Читать книгу Wenn Sie wollen. nennen Sie es Führung - Cyrus Achouri - Страница 11

Begrifflichkeit und Methode

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Etymologisch geht das Wort »System« auf das griechische Wort »Synistánai« (zusammenstellen) zurück. Hierbei ist gemeint, dass Systeme sich nicht rein naturwissenschaftlich-analytisch verstehen lassen, da die Eigenschaften der Teile nicht isoliert betrachtet werden können, sondern nur im Kontext des größeren Ganzen zu begreifen sind.

Die doppelte Bedeutung von »Systemtheorie«

Der aufmerksame Leser wird merken, dass der Begriff »Systemtheorie« hier in zweifacher Weise verwendet wird – und zwar formallogisch durchaus widersprüchlich. Zum einen bezieht er sich auf die ursprüngliche Bedeutung des »Zusammenstellens«, sodass Systemtheorie den roten Faden interdisziplinärer Forschung bildet, im Sinne eines Bauplans, der die Welt zusammenhält. Zum anderen hat die Systemtheorie aber auch eigene Inhalte und Aussagen, ist also gleichsam ein System im System, eine Disziplin unter anderen Disziplinen. Da das Ganze nicht zugleich ein Teil desselben sein kann, schließt sich die doppelte Verwendung des Begriffes im engeren formallogischen Sinne aus. Weil aber die Welt nicht nur formallogisch zu verstehen ist, werden wir diese Ambivalenz im Weiteren nicht auflösen. Ebenfalls wird hier auf eine strenge Unterscheidung zwischen den Begriffen »Führung«, »Management« und »Leadership« verzichtet; ich folge damit der Pragmatik Neubergers (2002). Nicht notwendig für diesen Kontext ist beispielsweise die Unterscheidung von »Führung« mit personaler und interaktionaler Akzentuierung gegenüber »Management« mit strukturellen und institutionellen Schwerpunkten.

Zur Methode

So einfach die Hypothesenbildung sein mag, so schwierig gestaltet sich die Hypothesenprüfung. Wir können dafür mehrere Möglichkeiten in Betracht ziehen (modifiziert nach Vollmer 2002) und uns beispielsweise fragen, was der systemische Führungsansatz leistet, was sich mit ihm erklärt und was er eben nicht imstande ist zu leisten. Welche Vorteile hat er gegenüber den herkömmlichen Theorien und wie steht er zu diesen? Ergeben sich Widersprüche, ist die Theorie komplizierter oder einfacher als andere und wie wirkt sich das auf die Problemlösefähigkeit aus? Da Personalführung und Management vor allem praktische Anwendungsgebiete sind, ist auch zu prüfen, welche Best Practices es in der Führung gibt und ob sie mit systemischem Management in Einklang stehen. Auch die Frage »Cui bono?« wird relevant sein, um Gewinner und Verlierer, Befürworter und Gegner des systemischen Paradigmas transparent werden zu lassen. Ich werde diese Frage am Ende des Buches wieder aufgreifen, um Bilanz zu ziehen.

Wie dieses Buch zu lesen ist

Das Buch setzt – dem Thema entsprechend – auf Ihren Willen und Ihre Fähigkeit der Selbstorganisation, liebe Leser. Sie können es von vorne bis hinten durchlesen oder beliebig einzelne Kapitel herausgreifen. Die Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels werden Ihnen dieses Vorgehen erleichtern. Sie können aber auch mit dem 30-Punkte-Plan systemischer Führung beginnen und nur bei Bedarf die wissenschaftlichen Begründungen nachschlagen. Es ist schließlich Ihr Buch.

Wenn Sie wollen. nennen Sie es Führung

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