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JACKIE PULLINGER


HONGKONG LIEGT IN AFRIKA?

Jackie ist überrascht, als sie im Traum die Landkarte des afrikanischen Kontinents sieht, von wo ihr plötzlich Hongkong entgegenstrahlt. Ob hier Gott im Traum zu ihr spricht?

Schon als kleines Mädchen weiß Jackie Pullinger, dass sie Missionarin werden will. Da Missionare doch immer nach Afrika ausreisen, bewirbt sie sich also als junge Musikhochschulabsolventin bei verschiedenen Firmen und Schulen, die in Afrika tätig sind. Doch keiner will sie. Von Gott hört sie nur: „Geh!“, aber sie weiß lange nicht, wohin.

Schließlich hat sie den Traum von Hongkong und beginnt begeistert, sich in der asiatischen Metropole zu bewerben. Doch auch hier erntet sie nur Absagen. Ein Pastor fordert sie heraus, einfach loszugehen und das Schiffsticket für die längste Reise zu kaufen, die es gibt, und in jedem Hafen zu beten, ob Gott sie an diesem Ort haben möchte.

So schifft sich die 22-Jährige tatsächlich ein und läuft in einem Hafen nach dem anderen ein – doch alle erscheinen ihr nichtssagend und eintönig. Als sie Hongkong erreicht, durchflutet die junge Engländerin ein tiefer Friede und sie weiß, dass Gott sie hier haben will.

1966 kommt Jackie Pullinger in der „Perle des Orients“ an, fast mittellos, ohne jegliche Kontakte oder Ideen, wo sie Gott dienen soll. Doch schon wenige Tage später betritt sie die sogenannte ummauerte Stadt – einen verruchten, von vielen gemiedenen gesetzlosen Stadtteil, in dem Triadenbanden herrschen und sich bekämpfen, wo Opiumhöhlen florieren und Bordelle, Spielhöllen und Pornokinos die engen, stinkenden Gassen säumen.

Zahlreiche von Gewalt, Drogen und Härte gezeichnete Menschen fristen in diesem Slum ein hoffnungsloses Dasein. Genau hier verliert Jackie ihr Herz an die perspektivlosen Jugendlichen und Drogenabhängigen. Ihnen möchte sie die Liebe Jesu bringen, die Gute Nachricht, dass sie befreit werden und ein neues Leben beginnen können.

Auch wenn sie anfangs viel Unverständnis und Misstrauen erntet, ist Jackie einfach für sie da, liebt, baut Vertrauen auf. Die Missionarin eröffnet auf eigene Faust einen Jugendklub, schenkt den jungen Leuten ein paar Stunden unbeschwerte Freizeit, besucht die Teens zu Hause, spricht mit ihnen, betet für sie und die Familien. Heilungen geschehen und Menschen finden zu Jesus. Das wenige, was Jackie an Geld und Lebensmitteln hat, teilt sie mit ihnen.

Allmählich vertraut sich auch manch verzweifelter Opium- oder Heroinabhängige „Miss Poon“ an. Denn was sie beeindruckt, ist, dass die Westlerin bleibt. Trotz aller Gefahren und Bedrohungen. Sie stampft nicht nur ein kurzlebiges Programm aus dem Boden wie manche vor ihr und verschwindet nach wenigen Monaten wieder. Sondern die Christin bleibt und lebt eine aufrichtige Hingabe, verzichtet auf jeden Komfort und ist Tag und Nacht für die Menschen, die sie brauchen, erreichbar.

Bald erleben schwer Drogenabhängige eine erstaunliche Befreiung von Drogen und Erneuerung durch Gebet. Als immer mehr Süchtige frei werden, braucht es einen Ort, an dem sie ein Leben ohne Heroin oder Opium einüben und festigen können. Jackie mietet ein Haus in der ummauerten Stadt und lebt dort mit vielen der Freigewordenen nach einem geregelten Tagesablauf. Als es mehr werden, unterstützen Freunde zeitweise mit Wohnraum. Weitere Häuser werden angemietet und schließlich gründet Jackie 1981 die St. Stephen Society, unter deren Dach verschiedene Rehabilitationszentren gegründet werden.

Heute leben zwischen 200 und 300 Menschen in diesen Zentren. Auf ihrem 10-tägigen kalten Entzug werden sie unter anderem von Ex-Junkies im Gebet begleitet und können anschließend in ein neues geregeltes Leben starten.

(AS)

JACKIE PULLINGER,

1944 in London geboren,

seit 1966 Missionarin in Hongkong.


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