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Übung 5

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Blicke auf dein bisheriges Leben zurück und notiere dir einen Zeitstrahl deines Lebens.

Welche Situationen sind dir deutlich in Erinnerung geblieben und haben eine besondere Bedeutung für dich?


Inwiefern haben sie dich und dein Leben verändert?


Was hast du daraus gelernt? Wie hast du dich dabei gefühlt?


Eignen sich bestimmte Situationen vielleicht gut als ein Thema, da sie inspirieren, eine Universalität darin liegt und deine Schülerinnen motivieren könnten?


Ein Herzthema in den Unterricht einzuweben heißt:

Verbindungen herzustellen von Thema und Herzqualität sowie von Herzqualität und Ausrichtungsprinzip und von Ausrichtungsprinzip und Asana.

Während das Thema wie ein Motto für die Klasse steht oder gar ein Ziel der Praxis zum Ausdruck bringen kann, sind die Qualitäten eine Einladung für das, was gefühlt werden soll, um das Thema im Körper erfahrbar zu machen. Das Einbeziehen von Qualitäten ist eine einfache Art, um das Thema in den Körper zu bringen, im Körper erfahrbar zu machen und die Idee des Themas mit der Ausführung des Asanas zu verbinden.

Um eine passende Qualität zu finden, kann dich die folgende Frage inspirieren:

Was sind die Tugenden oder menschlichen Qualitäten, die es braucht, um die positive Botschaft des Themas zu erfüllen, voranzubringen und zu leben?

Finde diese heraus und beobachte, wie sie sich im Körper anfühlen. Verbinde die Qualität mit einem bestimmten Ausrichtungsprinzip oder einer bestimmten Aktion, sodass der Wert im Körper erfahrbar wird.

Yoga ermutigt die Schüler, die Philosophie zu verkörpern, sodass die Reaktion aus dem Herzen kommt.

Als Lehrerin führen wir die Schülerinnen in eine körperliche Erfahrung, die sie an das philosophische Konzept/Thema der Praxis heranführt, sodass das Thema nicht nur eine intellektuelle Idee bleibt.

In unserem ersten Buch YOGA LEHREN sind wir ausführlich auf den Prozess des Bhavana eingegangen, um zu betonen, wie wichtig Kontemplation dafür ist, das Thema nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern wirklich durchdrungen und erfahren zu haben. Dies ist die Basis dafür, ein Thema authentisch und lebendig vermitteln zu können. Nutze dieses Werkzeug, um dir noch sicherer zu werden, ob dein Thema für eine Klasse geeignet ist und funktioniert.

Bhava:

Gefühl und tiefe Kontemplation, die aus dem Inneren entstehen und sich entfalten.

Das Thema, das wir als Lehrerin für die Klasse wählen, entsteht in uns, aus dem Ort in uns, der fühlt. Wenn wir als Lehrerin wissen, wie sich etwas anfühlt, dann können wir diesen Aspekt vermitteln und transportieren, egal ob physisch oder philosophisch.

In der Praxis von Bhavana bleibst du bei der Betrachtung eines Themas, einer Idee oder eines Sutras lange genug, sodass es beginnt, seine Bedeutung – seine tiefere Bedeutung – zu entfalten. Der Unterricht mit Ideen oder Bildern, die nach dem Verständnis und der Erfahrung der Lehrenden noch oberflächlich oder flach sind, kann zu leeren und unauthentischen Klassenthemen führen. Die Bhavana-Praxis wird besonders kraftvoll, wenn unser äußeres Bewusstsein regelmäßig in seiner inneren Quelle ruht. Dies gelingt uns, wenn wir regelmäßig meditieren.

Wie zu Anfang des Kapitels erwähnt, kann jedes Element einer Klasse der Beginn unserer Planung sein. Ob du mit dem Thema in die Planung einsteigst, mit einem Asana oder einer Peak-Position, einer Herzqualität oder einem Ausrichtungsprinzip, sei dir frei überlassen. Stelle dir jedoch, um die Klasse für die Bedürfnisse deiner Schülerinnen adäquat zu gestalten, folgende Fragen:

•Was wird meiner Meinung nach den Schülern zugutekommen?

•Was sollen die Schülerinnen aus der Klasse mitnehmen?

•Was würde ihnen gefallen?

•Was ist das wichtigste Gefühl, das ich vermitteln möchte bzw. das die Schülerinnen im Unterricht erleben sollten?

•Was habe ich in meiner Praxis erlebt oder erfahren, worauf ich gerne zurückgreifen möchte und was ich mit meinen Schülern teilen möchte?

•Was ist in meinem Leben passiert, das mich bei der Planung eines Themas inspirieren kann?

•Gibt es ein universelles Ausrichtungsprinzip oder ein Asana oder Gruppe von Asanas, auf die ich mich in dieser Klasse konzentrieren möchte?

Viele der oben genannten Fragen können zu einer Idee für ein Thema führen. Sobald du eine Themenidee hast, können dir diese Fragen weiterhelfen, die Klasse zu planen:

•Wenn ich dieses Asana übe und dieses Thema erlebe, welches Gefühl entsteht dann in mir?

•Welche Qualität würde mich dabei unterstützen, das Thema beim Üben des Asanas zu erleben?

•Welches Gefühl verbinde ich mit dem Thema?

•Welcher physische Ausrichtungsaspekt könnte diese Qualität in den Körper transportieren?

•Welches Asana verkörpert dieses Thema?

•Wie verhält sich das Thema zu den wichtigsten Lehren des Yoga bzw. der Yogaphilosophie?

Zu Beginn deiner Klasse kannst du im sogenannten Dharma-Talk, der in den ersten Minuten deines Unterrichts stattfindet, das Thema vorstellen. In der Zentrierung, der kurzen Anfangsmeditation, bietet sich dir die Möglichkeit, Anweisungen für die Sitzhaltung zu geben, die Atemwahrnehmung zu schulen, Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment zu schaffen und das Thema mit dem Atem in der Haltung zu verbinden. Damit weben wir das Thema in den Asana-Teil der Klasse ein, was bedeutet, wiederholt und in sinnvollen Abständen das Thema zu erwähnen und es über die Qualitäten während der Yogastellungen für die Schülerinnen spürbar und erfahrbar zu machen. Dabei ist es Aufgabe der Lehrerin, die Fähigkeit zu verfeinern, ein Thema prägnant zu formulieren und so zu verflechten, dass die Schülerinnen ein stimmiges Ganzes erfahren. Wenn du dabei eine physische Aktion und Ausrichtung mit einer Qualität verknüpfst, werden diese Aspekte bald synonym füreinander stehen, und du kreierst noch mehr Dichte in deiner Klasse.

Yoga leben

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