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GELEBTES WISSEN

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Erkenntnisse haben wir viele, doch nur wenige davon schlagen sich wirklich in unserem Leben nieder. Wir müssen in die Lehre des Lebens gehen, uns die dafür wichtigen Fähigkeiten aneignen und sie beständig weiter ausbilden. Je mehr wir das tun – und womöglich noch Spaß daran haben –, desto mehr wird sich dies in immer mehr erfüllten Tagen niederschlagen.

In unserem Alltag können wir häufig der Wirklichkeit ausweichen. Wir vergraben uns in virtuellen Welten und Gedankenspielen. Und manchmal verwechseln wir diese Vorstellungswelten und Träumereien mit dem Leben.

Das Leben in seiner Realität fordert Mut von uns und die Konfrontation mit uns selbst und anderen.

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Ich war mein Leben lang auf der Suche, und lange Zeit wusste ich nicht einmal, wonach. Diese Suche führte mich auch nach Kanada in die Wildnis. Als Kind hatte ich oft die Serie Der Mann in den Bergen gesehen. Schon mit zwölf war es mein innigster Wunsch, nach Kanada zu reisen, in den Busch.

Mit 23 Jahren war es dann das erste Mal so weit. Mit einer Freundin flog ich los. Wir landeten in Toronto, und von dort ging es mit dem Bus und trampend nach Norden, zum Algonquin Park. Dort mieteten wir uns ein Kanu, und schon paddelten wir hinaus in die Wildnis. Es war die härteste Konfrontation mit der Wirklichkeit, die ich bis dahin in meinem jungen Leben hatte.

Plötzlich waren wir allein. Es war still. Eine Geräuschlosigkeit, die ich noch nie vorher erlebt hatte. Und es gab Bären! Ich war nicht mehr die Spitze der Nahrungskette … Ich begegnete einer Dami, die ich bis dahin nicht gekannt hatte und auch nicht kennenlernen wollte. Ich hatte so viel Angst wie noch nie in meinem Leben. Ich konnte keine Nacht schlafen. Ich lag wach, lauschte in die Stille und wartete angstvoll auf meinen Tod. Bis dahin hatte ich nicht einmal gewusst, dass ich Angst haben könnte. Die Ängste meiner Kindheit waren bis dahin in den tiefsten Tiefen meiner Persönlichkeit verstaut gewesen und vollkommen abgespalten. Ich war allein durch Europa getrampt, hatte in Busbahnhöfen und Gärten geschlafen und meine Angst immer fest im Griff gehabt beziehungsweise sie erst gar nicht gespürt.

Ich war völlig durcheinander, ich konnte diese Erfahrung überhaupt nicht verstehen. Ich war bezaubert von der Natur, und gleichzeitig fühlte ich mich vollkommen von allem abgeschnitten. Jeder Naturfilm im Fernsehen hätte mich mehr berührt. Wir paddelten durch Seen voller Seerosen, das Wasser war glasklar und der Himmel strahlend blau. Alles schien perfekt. Nur war ich nicht die coole Abenteuerin, die ich mir vorgestellt hatte.

Alles wurde plötzlich real, war körperlich spürbar, wurde anstrengend. Alles um mich war still, groß und unendlich. Mein Körper tat weh von der Anstrengung, die Mücken stachen durch das Moskitonetz und freuten sich auf jeden Gang, den wir nach draußen machen mussten … Und dann diese Angst, sie war so körperlich real wie plötzlich alles in mir und um mich herum. Es war mein erstes Aufwachen in dem Gefühl vollkommener Unverbundenheit. Ich bemerkte, dass das, was ich mir erträumt hatte, nichts mit dem zu tun hatte, was ich dort erlebte.

Ich bekam damals das erste Mal eine Ahnung davon, dass der Kopf nur einen Teil der Wirklichkeit realisiert und alles Körperliche unvorstellbar bleibt. Sind wir krank, so ist das Leben mit allen Freuden schlicht nicht möglich und oft nicht vorstellbar. Wenn wir wieder gesund sind, können wir uns kaum noch daran erinnern, wie es ist, sich schwach und elend zu fühlen. Die Erinnerungen an körperliche Erlebnisse verblassen schnell und werden vom Kopf auch rasch geschönt und retuschiert.

Die 3 Quellen echten Lebensglücks

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