Читать книгу Der bewegte Stau - Christoph Maria von Franken - Страница 2

1. Der bewegte Stau

Оглавление

„Stay hungry – stay foolish“

Steve Jobs

Was ist „SLC“?

Stellen Sie sich vor, durch das Land zieht sich ein unendliches Band, das immer läuft, ohne Halt. Gut vorstellbar, wenn man sich die optische Funktionsweise von Koffertransportbändern auf den Flughäfen dieser Welt vor Augen führt.

Die Fracht: Lastkraftwagen, Container, Personenkraftwagen, Personenwaggons, (vergleichbar einem Personenwaggon der Bahn) werden von diesem Band gezogen, transportiert.

Das Band läuft immer ohne Stopp, falls notwendig im 3-Schichtbetrieb rund um die Uhr, falls nicht, wird es in der Nacht abgestellt, um fällige Servicearbeiten durchführen.

Solche Bänder oder Antriebs-Zugsysteme sind bekannt, werden ähnlich, aber nicht gleich, schon seit langem etwa bei Bergbahnen eingesetzt, nur dass die Bergbahnen irgendwann nach Fahrplan abfahren also starten und logischerweise nach Fahrplan ankommen, also stoppen.

Unser, sagen wir mal ab jetzt –„SCL“ – ist zwar irgendwann mal losgefahren, hält aber nicht, fährt immerzu, nonstop.

Wie kommt dann aber die Fracht auf das Band und wie kommt sie wieder runter?

Das ist das absolut neue an diesem System und das Revolutionäre, noch nie dagewesene!

Neben „SCL“ läuft alle etwa 20-30 km ein zweites Band, genannt „Collector“, aber nur partiell, vielleicht 500 Meter lang, zum Ein- und Ausschleußen der Fracht, so etwa wie die in unregelmäßigen Abständen neben den Autobahnen befindlichen Autobahnauffahrten und -abfahrten.

Aber der Reihe nach, zunächst zurück zur Haupteinheit „SCL“:

1 SCL kann bereits bestehende Trassen an oder neben der Autobahn nutzen, z.B. die Standspur-Kostenvorteil!

2 SCL ist mit dem Verkehrssystem Autobahn vernetzt, logische Voraussetzung des Systems!

3 SCL nutzt die bestehende Infrastruktur wie Autobahnraststätten, Parkplätze, Autobahnauf- und Abfahrten.

4 SCL geht ökonomisch mit Grund und Boden um. Lärmeingrenzug, da Bündelung zweier Verkehrssysteme auf einer Trasse. Umweltfreundlich!

5 SCL läuft eventl. auf der Standspur, gute Brückenunter- und Überquerung möglich.

6 SCL Standspur, Halteorte, für PKW Punktuell, alle 2 km oder neben der Autobahn, oder erhöht, sozusagen im ersten Stock.

So fängt alles an:

Am Collector Start, vor, hinter oder mitten in einer Stadt oder auf dem flachen Land, treffen die Fahrzeuge, Lastkraftwagen, Personenkraftwagen, Frachtcontainer usw. ein, um auf einen erhöhten Startpunkt (= Rampe) zu fahren. Eine abschüssige Einschleußstrecke beschleunigt schneller, so kann die Beschleunigungsspur kürzer gehalten werden, der Energieverbrauch des „Collectors“ ist geringer.

Dort fährt zum Beispiel ein LKW auf den Mitnehmerpunkt, den Start, an dem ein oder mehrere Dorne von unten aus dem Transportband nach oben fahren und in eine Vertiefung/Loch unter dem Fahrzeug einklinken. Der Motor des LKWs wird ausgeschaltet, das Getriebe auf Leerlauf gestellt.

Das Fahrzeug wird langsam angezogen, dann immer schneller beschleunigt, um auf die Transportgeschwindigkeit der Haupteinheit „SCL“ gebracht zu werden, die in unmittelbarer Nachbarschaft vorbeiläuft.

Diese Haupteinheit kann je nach Bedarf eine beliebige Geschwindigkeit haben, mindestens aber 100 Km/h, damit das Ganze einen Sinn macht.

Aber auch 120/130/140 km/h oder mehr sind denkbar.

Wenn man bedenkt dass ein LKW auf der Autobahn eine Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 70 km/h erreicht, könnte alleine durch die höhere Geschwindigkeit der „SCL“ das bestehende Frachtaufkommen um den Faktor 1,5 oder sogar 2 erhöht werden.

Wenn dazu noch das Band 24 Std. läuft, bei Bedarf, so wäre ein Frachtaufkommen von mal X erreichbar, da auf dem Band „SCL“die Fracht dicht an dicht transportiert wird, bildlich gemeint, Stoßstange an Stoßstange, der Verkehr wird verdichtet.

Der bewegte Stau

Der Sicherheitsabstand von einem Lastkraftwagen zum nächsten auf den Straßen muss nicht eingehalten werden – bei einer Reisegeschwindigkeit von 80 km/h wären dies 40 m – auf der „SCL“ wird die Länge des LKW-Sicherheitsabstandes mit Fracht vollgestellt, so dass man nochmals zusätzliche Frachtkapazität gewinnt.

Für den PKW-Fahrer auf der Autobahn nebenan bedeutet das viel Platz auf seiner Spur, denn die LKW sind ja auf dem Band „SCL“. Und womöglich fahren die LKW schneller an den PKW vorbei als diese zu fahren imstande sind.

Da macht Auto fahren wieder Spaß und es müssen keine neuen Autobahnen gebaut werden und Staus gibt es auch keine mehr, oder fast keine. Wenn dann noch die notorischen Mittelspurfahrer dazu gebracht werden, ganz rechts zu fahren, dies müsste bei gutem Willen der Kontrollinstanzen wohl zu schaffen sein, wird es angenehm einsam auf den Autobahnen im übermotorisierten Industriestaat.

Die elektronische Steuerung des Bandes „SCL“ bestimmt den Abfahrtzeitpunkt der Fracht. Wenn z.B. Lastkraftwagen am „Collector“ Startpunkt stehen, muss der Abfahrtszeitpunkt der Fracht so gewählt sein, dass an dem Einschleußpunkt, an dem Collector und Haupteinheit „SCL“ zusammentreffen, die Fracht punktgenau in die vorhandene Lücke passt, der Abstand zur Vorder- und Hinterfracht soll nicht mehr als ca. 3-5 Meter betragen. Das Band „SCL“ hat die Fähigkeit, die Geschwindigkeit einzelner Transportgüter auf dem Band zu erhöhen oder zu verlangsamen, um Lücken zu schließen oder zu schaffen, damit am nächsten Collectorstart Platz für zusätzliche Fracht vorhanden ist und die Kapazität von „SCL“ besser ausgelastet ist.

Bedarfsgerecht kann auf manchen Strecken „SCL“ umgesteuert werden, damit es auch rückwärts laufen kann, damit erspart man sich, falls notwendig, 2 Bänder nebeneinander.

Sollte die Anlage nur zur Frachtbeförderung genutzt werden, so kann die Anlage z.B. 12 Std. in die eine Richtung, die übrige Zeit zurücklaufen, in die entgegengesetzte Richtung.

Für den geführten Einschleußvorgang gibt es mehrere technische Umsetzungen. Jede „Collector“ Ein- und Ausfahrt hat eine Nummer, so wie heute auch Autobahnausfahrten nummeriert sind.

Bereits bei der Einfahrt am Collectorstart auf das Band wird die Nummer der gewünschten Ausfahrt eingeben. Das von „SCL“ transportierte Frachtgut, Lastkraftwagen usw. hat eine Ticketnummer. Sobald der gewünschte Ausfahrtpunkt erreicht ist, steuert die Elektronik von „SCL“ das Fahrzeug oder die Fracht mittels Weiche automatisch auf das Ausschleußband, wo die Fracht dann energielos auf einem Parkplatz ausläuft und von hier mittels eigener Motorkraft weiterfährt oder die Fracht-Container von Speditionsfahrzeugen zum Zielort transportiert werden.

Sollte während der Fahrt auf dem Band entschieden werden, dass die Fracht schon früher oder später vom Band geholt werden muss, so kann der Ausfahrtsort korrigiert werden.

Das geht so: Mittels Mobiltelefon oder Computer wählt man sich beim Betreiber von „SCL“ ein. Mit der Ticketnummer sowie der gewünschten Ausfahrtnummer kann dann die Ausfahrt korrigiert werden.

Der bewegte Stau

Подняться наверх