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1.1 Ziel der Arbeit

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Das Thema Personalentwicklung wird bewusst als Thema in der Pastoraltheologie angesiedelt. Weil Personalarbeit theologische Relevanz hat, bedarf sie der wissenschaftlichen Reflexion. Sie ist ein Themenfeld Praktischer Theologie und muss als eine der Weisen der Vermittlung zwischen Theorie und Praxis verstanden werden.

Eine Theorie von Organisations- und Personalentwicklung hat in allen Fragen eine theologisch ethische Reflexion zuzulassen. Die Glaubwürdigkeit der Organisation Kirche setzt voraus, dass sich Struktur und Botschaft, Organisation und Evangelium gegenseitig durchdringen. Personalentwicklung ist mehr als ein formales Element allgemeiner Organisationsentwicklung. Strukturreformen sind nie theologieneutral, sondern berühren immer auch das Selbstverständnis der jeweiligen Institution. Die Erhöhung der Veränderungskomplexität in Organisationen bleibt nicht ohne Auswirkung auf die Mitglieder, insbesondere auf die für eine Organisation und in ihrem Auftrag Tätigen. Der Theologie kommt es zu, durch systematische, historische und pastoraltheologische Argumente die Nachdenklicheit im kirchlichen Handeln in diesem Feld zu fördern und ihr Niveau zu verleihen. Ziel dieser Arbeit ist es, die Konsequenzen pastoraler Planungen in Diözesen und die Auswirkungen der Umstrukturierung kirchlicher Handlungsfelder auf Rolle und Arbeitsbedingungen des Seelsorgepersonals zu reflektieren. Ausgehend vom Grundaxiom einer lernenden Organisation werden die Basisinstrumente der Personalentwicklung im Personalführungsalltag einer Diözese theologisch reflektiert und Implementierungsansätze für den Bereich des pastoralen Personals aufgezeigt.

Umbrüche in Organisationen müssen nicht per se zu großer Verunsicherung, Rollenverlust und Überlebensangst der Mitarbeiter führen. Ursache für „hausgemachte“ Verunsicherungen in der Kirche sind Festhaltestrategien. „Sie entstehen, wenn die Organisation und die Menschen in ihr beharrlich an alten Mustern festhalten und mit aller Kraft bemüht sind, die gewohnte Stabilität wieder herzustellen und dabei von Tag zu Tag mehr inne werden, dass genau das nicht mehr gelingt!“18

Die dieser Arbeit zugrunde liegende Forschungshypothese geht davon aus, dass das kirchliche Personal eine wesentliche Rolle in der Gestaltung von Transformationsprozessen spielt. Es geht um die Transformation der Sozialgestalt von Kirche und damit die Neuchoreographie von Aufgaben und Rollen kirchlicher Dienste. In den deutschen Diözesen ist eine strategisch ausgerichtete Personalentwicklung im Bereich des Seelsorgepersonals als wesentliches Steuerungsinstrument von Organisationsentwicklung zu entfalten und zu professionalisieren. Je größer und komplexer eine Organisation ist, desto notwendiger wird strategische Personalentwicklung. Strategie meint in diesem Kontext eine Gesamtausrichtung an den Organisationszielen, an dem, was der Kirche durch Jesus Christus vorgegeben ist. Strategisch ausgerichtete Personalentwicklung dient der Sicherstellung der Qualität des Dienstes und der Umsetzung des Auftrages. Strategische Personalentwicklung hat zur Aufgabe, zukünftig bedeutsame Fähigkeiten innerhalb einer Organisation als Potenzial zu entwickeln und langfristig zu planen.

Aus praktisch-theologischer Perspektive stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Welche Handlungskriterien kann Pastoraltheologie für die Personalentwicklung des Seelsorgepersonals als zentralem Handlungsfeld von Kirche entwerfen? Wie ist Personalentwicklung als proaktive Veränderungsgestaltung für die Sozial- und Organisationsgestalt von Kirche ekklesiologisch zu verorten? Wie kann Personalentwicklung dafür Sorge tragen, dass ein Unternehmen auch in der Qualität der Dienstleistung aller Mitarbeiter Schritt hält mit gesellschaftlichen Veränderungen, jedoch in Treue zum eigenen Auftrag?

Ziel dieser Arbeit ist es, Gestaltungsmöglichkeiten für strategische Personalentwicklung theologisch zu reflektieren und praktische Handlungsoptionen aufzuzeigen. Die Arbeit richtet sich an kirchliche Führungskräfte und Personalverantwortliche, die vor der Herausforderung stehen, Personal – insbesondere im Bereich territorialer Seelsorge – für kompetentes Handeln in Umbruchzeiten zu qualifizieren. Es gilt, Personalführung als Handlungsfeld von Kirche theologisch zu verorten und die Instrumente moderner Personalführung in der Kirche zu implementieren.

Personalentwicklung im Bereich Seelsorgepersonal

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