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Prolog

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Ich bin, was ich bin,

und was ich bin, ist ungewöhnlich.

Komm, schau mich nur an,

akzeptier dann mich ganz persönlich.

Ich lebe, und ich will mich nicht dafür genieren,

lebe, und will keinen Augenblick verlieren.

Es hat keinen Sinn, wenn man nicht sagt:

Hey, Welt, ich bin, was ich bin!

Ich bin, was ich bin,

ich will kein Lob,

ich will kein Mitleid.

Ich lebe für mich,

ich bin kein Snob,

will meine Freiheit!

Wen stört es,

dass ich Federn liebe, Glanz und Flitter?

Ich mag’s so,

sonst wär mein Leben trüb und bitter.

Es hat keinen Sinn, wenn man nicht sagt:

Hey, Welt, ich bin, was ich bin!

Ich bin, was ich bin,

und was ich bin,

ist kein Geheimnis!

Ich stehe für mich,

wünsche mir nur ein wenig Fairness.

Ein Leben kann man ohnehin nur einmal leben,

warum soll es für mich keine Chancen geben?

Es hat keinen Sinn, wenn man nicht sagt:

Hey, Welt, ich bin, was ich bin!

Gerald Herman

Worte, Gedanken, Emotionen – ein Liedtext. Für mich ist es nicht irgendein Lied. Doch wo soll ich anfangen?

Im Jahr 1983, als ich die Originalfassung erstmals im Radio gehört habe, weil Gloria Gaynor mit „I Am What I Am“ gerade die Charts eroberte? Nein, mein Zugang beginnt später, während meiner Studienzeit in Berlin mit einem Besuch im Theater des Westens. La Cage aux Folles stand auf dem Spielplan, der großartige Helmut Baumann, als Zaza in der Rolle seines Lebens, intonierte „Ich bin, was ich bin“, und ich habe Rotz und Wasser geheult. Dieses Lied sollte mich ein Leben lang begleiten – den Musicaldarsteller und den Mensch. Es ist nicht nur irgendein Text, es ist eine Bitte, eine Aufforderung, eine Selbsterkenntnis, aber vor allem ein Statement und ein Credo.

Was Gerald „Jerry“ Herman 1983 ursprünglich als Hauptmotiv seines Musicals auf die Broadway-Bühne gebracht hat, ist längst zur Hymne für Toleranz und Freiheit geworden. Ein Statement, das auffordert, das Individuelle, das Anderssein zu akzeptieren. Ein Lied, das Mut machen soll in Situationen, in denen es einem beschissen geht. Eine Botschaft, die jeden Menschen betrifft, egal ob schwarz oder weiß, arm oder reich, homo oder hetero.

Das, was ich bin, das bin ich eben, und du wirst nichts anderes bekommen – bitte lebe damit!

Fairness, Freiheit und Chancengleichheit sind die Eckpfeiler, die jeder Mensch einfordern darf und muss, in Beziehungen und in alltäglichen Situationen. Eine fundamentale Hoffnung in direkter Kommunikation mit sich selbst, mit dem Partner, mit Freunden, mit den Menschen. Eine Botschaft, eine Einstellung, die ich unbewusst seit Kindertagen lebe und seit meinem Debüt als Zaza in La Cage aux Folles auf der Bühne noch intensiver hinterfrage. Es ist also nicht irgendein Liedtext, der mich mein ganzes Leben begleitet hat und begleiten wird, denn „Leben und leben lassen“ lautet mein Credo. „Ich bin, was ich bin“ sind die Details dazu.

Warum ich geworden bin, wie und was ich bin, möchte ich auf den folgenden Seiten schildern.

An dieser Stelle möchte ich mich vorab bei allen bedanken, die direkt oder indirekt an diesem Buch beteiligt waren: Bei meinem Management Herbert Fechter und Nicole Hoffmann, die mir schon vor fünf Jahren diese Buchidee ans Herz gelegt haben. Bei den entzückenden Damen vom Amalthea Verlag. Und mein ganz besonderer Dank gilt natürlich dem Autor, Claudio Honsal, der mich nach vielen intensiven Gesprächen mit Kollegen, Freunden und meiner Familie mit interessanten und spannenden Statements über das, was ich bin, und warum ich es aus deren Sicht bin, überrascht hat und diese elegant in meine Lebensgeschichte integriert hat.

Ich bin, was ich bin

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