Читать книгу Easy Peasy Familienküche - Claire van den Heuvel - Страница 42
TIPP 10: KOCHEN SIE WEITER
ОглавлениеBringen Sie weiter abwechslungsreiche Mahlzeiten auf den Tisch. Auch wenn diese Phase mit vielleicht zwei oder drei Kindern schon hektisch genug ist, lohnt sich die Mühe doch.
6-12 JAHRE
In dieser Phase nimmt im Allgemeinen das Interesse an Essen wieder zu. Zu ihrer eigenen Zeit und unter den richtigen Umständen, natürlich. In dieser Phase sind die Kinder oft bereit, neue Dinge auszuprobieren. Sie wachsen zwar körperlich weiter, aber in einem stetigeren, ruhigeren Tempo als in den ersten beiden Jahren oder in der Zeit, die auf diese Phase folgt, in der Pubertät. In diesen Jahren haben das Umfeld, die Schule, Freunde und Freundinnen (und die Werbung!) enormen Einfluss auf das, was die Kinder essen oder nicht. Gleichzeitig bekommen Sie als Eltern in dieser Zeit immer mehr Gelegenheit, mit Ihren Kindern Gespräche über das Essen zu führen, Dinge zu erklären, sie öfter helfen zu lassen bei dem, was auf den Tisch kommt.
12–18 JAHRE
Aufgrund der gewaltigen, rasanten körperlichen Entwicklung nimmt in dieser Phase der Appetit oft stark zu. Kleiner Nachteil: Dieser Appetit betrifft vor allem tütenweise Chips, Berge von Käsetoast und Energydrinks. Manche Jugendliche sind gerade jetzt sehr offen für neue Gerichte, aber häufiger ist Einseitigkeit (nur Pasta zum Beispiel) das Problem. Teenager sind sich ihrer Umgebung nur zu sehr bewusst und stark damit beschäftigt, ihre Identität zu entwickeln. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass davon mehr Einfluss auf ihr Essverhalten ausgeht, als Sie in dieser Phase haben können. Mädchen fangen plötzlich mit Diäten an oder werden Vegetarierinnen, Jungen werden nachlässig und finden ungesundes Essen cool. Essgewohnheiten, Aussehen und Image werden miteinander verbunden.
Jedes Kind ist einzigartig. Es versteht sich also von selbst, dass nicht alles genau für alle passt. Die oben stehenden Phasen sind eine grobe Einteilung. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Ihr Kind ein bestimmtes Verhalten in einer anderen Lebensphase zeigt, oder vielleicht gar nicht. Kein Problem! Beobachten Sie Ihr Kind genau – das ist immer das Wichtigste.
Die individuellen Unterschiede zwischen den Kindern werden größer. Das eine Kind isst alles mit und ist rasend neugierig auf neue Rezepte oder Gerichte, während das andere Essen völlig uninteressant findet und sich nicht damit beschäftigen will. Im Prinzip gelten alle Tipps für die vorhergehende Phase auch hier, abhängig vom Entwicklungsstadium, in dem Ihr Kind sich befindet. In der Praxis sind sie allerdings nicht immer so leicht umsetzbar. Die Welt wird ein Stück größer und der Einfluss der Welt auf Ihr Kind nimmt zu. Was die Freunde meinen, ist wichtiger als das, was Mama sagt. Dazugehören oder cool sein mit Süßigkeiten oder Limo ist wichtiger als ein nahrhaftes Mittagessen, das reichlich Energie liefert. Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass Sie alles kontrollieren können, aber behalten Sie die Einzelteile in der Hand, bei denen Sie doch etwas zu sagen haben. Zum Beispiel beim Frühstück und beim Abendessen. Versuchen Sie, Vereinbarungen zu treffen, und übertragen Sie Ihrem Kind auch Verantwortung. Zum Beispiel: Sie bestimmen, was Sie im Haus haben (was also zur Auswahl steht), und Ihr Kind bestimmt, was in seine Brotdose kommt.
Erklären Sie weiterhin, warum Sie tun, was Sie tun.
Beobachten Sie Ihr Kind und versuchen Sie zu verstehen, was ihn oder sie antreibt. Was bringt sein Lämpchen zum Glühen? Sind es Sport oder gute Leistungen? Soziale Interaktion und viel Betrieb? Oder reagiert es darauf, wie bestimmte Dinge aussehen? Nutzen Sie die vorhandenen Interessen Ihres Kindes als Zugang. Erklären Sie zum Beispiel, warum Spitzensportler immer gut essen, beziehen Sie die Freunde Ihres Kindes mit ein, wenn Sie gemeinsam einen gesunden Kuchen backen, oder verwenden Sie etwas mehr Mühe auf die äußere Gestaltung des Essens.
In diesem Buch konzentrieren wir uns auf das Grundschulalter. Trotzdem ist es vielleicht gut, schon einen Vorgeschmack auf das zu bekommen, was Sie erwartet. Besonders lästig in dieser Phase ist, dass Jugendliche sich so rasend schnell entwickeln, dass sie eigentlich gar nicht genug Nährstoffe zu sich nehmen können. Der Wachstumsschub ist mit dem in der ersten Lebensphase vergleichbar, nur haben Sie diesmal so gut wie gar keinen Einfluss. Gleichzeitig wird das Angebot an leeren, kalorien- und zuckerreichen Produkten im Umfeld größer. Auch hier gilt für die Eltern: Nutzen Sie jede Möglichkeit, die Sie haben. Bieten Sie ein nahrhaftes Frühstück an, das schmeckt, sorgen Sie dafür, dass sie immer noch gern gemeinsam essen (also dabei nicht über Hausaufgaben, Rauchen und zu spät nach Hause kommen reden). Machen Sie deshalb ab und zu etwas, von dem Sie wissen, dass sie es wirklich mögen, auch wenn es nicht ganz so nahrhaft ist. Holen Sie ein paar nährstoffreiche Late-Night-Snacks ins Haus, zum Beispiel Quark, verschiedene Nüsse, heiße Schokolade aus reinem Kakao, oder Dinkelcracker mit richtig gutem Käse. Wenn sie dann kurz vor dem Zubettgehen noch den Kühlschrank plündern (und das tun sie!), erhöhen Sie auf jeden Fall die Wahrscheinlichkeit, dass sie etwas Gesundes erwischen.