Читать книгу Der bewegte Stau - Christoph Maria von Franken - Страница 9
5. Ferdinand von Steinbeis – Joseph von Fraunhofer
ОглавлениеDer Ökonomieberater des Württembergischen Königs, Ferdinand von Steinbeis, hat die duale Berufsausbildung eingeführt, um das die Deutschen von der Welt beneidet werden. Auch die Nachbarländer Schweiz und Österreich nutzen diesen erfolgreichen Weg der beruflichen Bildung. Schon 1868 wirkte Steinbeis mit seinen Ideen.
Die Steinbeis Gesellschaft ist heute federführend in der Verknüpfung neuer Technologien in die Wirtschaft. Sie ist der Schuhlöffel für Innovationen in die Produktion, ausgehend von Baden-Württemberg, und heute in vielen Ländern zuhause.
Ähnliches gilt für die Fraunhofer Gesellschaft mit heute ca. 17.000 Mitarbeitern. Von Bayern kommend, benannt nach dem 11. Kind des Glasermeisters gleichen Namens aus Straubing, Niederbayern, der ohne Hochschulbildung 1823 zum Professor für Physik berufen wurde und leider schon 1826 an einer Lungentuberkulose starb.
Ja, solche Biographien gibt es auch, früher mehr als heute. Der Wille ist’s und der Kopf, nicht unbedingt nur die Ausbildung, was den Unterschied ausmacht.
Ein Akademiker ist ein Mensch, der seine berufliche Ausbildung auf einer Akademie erlernt hat.
Ein Handwerker ist ein Mensch, der seine berufliche Ausbildung dual, im Handwerksbetrieb und der Schule erlernt hat. Dies ist im deutschsprachigen Kulturraum so üblich.
Ein Intellektueller ist ein Mensch, der primär seinen Kopf benutzt, egal ob er eine oder keine Ausbildung durchlaufen hat.
Das soll heißen: Ein Intellektueller ist nicht zwingend Akademiker.
Das Beispiel Frauenhofer ist nur eines von vielen.
Auf den Internetseiten der Fraunhofer-Gesellschaft findet man nachstehende Worte:
Geht doch!
Doch.
Das geht.
Das funktioniert.
Das muss möglich sein.
Doch – ein kleines Wort mit einer starken Aussage. Es steht für Widerspruch, Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen, Trotz, Zähigkeit und Forschergeist.
Es steht für Fraunhofer.
Doch sagen.
Grenzen verschieben.
Immer wieder neues versuchen.
Nicht nur nachdenken,
sondern weiterdenken.
Das ist das Prinzip, nach dem Fraunhofer arbeitete.
Weil wir Menschen sind, die sich mit einem einfachen ja oder nein nicht zufrieden geben. Weil wir Ideen haben, wo andere aufgeben. Weil wir wollen, dass es am Ende jeden Projektes heißt:
Geht doch!