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Die Begleitimpulse

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Die beschriebenen Aspekte des Anfangsimpulses sind auch für den Begleitimpuls zentral. Die Material- und Anfangsimpulse können aber im Gegensatz zum Begleitimpuls geplant werden (Abbildung 3). Mit dem Begleitimpuls hingehen reagiert die Lehrperson situativ auf die aktuellen Spielprozesse.

Die Spiel- und Lernprozessbegleitung verfolgt im pädagogischen Alltag stets das Ziel der kognitiven und emotionalen Aktivierung. Im Sinne des sozialkonstruktivistischen Bildungsverständnisses steht die Zone der nächsten Entwicklung im Zentrum. Dabei sollen sich die Lehrpersonen auf die Interessen, Gedanken und sprachlichen Äusserungen des Kindes einlassen, was bestmöglich in ein geteiltes Denken mündet (Siraj et al. 2002, 2018). Toub et al. (2016) weisen darauf hin, dass Erwachsene in der Spielbegleitung Hilfestellungen nicht direkt vorschlagen sollen, sondern mögliche nächste Schritte einleiten, ohne die Kontrolle zu übernehmen. Die Herausforderung ist dabei, eine sanfte Unterstützung anzubieten, welche die Wahl eingrenzt, es aber immer dem Kind überlässt, welche Richtung es einschlagen möchte. Als Beispiel nennen sie ein Kind, das ein Puzzleteil falsch herum einsetzen möchte. Anstatt anzuweisen, das Teil zu drehen, kann die Lehrperson sagen: «I wonder what would happen if …» oder «Do you think that green piece belongs in the middle of the red ones?» (Toub et al. 2016, S. 123). Die Lehrperson muss sich bei der Begleitung dem kindlichen Spiel je nach Inhalt anpassen. Dies erfordert ein Repertoire an inhaltsspezifischen Unterrichtsstrategien, die lernförderlich und flexibel eingesetzt werden (Hamre et al. 2014). Deshalb ist eine professionelle Begleitung des Spiel- und Lernprozesses in der Praxis eine grosse Herausforderung. Weitere Befunde und vor allem Praxisbeispiele zur Spielbegleitung werden in diesem Band im Kapitel von Vogt sowie von Itel und Haid beschrieben.

Die Literaturübersicht zeigt auf, dass für das Setzen der Spielimpulse kein allgemein gültiges Rezept oder Schema existiert. Um Spielen und Lernen verbinden zu können, ist es zentral, dass die Lehrperson das Spiel der Kinder genau beobachtet, die Interessen und Voraussetzungen der Kinder kennt und ihr eigenes Handeln laufend reflektiert. Nur dadurch können die Spielimpulse vorbereitet und zielgerichtet eingesetzt werden, um Spielen und Lernen zu verbinden.

Spielen und Lernen verbinden - mit spielbasierten Lernumgebungen (E-Book)

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