Читать книгу Harry in love - Christina Masch - Страница 7

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Kapitel 2

Isabel lag zu Hause auf ihrem Bett und ihr kam das alles reichlich merkwürdig vor: Erst rannte sie mit einem der Söhne des Prinzen von Wales zusammen, dann beschimpfte sie ihn auch noch auf eine ganz unschöne Art und nun hielt sie ein Kündigungsschreiben ihrer Kindertagesstätte in den Händen. Aber nicht, dass sie ihre Arbeit verlor; nein, die Räumlichkeiten, in denen sie die fünf Kinder betreute, wurden ihr aufgekündigt, da das Haus zum Abriss von der Britischen Krone persönlich freigegeben wurde. Isabel glaubte noch immer, sie hätte sich verlesen, als sie nun schon zum x-ten Mal das Schreiben las. Und alles nur, weil sie den Prinzen beschimpft hatte??? Isabel wurde wütend, auf sich, auf Prinz Harry und natürlich auch auf die ganze Monarchie. Warum konnte die nicht einfach abgeschafft werden? Was tun die auch schon den ganzen lieben langen Tag, außer das hart erarbeitete Geld der Bürger unnütz zu verschwenden?!

Mit diesen Gedanken und einer Menge Wut im Bauch traf sich Isabel kurz darauf mit ihrer besten Freundin Anabel zum Training im Fitnessstudio.

„Sag mal, Isa, welche Laus ist Dir denn über die Leber gelaufen? Du hast ja eine Laune, die ist ja nicht zum Aushalten. Gab’s Stress zu Hause; macht Dein Vater wieder Stunk? Oder ist was auf Arbeit passiert?“, fragte Anabel, die vergeblich versuchte einen der ihr entgegen geschmetterten Squashbälle zu bekommen, nach einer Weile.

„Nein, zu Hause ist ausnahmsweise mal alles bestens; mir ist nur die Jonesstreet gekündigt worden“, erklärte Isabel so nebensächlich, als sei nichts vorgefallen.

„Dir ist was?!“ Abrupt hielt Anabel im Spiel inne und prompt traf ein harter Schmetterball ihren Oberschenkel. „Autsch!“

„Entschuldige, ich glaube, es ist besser, wenn wir für heute aufhören zu spielen. Ich bin nicht gut drauf.“

„Das merke ich! Aber nun noch einmal ganz von vorn: Wieso ist Dir die Jonesstreet gekündigt worden?“

„Keine Ahnung! In dem Brief stand nur: Es tut uns leid. Aber da Sie eine der letzten drei Mieter sind, die in dem einsturzgefährdeten Haus verweilen, müssen wir Ihnen zum nächsten Monat kündigen. Hochachtungsvoll, die Majestäts-Wohnungsbaugesellschaft“, erklärte Isabel.

Noch immer sah ihre Freundin sie ungläubig an. „Ich denke, das Haus ist denkmalgeschützt? Das können die doch nicht einfach so abreißen und einsturzgefährdet sieht das Haus nun überhaupt nicht aus! Da gibt es in London ganz andere Häuser, bei denen du schon Angst haben musst, überhaupt daran vorbeizugehen; es könnte ja sein, es erschlägt dich währenddessen …“, stellte Anabel in den Raum.

„Ist doch jetzt auch egal, ob das Haus einsturzgefährdet ist oder nicht, ich muss dort jedenfalls raus und weiß nicht wohin! Wenn das mein Vater hört, kriegt der doch gleich wieder einen Anfall: ‚Erst das mit der Friseurin, dann die Sache mit dem Medizinstudium und jetzt das mit dem Kindergarten. Du bist doch nicht mehr ganz bei Trost! Wo soll ich nur das ganze Geld für all Deine verrückten Einfälle herkriegen? Entweder Du lernst etwas Anständiges oder ich schmeiße Dich raus!‘ – Ach verdammt, warum immer ich?!“, jammerte nun auch Isabel und war den Tränen nahe.

Tröstend legte Anabel den Arm um ihre beste Freundin und versuchte sie aufzumuntern: „Schmeiß nicht gleich die Flinte ins Korn, ruf am besten morgen einfach einmal bei der Wohnungsbaugesellschaft an und frage nach, ob das Haus wirklich abgerissen werden soll. Soweit Du weißt, steht es unter Denkmalschutz. Außerdem sollen sie Dir sagen, wie sie sich das vorstellen, denn eigentlich müssten sie Dir neue Räume für Deine Arbeit zur Verfügung stellen. Man kann nicht einfach so ohne Ankündigung jemanden aus einem Haus werfen. – Miete hast Du doch gezahlt, oder?!“

„Natürlich habe ich die Miete bezahlt! Das meiste von meinen Einnahmen geht doch genau dafür drauf. Das ist doch auch der Grund, warum ich überhaupt noch bei meinen Eltern wohne!“, erklärte Isabel leicht gereizt.

„Ich dachte, Du lebst wegen Deiner Mutter noch zu Hause“, gab Anabel kleinlaut von sich.

„Auch.“

„Entschuldigen Sie, spielen Sie noch oder ist die Squashhalle frei?“, kam es plötzlich von der Tür.

„Nein, wir gehen. Sie können rein“, sagte Anabel. „Na los, Isa, lass uns noch einen Kaffee trinken gehen und morgen lade ich Dich zum Kino ein, einverstanden? Ich finde, Du musst auf andere Gedanken kommen.“

Am nächsten Abend trafen sich Isabel und Anabel vor dem Kino und sie beschlossen, in die Sneak-Preview zu gehen. Denn beide fanden die sonstige Auswahl der angebotenen Filme nicht gerade toll, und so ließen sie sich einfach überraschen. Eine Überraschung war nicht nur der neue Actionfilm, der in die Kinos kommen sollte, sondern auch die Gäste der Filmvorführung. Denn kein geringerer als Prinz Harry sah sich mit seinen Freunden ebenfalls die Vorvorstellung an.

Isabels Begeisterung hielt sich wahrlich in Grenzen. Und kaum nahmen die fünf jungen Männer nebst zwei Bodyguards zwei Reihen hinter ihnen die Plätze ein, stand Isabel auch schon wieder auf und ging. Anabel verstand kein Wort und wollte ihrer Freundin hinterherlaufen. Doch Isabel blockte ab und drängte ihre Freundin zum Bleiben: „Die Karten waren teuer genug! Ich gebe Dir nächste Woche das Geld wieder, versprochen.“

„Isabel, das Geld ist mir doch egal! Was ist los; ist doch toll, dass wir gemeinsam mit dem Prinzen im Kino sitzen dürfen!“, schwärmte Anabel.

„Na, dann viel Spaß“, sagte Isabel und ging. Verwirrt sah Anabel ihrer Freundin hinterher.

Nach der Vorstellung ging Anabel nach Hause und rief sofort Isabel an: „Hey Isa, Du hast echt was verpasst! Prinz Harry und seine Freunde haben nur Blödsinn angestellt! Erst schmissen sie mit Popcorn, dann warfen sie mit Papierkügelchen und zum Schluss machten sie unanständige Geräusche. Wir waren alle nur noch am Lachen und Abfeiern; keiner hat mehr auf den Film geachtet …“

„Schön für Dich, wenn Dir der Film gefallen hat“, sagte Isabel.

„Sag mal, hast Du mir eben gerade nicht zugehört? Ich sagte …“

„Doch, habe ich, aber mich interessiert nicht, was der Prinz gemacht oder nicht gemacht hat; ich weiß auch so, dass der sich nicht benehmen kann!“, kam es gereizt und desinteressiert von Isabel.

„Kann es sein, dass Du den Prinzen nicht sonderlich leiden kannst?“

„Schon möglich.“

„Oh Isa … Da bist Du wohl eine der wenigen, die so empfinden!“

„Kannst ihn ja heiraten, wenn Du magst!“

„Isa?! Der kann doch bestimmt auch nichts für Deine Kündigung.“

„Und wenn doch?!“

„Was, gehört ihm etwa die Wohnungsbaugesellschaft?“, fragte Anabel ungläubig.

„Keine Ahnung. Ist mir, ehrlich gesagt, auch ziemlich egal.“

„Entschuldige, Isabel, ich albere hier herum und Dir geht’s voll schlecht. Dabei wollte ich Dich eigentlich nur ein wenig aufmuntern.“

„Ich weiß und ich danke Dir auch dafür. – Annie, sei mir bitte nicht böse, aber ich will jetzt schlafen. Der Abend war ätzend genug“, gestand Isabel.

„Was ist passiert?“, fragte Anabel daraufhin.

„Mein Vater hat das Kündigungsschreiben gelesen.“

„Oh nein! Und nun?“

„Meckert er schon den ganzen Abend herum und stellt mich als einen Nichtsnutz hin. Er meint, ich wäre unfähig einen Job länger als ein halbes Jahr durchzuhalten.“

„Das ist doch gar nicht wahr! Isabel, bitte lass Dich nicht von ihm runtermachen, hörst Du? – Sehen wir uns morgen zum Tanz? Dann können wir uns besser unterhalten als jetzt hier am Telefon. Ich hol Dich ab! Okay?“

„Okay, Annie. Dann bis morgen.“

„Ja. Gute Nacht, Isa.“

Am nächsten Tag holte Anabel ihre Freundin am späten Nachmittag von der Arbeit ab und gemeinsam gingen sie zum Fitnessstudio, wo sie in einer Tanzgruppe Freestyle tanzten. Währenddessen unterhielten sie sich über die Äußerungen von Isabels Vater und Anabel versuchte alles, um Isabel das Gefühl zu geben, kein Loser, sondern ein großartiger Mensch und eine wunderbare Freundin zu sein: „Hast Du zwischenzeitlich mit der Wohnungsbaugesellschaft gesprochen?“ Isabel nickte. „Und was haben die gesagt?“

„Dass sie mir nicht weiterhelfen können: Das Haus sei nicht denkmalgeschützt und kann damit abgerissen werden und somit seien sie angeblich auch nicht verpflichtet, mir neue Räumlichkeiten zu stellen; da sie dies ja erst vor kurzem getan haben. Gerne würden sie sich aber darum kümmern, jedoch kann ich jetzt schon damit rechnen, dass ich die dortigen Mieten nicht zahlen kann“, gab Isabel geknickt von sich.

„Hey Isa, lass bitte den Kopf nicht hängen; wir finden schon noch was! Hast Du eigentlich schon mit den Eltern Deiner fünf kleinen Rabauken gesprochen? Vielleicht haben die ja auch noch eine Idee, wo Du hinziehen könntest? Schließlich ist es doch auch in ihrem Interesse, dass ihre Kinder gut versorgt sind, während sie arbeiten gehen! Ich denke kaum, dass sie gewillt sind, sich schon wieder eine neue Tagesmutti zu suchen. Zumal die Bezahlung sicherlich woanders auch eine andere wäre?!“

„Nein, ich habe ihnen die Hiobsbotschaft noch nicht kundgetan. Ich konnte nicht! Ich wusste nicht, was ich sagen sollte! Schließlich sind wir ja gerade einmal knapp sieben Monate in den Räumen und jetzt kann ich ihnen doch nicht einfach so sagen: ‚Tut mir leid, aber ich muss hier raus und weiß noch nicht wohin. Ab sofort müssen Sie also zusehen, wo Sie Ihre Bälger lassen …‘“

„Isabel! So, natürlich nicht!“, rief sofort Anabel aufgebracht. „Du kannst doch schließlich nichts dafür! Sage ihnen einfach, wie die Fakten sind und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden. Ich helfe Dir natürlich auch gerne dabei. Die Eltern Deiner Kinder sind doch keine Unmenschen. Wenn sie Dich nicht für fähig gehalten hätten, hätten sie ihre Kids doch gleich woanders untergebracht“, beschwichtigte Anabel ihre Freundin.

„Die haben mir ihre Kinder doch nur deshalb anvertraut, weil sie meine Mutter kennen und sie ihnen leid tut. Mehr nicht! Jetzt, wo ich keine Bleibe habe, werden sie sich schön rausreden können und selbst wenn ich innerhalb kürzester Zeit neue Räume für einen angemessenen Preis finden sollte, werden sie mir ihre Kinder nicht wieder geben: ‚Dieses ganze Hin und Her ist nicht gut für die Kleinen. Tut uns leid, da wo sie jetzt sind, sind sie gut aufgehoben und wir müssen uns keine Gedanken machen, ob morgen nicht schon wieder ein Raumwechsel bevorsteht!‘“, kam es abermals frustriert von Isabel.

Anabel seufzte tief. Sie wollte ihrer Freundin helfen und wusste doch nicht wie.

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