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Novoronix

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Toromic wandte sich ab und verließ die Hütte. Sein Kopf fühlte sich schwer an und war taub vor Sorgen und bleierner Müdigkeit. Windböen zerrten an Umhang und Gesicht. Die Kälte erschien ihm angenehm, nach diesen Stunden der Beschwörung und schrecklicher Angst.

Er blickte in den Nachthimmel.

Mond und Sterne waren hinter düsteren Wolkenmassen verborgen, die träge am Firmament entlangzogen und alles, was in ihre Nähe kam, zu verschlucken schienen.

Borix hatte etwas gemerkt. Und wie er seinen Freund kannte, würde dieser so lange in ihn dringen, bis er das Geheimnis preisgab. Toromic fluchte vor sich hin, dann raffte er seinen Umhang zusammen und machte sich auf den Heimweg.

Als Borix und Turumir kurz darauf im Versammlungshaus eintrafen, waren die Krieger in heftige Wortgefechte verwickelt. Nur wenige waren nach Hause gegangen.

Gerade rief Matoluric, ein alter Unterführer: „Dieser Meinung bin ich nicht. Im Gegenteil. Alles, was er jetzt braucht, ist unsere volle Unterstützung!“

„Ich sage nicht, dass wir ihn nicht unterstützen sollen. Ich sage nur, dass wir aufpassen müssen, ihn nicht auch noch zu verlieren. Da so etwas aber schnell geschehen kann, sollten wir uns eine Rückendeckung verschaffen, indem wir - nur für den Fall - einen Nachfolger wählen.“

Die unangenehm hohe Stimme des Sprechers verstummte, als er und die übrigen Anwesenden Borix und Turumir wahrnahmen.

Der Mann, der gerade die Wahl eines Nachfolgers vorgeschlagen hatte, war der Edle Novoronix. Der geiergesichtige, schwächliche Edeling war einer der wohlhabendsten Männer des Clans und vereinte, nach Toromic, die größte Anzahl von Kriegern in seinem Gefolge. Aus seiner Familie waren vor langer Zeit einige Häuptlinge hervorgegangen.

Jeder im Clan wusste, dass er nach dem Tod des Toluric sofort die Macht an sich gerissen hätte, wären Toromic und Tarcic nicht schon damals ein solch starkes Bruderpaar gewesen. Sie hatten beide das entsprechende Alter besessen, die Erbfolge anzutreten, doch Tarcic hatte dem Älteren den Titel friedlich überlassen und damit die Grundlage für eine geregelte Regentschaft seines Bruders geschaffen.

Gemeinsam hatten sie daraufhin die Geschicke der Selgovater gelenkt. Doch seit Tarcic zum Seher geworden war, hatte er jeden Anspruch auf weltliche Titel verloren, denn man konnte nur eines sein, Mittler zur Welt der Ahnen oder aber Kämpfer in dieser Welt.

Seitdem gab es nur noch einen Mann, der Novoronix den Weg auf den Thron versperren konnte: Toromic.

Borix war erstaunt. Bisher hatte es Novoronix nie gewagt, öffentlich über einen Nachfolger zu spekulieren. Offensichtlich hatte er die Gelegenheit für günstig befunden und die Abwesenheit des Häuptlings und seiner ersten Männer genutzt, um die übrigen Edlen für seine Idee zu begeistern. Er war ein durchtriebener, hinterlistiger Mann und Borix schon lange ein Dorn im Auge.

„Und welche Familie soll den Nachfolger stellen? An welchen Edlen hattest du dabei gedacht?“, fragte der alte Unterführer Matoluric gedehnt. Er gehörte dem Gefolge Toromics an und nutzte nun die Anwesenheit von Borix und Turumir aus, um Novoronix in die Enge zu treiben.

In diesem Augenblick glitten viele Hände in die Nähe der Dolche. Novoronix antwortete nicht sofort.

Der erste Mann des Ri war anwesend, das machte die Situation gefährlich. Er bewegte sich auf dünnem Eis. Zwar besaß er das Recht, in der Versammlung offen über das Für und Wider einer Nachfolge für den derzeitigen Häuptling zu sprechen, jedoch wörtlich einen Mann oder eine Familie zu nennen, kam Verrat gleich. Das hätte Zweikampf bedeutet, und einen solchen hätte der verweichlichte Edle niemals gegen den hünenhaften Clanführer bestehen können. Diese Tatsache war ihm bewusst, daher fiel seine Antwort äußerst diplomatisch aus.

„Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Du weißt doch, dass nur der Ri selbst einen Nachfolger benennen kann. Im plötzlichen Todesfall des Ri müsste die gesamte Versammlung darüber abstimmen.“

Die Männer entspannten sich.

Matoluric schüttelte nur abschätzig den Kopf und ließ sich nieder. Borix und Turumir hatten die Unterhaltung der Männer angespannt verfolgt.

Mühsam schluckte Borix seine Wut hinunter.

Sein Blick traf den Turumirs. Der nickte.

Borix trat vor. „Hört, ihr Edlen und Krieger, was ich zu sagen habe!“

Einige der Männer begannen unvermittelt Fragen zu stellen:

„Wie geht es dem Vates?“

„Ist er erwacht?“

„Was hat sich ergeben?“

Unwirsch schüttelte Borix den Kopf und sagte nichts, bis die Frager beschämt verstummten.

„Was den Bruder des Ri angeht, so bin ich nicht befugt, euch Auskunft über seinen Zustand zu geben. Der Ri wird euch morgen früh, wie angekündigt, selbst darüber berichten. Aber er schickt mich in anderer Angelegenheit zu euch. Er befahl mir, zehn unserer besten Reiter auszuwählen. Diese Männer sollen sich vor Morgengrauen mit ihren Tieren zum Tor begeben“

Unruhe machte sich unter den Versammelten breit. Einige schlugen vor ihre Brustplatten. Jeder wusste, dass die Wildnis zu dieser Stunde den Geistern des Waldes und finsteren Dämonen gehörte. Es war gefährlich, sich in einer solchen Nacht auf eine Reise zu begeben.

Borix ignorierte das Gerede und sah sich um. „Todonmacus, Ufatar, Cymoc, Amnic, Tectonix ...“

Alle diese Männer gehörten den verschiedenen Gefolgen und Familien des Clans an, und so sah es im ersten Moment danach aus, als würde die Wahl des ersten Mannes des Ri wertfrei erfolgen. Doch seine weiteren Benennungen sorgten für Unruhe im Gefolge des Novoronix. Denn Borix nutzte die Befehlsgewalt, die ihm Toromic für kurze Zeit überlassen hatte, gnadenlos zur Schmähung des Erzrivalen aus. Er benannte drei weitere Männer, die wie die übrigen, nicht dem Gefolge des Novoronix angehörten.

„Cetonac, Banastier, Onurovic.“

Novoronix war inzwischen vor Wut rot angelaufen und hatte offensichtlich große Mühe, sich zu beherrschen.

Borix nahm es befriedigt zur Kenntnis.

„Die Ehre, die übrigen beiden Boten auszuwählen, stelle ich dem großen Novoronix frei“, schloss er feierlich und konnte sich ein Grinsen über die gelungene Provokation kaum verkneifen. Auch Turumir nickte befriedigt.

Novoronix bedachte ihn mit einem Blick, der vernichtend wirken sollte, doch Borix lachte innerlich darüber. Dieser verdammte Edeling, dieses weibische, dürre Männchen konnte ihm nichts anhaben. Sollte ihm dieser Bastard auch nur die geringste Gelegenheit bieten, würde er ihn töten.

Novoronix gab das Blickgefecht auf, wandte sich ab und gab zweien seiner Männer mürrisch den Befehl, an dem Ritt teilzunehmen.

Äußerlich ungerührt ergriff Borix abermals das Wort:

„Macht euch bereit, ihr Reiter. Packt genug Vorräte zusammen, holt eure wärmste Kleidung und eure besten Waffen herbei. Außerdem sollte ein jeder von euch ein Ersatzpferd mit sich führen.“

Er bemerkte die unterdrückte Angst in den Gesichtern der Auserwählten.

„Ihr wisst, dass es in der Wildnis, neben Geistern und Dämonen, noch andere Gefahren gibt ...“, versuchte er die Männer an die Caledonier, einen immerhin fassbaren Gegner, zu erinnern.

Da wurde er von einer rauen Stimme unterbrochen:

„Zu Eisklumpen gefrorene Hände bereiten mir Furcht.“

Die Männer sahen sie verdutzt um, dann begannen die ersten zu grinsen. Borix war überrascht.

„Ein Bär, der noch keine Lust verspürt, den Winterschlaf zu beginnen, könnte eine Gefahr sein“, spöttelte ein anderer. Die Männer lachten. Die großen Bären lagen längst im Winterschlaf, außerdem griffen sie so gut wie nie Menschen an. Es waren scheue Tiere.

„Ein Caledone, der dumm genug ist, sich so weit in unser Gebiet vorzuwagen, wäre eine Gefahr!“ rief Banastier, ein kräftiger, junger Kerl. Das Gelächter wurde lauter. Nun stimmten auch die übrigen Auserwählten in die Spottreden mit ein.

„Eine große Gefahr in der Wildnis ist immer ein schwieliger Arsch, vom langen Reiten.“

„Eine Männlichkeit, die nicht mehr als solche zu erkennen ist, macht mir Sorgen, friert sie einem dort draußen doch sicherlich ab!“

Lautes Gelächter durchbrandete das Versammlungshaus.

Nachdem sich die Männer etwas beruhigt hatten, ergriff Borix wieder das Wort. „Macht euch bereit...“

Die Belustigung wich aus den Gesichtern der Anwesenden.

Borix und Turumir verließen das Versammlungshaus.

Nachdem sie verschwunden waren, begannen die Krieger aufgeregt zu diskutieren. Der Edle Novoronix wandte sich an seine Gefolgsleute und flüsterte: „Diese Demütigungen werde ich nicht mehr lange hinnehmen.“

Seine Vertrauten nickten düster.

Shana war fast eingeschlafen, als Toromic die Hütte betrat. Durch halb geschlossene Lieder beobachtete sie ihn. Er legte seinen Umhang ab und kam auf ihr gemeinsames Lager zu. Sie hob den Kopf, öffnete die Augen und sah ihm mit einer Mischung aus Angst und Neugier entgegen. „Wie steht es um Tarcic?“

Er ließ sich neben sie fallen und atmete tief durch.

„Die Männer sagten, dass er getobt habe, ohne das Bewusstsein zu erlangen. Als ich jedoch in seiner Hütte ankam, sah ich ihn nur daniederliegen, wie einen Todkranken.“

„Hat er etwas gesagt?“ fragte Shana.

„Er hat gesprochen. Etwas wie: ´Es wird kommen ...`“, antwortete Toromic. Er richtete sich auf. „Ich habe Helwed bei ihm gelassen. Sie wird versuchen, ihn aufzuwecken.“

„Glaubst du, dass es ihr gelingen wird?“

„Woher soll ich das wissen?!“ entfuhr es ihm. Er vergrub das Gesicht in den Händen. „Es ist alles zu viel. Ich weiß nicht, wie lange ich noch lügen kann, sollte er ohnmächtig bleiben. Auch Borix hat etwas bemerkt. Vielleicht sollte ich den Derwydd die Wahrheit sagen, wenn sie kommen, um Tarcic zu heilen. Vielleicht sollte ich mich den Folgen meiner Tat stellen, denn man kann nicht ewig vor dem Zorn der Götter fliehen.“

„Sag so etwas nicht.“ Shana sah ihn flehend an. „Wenn sie dich hätten töten wollen, so wäre das doch längst geschehen. Möglicherweise geben sie dir noch eine Gelegenheit, alles wieder gut zu machen? Schließlich hast du den Druiden doch nicht absichtlich erschlagen.“

Toromic lachte gequält auf. „Ihn absichtlich erschlagen? Was für ein törichter Gedanke!“ Er warf die Decke beiseite und marschierte vor der Bettstatt auf und ab. „Ich habe immer die Opfer für die Götter dargebracht. Ich behandelte die Derwydd stets mit Respekt. Ich bin kein grausamer Herrscher, ich töte keine Sklaven zum Vergnügen, ich ... „ Er wandte sich Shana zu und sah sie verzweifelt an. „Ich bin ein guter Mensch!“

„Natürlich bist du das“, sagte sie mild und streckte den Arm nach ihm aus. Doch er wandte sich ab.

„Solange sie dich nicht bestrafen, könntest du doch etwas unternehmen, um dich wieder in ihre Gnade zu bringen“, schlug Shana leise vor.

„Und was soll ich tun?“, fragte Toromic matt. „Mir die Hand abschlagen lassen und ein paar Sklaven opfern? Damit werden sie sich wohl kaum zufrieden geben. Nein, ich denke, es ist an der Zeit, für meine Tat zu bezahlen.“

Er hob die Faust.

„Die verfluchten Caledonier!“

Er lachte grimmig. „Ich würde zu gerne wissen, welcher caledonische Häuptling nun für seinen Frevel büßen muss, denn so viel ist sicher, auch einer der ihren hat ein Tabu gebrochen.“

„Er hat einen Derwydd in die Schlacht geschickt ...“, sagte Shana abwesend.

Das Feuer knisterte leise, draußen heulte der Nachtwind.

Die beiden sahen sich an.

„Die Caledonier“, stieß Toromic hervor, „das ist die Lösung! Sie tragen die Schuld an allem, durch sie bin ich in diese Lage geraten, und durch sie ...“, er sah Shana mit flammendem Blick an, „werde ich auch die Gnade der Götter wieder erlangen!“

Shana zog die Brauen hoch. „Was hast du vor?“

Toromic kam an die Bettstatt. „Ich werde das tun, was du noch eben gesagt hast. Ich werde mich reinwaschen, indem ich den Clan zu einem Rachezug gegen die Caledonier treibe. Ich werde mit den Kriegern nach Norden ziehen und dort die Feinde für ihr Verbrechen bestrafen, während die Boten nach den Derwydd suchen. So mag es mir gelingen, mit dem Opfern der Seelen der Feinde die Götter gnädig zu stimmen - bevor die Derwydd die Wahrheit herausfinden und unser Leben in dieser Welt verwirkt ist.“

Während der letzten Worte war Toromic immer lauter geworden.

„Mein Gemahl, die Kinder...“, versuchte ihn Shana zu beruhigen, doch die Aussicht auf einen Ausweg ließen Toromic jede Rücksicht vergessen. „Bei Lug und Balor, sie werden dafür bezahlen!“, rief er wütend.

Nadsil war erwacht und weinte, und nun begann auch Bormic zu schreien. Shana erhob sich und eilte zu den Kindern. Während sie die Kleinen beruhigte, durchmaß Toromic die Hütte mit großen Schritten. In seinem Kopf arbeitete es fieberhaft. Nun, nach langen Wintern der Angst, gab es endlich einen Ausweg, eine Möglichkeit, sich aus dieser schrecklichen Situation zu befreien. Er würde notfalls ein ganzes caledonisches Dorf niedermachen, um die Gnade seiner Götter wiederzuerlangen. Ein solches Opfer konnten sie nicht ignorieren!

Niemand außer Shana und Tarcic, nicht einmal Borix, durfte von seinem Geheimnis erfahren, denn wenn sein Vorhaben gelang, würde der Fluch endlich von ihm genommen werden. Er musste sich nur noch entscheiden, wohin er die Boten senden sollte. Um sein Anliegen für den Clan wichtig erscheinen zu lassen, war es am besten, die Boten in alle Himmelrichtungen ausschwärmen zu lassen. Sämtliche Nachbarclans mussten aufgesucht werden.

Er dachte angestrengt nach. Die heilige Insel Môn, das Zentrum druidischer Macht. Er würde zwei seiner Männer dorthin entsenden, zu den mächtigsten unter den Eichenkundigen und den großen Müttern. Der Weg dorthin war weit. Er selbst hatte also eine gute Chance, sein Dorf vor dem Eintreffen der heiligen Männer wieder zu erreichen. Und wenn es ihm nicht gelingen sollte, durch seinen Kriegszug gegen die Caledonier die Gnade seiner Götter wiederzuerlangen, so konnten diese mächtigsten aller Derwydd immerhin am besten entscheiden, wie er und Tarcic zu bestrafen waren.

Seine Gestalt straffte sich. Die Entscheidung nahm eine Last von seiner Seele. Mochte sein Schicksal längst entschieden sein – hier und heute, war er am Zug! Er sah nervös zum Eingang der Hütte. Borix musste doch bald eintreffen ...

Als Borix wenig später die Hütte betrat, fand er einen gefassten Häuptling vor.

Toromic wies auf ein Fell neben sich. „Lass` dich nieder und berichte mir. Wer wird reiten?“

Borix nahm Platz und setzte Toromic über seine Wahl der Männer in Kenntnis.

„Warum ausgerechnet Banastier?“, fragte Toromic erstaunt. „Er besitzt doch noch nicht einmal die Würde des Kriegers.“

„Er gehört nicht zu den besten Reitern, aber er ist mutig und alt genug zum Kämpfen. Er soll endlich Gelegenheit bekommen, sich zu bewähren“, erklärte Borix.

„Es soll mir recht sein“, willigte Toromic ein, „wenn er seine Sache gut macht, nehmen wir ihn in mein Gefolge auf.“

„Das ist eine gute Idee“, sagte Borix erfreut. „Ich wollte ihn dir ohnehin schon vorschlagen. Nur die Tatsache, dass er bis jetzt noch keine Bewährungsprobe zu bestehen hatte, hielt mich davon ab.“

„Nun kann er seinen Mut unter Beweis stellen“, antwortete Toromic und wechselte das Thema. „Über was haben die Edlen gesprochen, als du das Versammlungshaus betreten hast?“

„Als ich mit Turumir das Versammlungshaus betrat, wägte Novoronix wieder einmal lautstark die Gründe für die Wahl eines Nachfolgers ab. Natürlich, so sagte er, nur für den Fall, dass du sterben könntest und nur zur Sicherheit. Matoluric drängte ihn anschließend in die Enge, indem er ihn fragte, wer denn seiner Meinung nach für deinen Rang in Betracht käme. Der Hund wand sich aber wie stets aus der Schlinge, indem er sagte, dass du das selbst bestimmen müsstest. Ich stellte ihn dann vor allen bloß, indem ich ihn lediglich zwei Männer für den Ritt auswählen ließ. Alle übrigen bestimmte ich.“

„Sehr gut“, lobte Toromic. „Also wieder Novoronix. Haben noch andere Edle gegen mich gesprochen?“, fragte er.

„Nein“, antwortete Borix. „Ich glaube, dass er mit seiner Familie und seinem Gefolge so gut wie alleine im Clan steht. Die übrigen Edlen sind dir treu ergeben. Wenn du dir also überhaupt Sorgen machen solltest, dann wegen Novoronix.“

Wenn du wüsstest, welch` schlimme Sorgen mich in letzter Zeit bedrücken, würdest du die Fehde mit Novoronix sofort vergessen, dachte Toromic bitter.

„Wir werden schon mit ihm fertig“, sagte er laut. „Und nun lass` uns ans Tor gehen und die Reiter verabschieden. Ich habe ihnen noch eine Menge mit auf den Weg zu geben.“

Borix nickte verwundert. Heute Nacht wurde er nicht schlau aus seinem Freund. Seine Launen schienen sich ständig zu ändern.

Er zuckte die Schultern und erhob sich.

DER KELTISCHE FLUCH

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