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VON DER VERFETTUNG DER LEBERZELLEN ZUR FETTLEBER

Bei einer Leberzellverfettung sind mehr als fünf Prozent der Leberzellen betroffen, bei einer Fettleber mehr als 50 Prozent. Die gute Nachricht: Eine Fettleber ist reversibel.

Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist die häufigste chronische Lebererkrankung der Industrieländer. In Deutschland ist von dieser Zivilisationskrankheit etwa ein Viertel der Erwachsenen betroffen. Kennzeichen der Erkrankung ist eine vermehrte Einlagerung von Fett in die Leberzellen. Entwickelt sich infolgedessen eine Leberentzündung und daraus eine Leberfibrose, ist das geschädigte Lebergewebe nicht mehr heilbar. Aus einer Fibrose kann eine Zirrhose entstehen, bei der die Leber ihre Funktionsfähigkeit verliert. Es kommt zu Stoffwechselstörungen, Beeinträchtigungen des Hormonhaushalts und der Blutgerinnung sowie zu mangelhaftem Abbau von Giftstoffen.

URSACHEN

Auslöser der vermehrten Fetteinlagerung in die Leberzellen ist eine Insulinresistenz, verbunden mit einer gesteigerten Insulinausschüttung. Ursachen der NAFLD sind vor allem Übergewicht und häufig eine Ernährungsweise mit einem Übermaß an Zucker – besonders einem Übermaß an Fruchtzucker. Ähnlich dem negativen Effekt der Fruktose auf die Harnsäurewerte gilt auch hier: Der Übeltäter ist nur sehr selten der natürlich vorkommende Fruchtzucker in den verschiedenen Obstsorten. Schließlich essen nur wenige Menschen exzessive Obstmengen. Ganz anders die Situation beim Konsum von Säften und Softdrinks. Da kommen bei 500 bis 1000 ml Apfelsaft schnell 32 bis 64 g Fruchtzucker zusammen. Die Aufnahmekapazität des menschlichen Dünndarms ist mit großen Fruchtzuckermengen überfordert, ein Teil der Fruktose gelangt in den Dickdarm und verändert die Zusammensetzung der Darmmikrobiota. In der Folge kommt es zu einer entzündungsfördernden Dysbalance und über die Darm-Leber-Achse zu einer Beeinflussung des Leberstoffwechsels.


MEIST NUR ALS ZUFALLSBEFUND

Auch diese Erkrankung macht zumeist nur im fortgeschrittenen Stadium Probleme mit erhöhten Leberenzymwerten, Müdigkeit und Druckgefühl im Oberbauch. Bis dahin wird eine Fettleber meist nur als Zufallsbefund entdeckt oder eben bei der Abklärung eines metabolischen Syndroms.

Um die Diagnose NAFLD abzusichern, müssen erst andere Ursachen einer Fettleber ausgeschlossen werden: Dazu zählen Alkoholkonsum (mehr als 20 g Alkohol täglich bei Männern und mehr als 10 g Alkohol bei Frauen), Hepatitis C, Stoffwechselerkrankungen, Medikamentennebenwirkungen, Mangelernährung, Zöliakie.

Der Nutzen einer frühzeitigen Diagnose: Im Frühstadium kann die ernährungsabhängige NAFLD durch die richtige Nahrungsmittelauswahl vollständig geheilt werden.

TOFI

Der überwiegende Teil der Patienten mit nichtalkoholischer Fettlebererkrankung ist übergewichtig und hat einen erhöhten Bauchumfang. Nur etwa 5 bis 10 % der Betroffenen haben erhöhtes viszerales Fett trotz normalem Body-Mass-Index und Bauchumfang. TOFI – thin outside, fat inside (dünn außen, fett innen) – ist die Bezeichnung für diese atypische Konstellation. Die genauen Ursachen sind bislang noch nicht geklärt.

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