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SHUTDOWN – GEFANGEN IM KOPF

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Die Abkoppelung vom Körper ist leicht für uns, vor allem in unserer Lebenswelt, in der es nicht mehr darum geht, sich körperlich zu fühlen. Dadurch wird das Leben zwar oberflächlicher, aber es lässt uns auch unsere Schmerzen und Empfindungen nicht mehr spüren. Wie wir noch sehen werden, speichert der Körper viele unserer Erfahrungen und Erinnerungen. Wenn diese allzu schmerzhaft sind, werden sie vom Bewusstsein abgekoppelt. Es findet ein Shutdown des Körpers statt, also ein Abschalten des Körperbewusstseins, für das wir einen hohen Preis bezahlen, das uns aber vor den im Körper gespeicherten seelischen Schmerzen schützt.

Dieser Shutdown führt zu einer funktionalen Haltung zum eigenen Körperlichsein, ja gegenüber dem eigenen Sein schlechthin. Der Körper wird als Mittel zum Zweck gesehen, er muss funktionieren, leisten, gut aussehen und womöglich auch fit sein – das alles hat jedoch nichts mit einer Verbundenheit mit uns selbst zu tun.

Diese Abkoppelung vom Körper ist inzwischen eher normal als auffällig. Wenn ich Klienten oder Seminarteilnehmende frage, was sie gerade in ihrem Körper wahrnehmen, so haben viele Probleme, differenziert darauf zu antworten.

Das Dilemma fehlender Körperwahrnehmung besteht darin, dass wir dadurch keine oder nur sehr wenige Informationen über uns selbst erhalten. Oftmals ersetzen wir diesen Mangel durch Gedanken, also gedachte Gefühle oder Bilder. Je weiter wir von uns selbst entfernt sind, desto lauter werden die Stimmen im Kopf. Viele beschreiben ihre Gedanken als ein kontinuierliches Geschnatter, das unendlich anstrengend ist. Vielleicht hast du schon einmal bemerkt, dass der Kopf ruhiger wird, wenn du körperlich etwas tust, vor allem wenn es anstrengend ist oder deine ganze Aufmerksamkeit fordert.

Ein Mangel an Informationen aus dem Körper führt dazu, dass wir auch unsere Gefühle nur wenig wahrnehmen. Oftmals ersetzen wir dies durch Bilder und Erwartungen, wie etwas – ein Geschehen, ein Erlebnis – sich anfühlen sollte und sind sehr enttäuscht, wenn es dann unseren Erwartungen nicht entspricht.

Viele Menschen fühlen sich inzwischen gefangen in ihrem Kopf. Die Realität der Gedanken hat mehr Einfluss und Gewicht als reale Erfahrungen. Wir sitzen fast den ganzen Tag und müssen kaum noch echte körperliche Herausforderungen bewältigen. Vage verspüren wir einen Verlust, eine Leere in unserem Leben, ohne dass wir genau benennen könnten, was uns fehlt.

Die Konfrontation mit der Realität, der Ausstieg aus unserer Vorstellung kann unglaublich bereichernd sein. Wir wissen das auch. Eigentlich. Wir tun es nur viel zu selten.

Ich möchte dich einladen, dein Leben mehr als Reise zu sehen oder als ein Experiment. Experimente machen unseren Kopf frei von Bewertungen. Es geht darum, etwas auszuprobieren und dann zu fühlen, ob es einem gefällt. Es gibt kein Richtig und kein Falsch, es gibt kein Scheitern und keinen Fehler. Wir sind frei, etwas auszuprobieren, ohne uns sofort festlegen zu müssen.

Das ist eine großartige Haltung dem eigenen Leben gegenüber, denn es gibt uns Raum, Neues zu lernen und Altes wieder zu verwerfen. Es ermöglicht uns, Freude daran zu haben, etwas auszuprobieren, ohne gleich »gut« sein zu müssen.

Die 3 Quellen echten Lebensglücks

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