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3.2 Euro – Getting together

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„Wat de Buer nich kennt, dat fret he nich.“ (Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht.)

(Plattdeutscher Volksmund)

So sagte mein Großvater immer und biss genüsslich in seine Leib- und Magenspeise: Kartoffeln. Er probierte noch nicht einmal so etwas Neumodisches wie Spaghetti oder Reis mit eben der Begründung, was er nicht kennt, das isst er nicht. Die Einstellung mag für Sie sehr veraltet klingen, doch tatsächlich funktioniert unser gesamtes Denken oft so. Damit Menschen etwas Neues und völlig Unbekanntes ausprobieren, bedarf es oft eines großen (Leidens-)Druckes oder großer Neugier.

So gibt es die Geschichte, dass auch die Kartoffel erst durch eine List von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen den Norddeutschen schmackhaft gemacht werden konnte. Die war ja schließlich auch ursprünglich fremd, kam aus Südamerika und wurde erst 1738 in Preußen angebaut.

Die ersten Verbreitungen der Erdäpfel im ehemaligen Preußen sind kläglich gescheitert, weil die Norddeutschen nicht wussten, wie sie zubereitet wurden, und vor allem, welche Teile der Pflanze überhaupt genießbar sind. So manchem ging es nach dem Verzehr der leicht giftigen Früchte sehr schlecht. Schnell wurden alle misstrauisch und wollten von der Kartoffel nichts mehr wissen.

Die negativen Neuigkeiten über das neue Gestrüpp verbreiteten sich schnell. Niemand glaubte mehr, dass die Kartoffel gegen die winterlichen Hungersnöte helfen könne. Auch Aufklärung mit Kartoffelrezepten brachte keine Wende. „Der alte Fritz“ fühlte ich für das Überleben seines Volkes verantwortlich. So kam er auf die ungewöhnliche Idee, die Kartoffelfelder von Soldaten bewachen zu lassen. Kartoffeln mußten also sehr wertvoll sein. Da wurden die Norddeutschen neugierig.

Die Soldaten klauten heimlich hier und da ein paar Knollen, kochten sie und fanden sie sehr schmackhaft. Als dies auch andere mitbekamen, siegte die Neugier und die Kartoffel wurde schließlich zu einem Hauptbestandteil des norddeutschen Mittagessens.

Ob diese Anekdote wahr ist oder nicht, sei dahingestellt. Auf jeden Fall ist es bewiesen, dass nur mit Mut und Überwindung Neues und Fremdes ausprobiert wird. Auch Kinder müssen immer wieder zu neuem Essen ermuntert werden. Und es hilft, dieses Neue erst einmal kennen zu lernen.

Leider gibt es in der Erziehung kaum Kennenlern- und Aufklärungsgespräche zum Thema Geld, wie zum Beispiel die „Bienchen & Blümchen“-Aufklärungsgespräche über Sexualität. Bei den meisten Eltern ist das Thema Geld selbst kaum bewusst und auch in der Schule gibt es dazu keinen Unterricht. Selbst die Forschung steckt mit interdisziplinären Fächern wie Neuroökonomie oder Verhaltensökonomie noch in den Kinderschuhen.

Doch es gibt schon ein paar Erkenntnisse, und vor allen Dingen hilft es, mehr über unser Geld zu verstehen.

Als Erstes möchte ich Ihnen den Euro vorstellen.

Wussten Sie, dass die Euroscheine aus Baumwollfaserpapier sind? Deswegen sind sie besser haltbar als Papier aus Holzfasern und können auch noch nach einem versehentlichen Waschgang verwendet werden. Haben Sie Lust, einmal Ihr Portemonnaie hervorzuholen und die Geldscheine in die Hand zu nehmen? Befühlen Sie die Banknoten ganz bewusst, sie sollten sich griffig und fest anfühlen. Zudem sind erhabene Reliefs an den Rändern, beim Hauptmotiv und an der Zahl erfühlbar.


Fällt Ihnen etwas an den Motiven auf den Scheinen auf?

Ja, jede Banknote hat eine andere Farbe und ein anderes Motiv auf ihrer Vorder- und Rückseite. Bei den Motiven haben sich die Gründer zwei besondere Oberthemen für den Euro ausgedacht. Auf der Vorderseite sind Fenster und auf der Rückseite sind Brücken unterschiedlicher Architekturstile abgebildet. Die Brücken stehen für die Verbindungsfunktion der Währung beim weiteren Zusammenwachsen der europäischen Länder und die Fenster oder Tore stehen für Offenheit gegenüber den anderen europäischen Kulturen.

Gegen das Licht gehalten sehen Sie ein Portrait der Göttin Europa als Wasserzeichen und es gibt einen dunklen Sicherheitsfaden, auf dem sich das €-Zeichen und der Nennwert der Banknote (bei einem Fünf-€-Schein also 5) hell absetzen. Beim Kippen aller €-Scheine erscheinen außerdem Hologramme, und die Farbe der Zahl changiert von grün zu blau.

Zusätzlich haben €-Banknoten noch Sicherheitsmerkmale, die für jede Party mit UV-Licht spaßig sind: die Geldscheine selbst leuchten nicht, aber z.B. die Sterne auf der Europa-Flagge und kleine fluoreszierende Fasern.

Magic Money

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