und zum/r Helden/in der Geschichte werden.

[2] Forsa-Studie März 2009: es wurden 1.060 Personen befragt, worüber sie mit Bekannten und Freunden sprechen.

[3] Buch Mose (Deuteronomium) 23, Vers 20-21: „(20) Du sollst von deinem Bruder nicht Zinsen nehmen, weder für Geld noch für Speise noch für alles, wofür man Zinsen nehmen kann. (21) Von dem Ausländer darfst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder, auf dass dich der HERR, dein Gott, segne in allem, was du unternimmst in dem Lande, dahin du kommst, es einzunehmen."

Magic Money

Подняться наверх