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Vorwort

Die Familie Ebert war seit jeher sehr an ihrer Geschichte interessiert und hat seit dem 17. Jahrhundert Aufzeichnungen über Vorfahren und Nachkommen zusammengetragen. Diese Aufzeichnungen hat Friedrich Ebert (1882–1871), mein Großvater, dessen Todestag sich 2021 zum fünfzigsten Mal jährt und der neben seinen vielen anderen Interessengebieten auch ein akribischer Familienforscher war, im Lauf seines Lebens in Abschriften gesammelt. Um die Dokumente zur Familiengeschichte und zu seinen Vorfahren für seine Nachkommen zu erhalten, hat er sie abgeschrieben und mit der Schreibmaschine in wenigen Exemplaren getippt. Diese Zusammenstellung wurde nun durch weitere Texte ergänzt und zu einem Buch zusammengefaßt,

Der Titel entstammt der ausführlichen Lebensbeschreibung von Wilhelm v. Baumer (1781–1863) und findet sich dort in Goldprägung auf dem Rücken des schwarzen Leineneinbandes seiner zu einem etwa 250 Seiten umfassenden Buch gebundenen Aufzeichnungen.

Friedrich Eberts Beispiel folgend, sind in einem ersten Teil Berichte von und über Vorfahren aus der Ebertschen Linie zusammengestellt, während der zweite Teil Berichte von Angehörigen sonstiger Ahnenreihen enthält. Die zugehörigen genealogischen Tafeln sind separat zusammengefaßt, um die familiären Zusammenhänge und Abstammungslinien deutlich zu machen.

Die Texte wurden in der ursprünglichen Orthographie der Originalhandschriften übernommen, offensichtliche Tippfehler der Textvorlagen wurden stillschweigend korrigiert. Dieses Vorgehen soll einerseits die zunehmende Vereinheitlichung der Rechtschreibung im Lauf der Jahrhunderte dokumentieren, aber auch den unterschiedlichen Sprachgebrauch deutlich machen, wie er etwa von einfachen Handwerksleuten verwendet wurde, die immerhin des Schreibens mächtig waren, dabei aber durchaus so schrieben, wie sie sprachen, im Unterschied zu den akademisch gebildeten Pfarrern, die sich eines deutlich gepflegteren Stils bedienten, der allerdings allenthalben von lateinischen Einsprengseln durchsetzt war – als zeitgemäßer Ausdruck ihres gehobenen Bildungsstandes. Und schließlich finden sich Beispiele von geschraubter barockisierender Kanzleisprache, die unseren modernen Ohren recht fremd anmutet. Auch bei den Ortsnamen ist die Schreibung der Urtexte beibehalten; sofern sie zu abweichend von den modernen offiziellen Namen ist, ist diese jeweils in eckigen Klammern angefügt. Lageangaben und moderne Ortszugehörigkeiten als Folge von Eingemeindungen können dem Ortsregister entnommen werden, in dem moderne Ortsnamen aufgeführt sind.

Es bleibt nicht aus, daß in jahrhundertealten Texten Begriffe verwendet sind, die dem modernen Sprachgebrauch fremd geworden sind. Entsprechende Worterklärungen waren ursprünglich von Friedrich Ebert den einzelnen Texten angefügt. Da sie bisweilen mehrfach begegnen und um den Anmerkungsapparat nicht zu sehr zu belasten, wurden sie einschließlich altertümlicher Abkürzungen in einem Glossar zusammengeführt. Lateinische Worte und Phrasen sind unmittelbar im Text in eckigen Klammern übersetzt. Für die Übersetzungen längerer lateinischer Zitate und Passagen danke ich meinem Bruder Norbert Weißer.

Der Verbleib der Originale ist überwiegend unbekannt. Lediglich die ausführliche Lebensbeschreibung Johann Wilhelm von Baumers ist als Urschrift sowie in zwei handschriftlichen Abschriften im Familienarchiv erhalten. Die Abbildungen der Schriftproben wurden schon von Friedrich Ebert angefertigt. In einer Reihe von Anmerkungen hat er auch bei seinen Abschriften insbesondere beim ‘Familienbuch’ des Hans Jörg Ebert darauf hingewiesen, daß es sich bei diesen Aufzeichnungen nicht um einen Text aus einer Hand handelt, sondern daß im Lauf verschiedener Generationen immer wieder Einträge hinzugefügt wurden. Diese Anmerkungen sind als Fußnoten übernommen und mit seinem Namenskürzel versehen, alle anderen Anmerkungen stammen vom Herausgeber.

Friedrich Ebert hat im Lauf seines langen Lebens eine ganze Reihe von Tagebüchern und autobiographischen Texten angefertigt. Diese werden in einem separaten Sammelband dokumentiert: Dr. Friedrich Ebert (1882–1971). Autobiographische Schriften, hrsg. von Christoph Weißer, Hamburg 2021.

Würzburg, im Juni 2021Christoph Weißer
Familien-Erinnerungen aus vergangenen Jahrhunderten

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