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Herr Schwery

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Nachts schlafe ich schlecht, tagsüber kratzt es mich un­unterbrochen im Hals. Und wenn ich durch den Gang zum Fernsehzimmer gehe, spüre ich ein Stechen in der Brust. Wehleidig war ich nie. Aber genug ist genug, sage ich, du bist krank, du gehörst zum Arzt. Zum besten in der Stadt, nicht da zu diesem Etagenheini. Ich bekom­­me einen Termin, fahre zuversichtlich mit dem Taxi hin. So, sagt der Arzt, was führt Sie zu mir? Und ich sage genau, wie es um mich steht, verheimliche nicht mal mein Pfeifenrauchen, lasse alle Doktorspiele über mich ergehen. Dann verschwindet der Arzt, ich hoffe schon; und nach ein paar Minuten kommt er zurück: mit leeren Händen! Herr Schwery, freuen Sie sich, ruft er, Ihnen fehlt nichts; es sieht alles so weit gut aus. Machen Sie weiter so! Trinken Sie viel Wasser, auch wenn Sie keinen Durst verspüren; essen Sie abends nicht zu viel und nicht zu fettig, legen Sie sich nicht allzu früh ins Bett und lutschen Sie bei Bedarf ein Kräuterbonbon. Mit offenem Mund, eine fürchterliche Enge im Hals, starre ich ihn an: Ohne ein Medikament, ohne ein einziges, schickt dieser arrogante Kittelköter mich nach Hause. Ein Depp, ein Vollidiot. Wenn ich zum Arzt gehe, gehe ich zum Arzt, weil ich krank bin, ein Medikament brauche. Jetzt schlafe ich noch schlechter. Was immerhin beweist: Ich bin wirklich krank!

Der Staubwedel muss mit

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