Читать книгу Das große Diabetes-Kochbuch - Cora Wetzstein - Страница 11

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BLUTZUCKER UND STOFFWECHSEL IN BALANCE
»RICHTIG« ESSEN BEI DIABETES

Ausgewogene Mahlzeiten sind nicht nur wegen des Diabetes wichtig, sie helfen, den Tagesablauf zu strukturieren, und beugen unkontrolliertem Snacking vor.

MAHLZEITEN – ENERGIE TANKEN UND MEHR

Es lohnt sich, für gute Mahlzeiten Zeit zu investieren. Sie dienen dem Auftanken mit neuer Energie und sind zugleich eine Zeit der Vorbereitung auf die kommenden Anforderungen. Das Frühstück stimmt auf die zu bewältigenden Aufgaben des Vormittags ein. Das Mittagessen ist Unterbrechung des Arbeitsalltags und Zeit, neue Energie für den Nachmittag zu schöpfen. Das Abendessen sorgt erneut für eine Pause und lässt den Tag ausklingen.

Nutzen Sie die Mahlzeiten zusätzlich als Zeiten der Begegnung mit Familie, Freunden und Kollegen, denn sowohl die Pausenfunktion wie auch die soziale Komponente der Mahlzeiten sind für das Wohlbefinden oft ebenso wichtig wie die Auswahl gesunder Nahrungsmittel.

DER TRICK KOMBINIERTER MAHLZEITEN

Da beim Diabetes Typ 2 die erste, schnelle Insulinantwort fehlt, können Sie den Blutzucker optimal entlasten, wenn Sie solche Kohlenhydrate verzehren, die nur langsam vom Darm ins Blut gelangen. Bevorzugen Sie daher Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index (>).

Durch kombinierte Mahlzeiten werden Stärke und Zucker dann noch weiter verlangsamt. Einige Beispiele: Wenn Sie eine Scheibe Vollkornbrot pur essen, wird die enthaltene Stärke schneller aufgenommen, als wenn Sie das Brot belegt mit einer Scheibe Käse essen. Kombinieren Sie dann zum belegten Brot noch einen Salat mit Öldressing, wird die Kohlenhydrataufnahme weiter verlangsamt. Das gilt ebenfalls für Früchte: Der fruchteigene Zucker geht langsamer ins Blut, wenn Sie das Stück Obst mit einer Portion Milchprodukt und einigen Nüssen kombinieren.

Ein weiterer Vorteil von kombinierten Mahlzeiten ist, dass die Magenentleerung langsamer erfolgt und die Kontaktzeit der Nährstoffe im Dünndarm verlängert wird. Das lässt den Verdauungsenzymen mehr Zeit für ihre Arbeit und macht kombinierte Mahlzeiten für viele Menschen verträglicher als separat verzehrte Einzellebensmittel.

LANGSAME KOHLENHYDRATE UND INSULINWIRKUNG

Falls Sie mit Normalinsulin behandelt werden, dessen Wirkung ja erst 15–30 Minuten nach dem Spritzen eintritt, können Sie von langsamen Kohlenhydraten in jedem Fall profitieren. Das sind Kohlenhydrate mit niedrigem glykämischem Index in kombinierten Mahlzeiten.

Falls Sie zu den Mahlzeiten direkt wirksames Insulinanalogon spritzen, kann es bei langsamen Kohlenhydraten nötig sein, dieses Insulinanalogon erst zum Essen oder sogar danach zu spritzen, um Unterzuckerungen zu vermeiden. Besprechen Sie sich dazu auch mit Ihrem Arzt oder Berater.

GRUNDZUSAMMENSETZUNG DER HAUPTMAHLZEITEN:


½ Teller Gemüse/Rohkost

¼ Teller stärkereiches Lebensmittel

¼ Teller eiweißreiches Lebensmittel

ergänzend Öle/Nüsse/Samen

HAUPTMAHLZEITEN

Machen Sie es sich zur Gewohnheit, bei Ihren Hauptmahlzeiten – gleich welche Uhrzeit – so häufig wie möglich vier verschiedene Lebensmittelgruppen zu kombinieren:

 Wählen Sie eine Portion Beerenfrüchte oder andere Früchte, dazu eine Portion Getreide oder Getreideflocken, ergänzt durch eine Portion Milchprodukt (z. B. Joghurt, Quark), und schließlich eine Portion Nüsse oder Samen oder Öl – ganz nach Geschmack.

 Oder essen Sie eine große Portion Gemüse oder Rohkost zusammen mit einer kleineren Portion eines stärkehaltigen Lebensmittels wie Reis, Nudeln, Bulgur, Couscous, Brot oder Kartoffeln. Kombinieren Sie dazu ein eiweißreiches Lebensmittel wie Fisch, Geflügel, Fleisch, ein Milchprodukt oder eine Portion Hülsenfrüchte. Ergänzen Sie diese Mahlzeit mit hochwertigen Pflanzenölen, Mandeln, Nüssen oder Samen.

Solche Mahlzeiten entlasten den Blutzucker, sie machen für viele Stunden satt, erleichtern den Verzicht auf Snacks und helfen so beim Abnehmen und Gewichthalten.

WANN SIND ZWISCHENMAHLZEITEN NÖTIG?

Die Behandlung mit festen Insulinmischungen erfordert Zwischenmahlzeiten, um Unterzucker zu vermeiden. Auch falls ein Dumping-Syndrom mit beschleunigter Magenent leerung diagnostiziert wurde, ist es nötig, von drei großen auf fünf bis sechs kleine Mahlzeiten umzustellen – besprechen Sie sich zu diesen Herausforderungen mit Ihrem Arzt und Diabetikerberater. Auch wenn Sie sich intensiv bewegen (Wanderung, Radtour) oder körperlich arbeiten, können Zwischenmahlzeiten nötig sein.

ZWISCHENMAHLZEITEN – NUR WENN UNBEDINGT NÖTIG

Bei den Zwischenmahlzeiten sollten Sie – wenn möglich – die Aufnahme reiner Kohlenhydratquellen vermeiden (Früchte, Laugenstange), weil diese solo gegessen sehr schnell den Magen passieren und in der Folge auch den Blutzucker schnell ansteigen lassen. Kombinieren Sie deshalb Kohlenhydratquellen mit Eiweißquellen und/oder Fettquellen.

Das große Diabetes-Kochbuch

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