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DER FLUSS DEINES LEBENS

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»Veränderung geschieht nie plötzlich – und irgendwie doch.«

Der Fluss des Lebens ist ein Modell, das ich entwickelt habe, um mich und andere Menschen und ihre Entwicklung besser verstehen und begleiten zu können. Ich werde mich in jedem Kapitel zu den Fähigkeiten, um die es bei den einzelnen Quellen geht, immer wieder darauf beziehen und dir auch den Hintergrund vermitteln. Erkenntnis allein bringt uns nicht unbedingt zum Ziel, aber ohne Erkenntnis können wir uns gar nicht erst auf den Weg machen.

Wir dürfen allerdings den Startpunkt nicht mit dem Weg oder dem Ziel verwechseln. Unser Kopf braucht eine Landkarte, einen Wegweiser, ein Verstehen, damit er in der Lage ist, bestimmte Abzweigungen zu nehmen. Es ist schwer, etwas zu verändern, wenn du keine Idee hast, warum und wieso, und nicht weißt, von wo aus du startest oder wo du hinwillst. Das gilt für innere Wege genauso wie für unsere äußeren.

Der Weg zum Ziel der Reise, zu Erfüllung, Verbundenheit und Lebendigkeit, erfordert bestimmte Fertigkeiten von uns. Je besser wir diese mit der Zeit erlernen, desto erfüllter sind wir von unserem Leben, und das Gefühl der Verbundenheit wird immer stärker und tragender.

Die drei wichtigsten Quellen für ein erfülltes Leben sind:

 die Fähigkeit zur Selbstregulation

 die Bindungsfähigkeit und Verbundenheit sowie

 das Zusammenspiel von Selbstliebe, Selbstbewusstsein und Selbstwirksamkeit.

Du kannst es dir vorstellen wie einen Fluss.

An seinem Ursprung sprudelt die erste und wichtigste Quelle, die Selbstregulation. Es ist die Fähigkeit, uns innerlich so steuern zu können, dass es uns emotional und körperlich gut geht. Zunächst ist es vielleicht nur ein kleiner Bach, dem du folgst, doch allmählich wird er breiter.

Irgendwann kommst du an einen Zufluss, der sich aus der Quelle der Bindungsfähigkeit und Verbundenheit speist. Wir brauchen zu unserem Lebensglück die Fähigkeit, uns zu binden und verbunden zu fühlen. Diese ist sehr eng mit der Selbstregulation verknüpft – es ist kaum möglich, beide voneinander zu trennen. Hast du diese Hürde genommen, steht dir der weitere Weg offen.

Der Bach ist inzwischen zu einem Fluss geworden. Haben wir gelernt, uns selbst zu regulieren und unsere Bindungsfähigkeit auszubauen, bekommen wir auf einmal mehr Luft, und es erscheinen neue Möglichkeiten. Plötzlich öffnet sich unser Blick, und wir sind entspannter. Wir sind mehr in uns gelandet und fühlen uns wohler in uns selbst.

Aber dennoch werden wir nun neuen Themen begegnen und alten Themen in neuen Gewändern. Es geht darum, dich neu zu positionieren, noch tiefer mit dir und anderen Menschen in Verbindung zu treten. Mit dir selbst so umgehen zu lernen wie mit deiner besten Freundin oder deinem besten Freund.

Du reist weiter und erblickst wieder eine Einmündung: Die Quelle der Selbstliebe, des Selbstbewusstseins und der Selbstwirksamkeit vereint sich mit dem Fluss, der zu einem Strom anschwillt und sich am Ende ins Meer ergießt.

Das Leben wird bunter, und es ist dir möglich, dich mehr auf die wichtigen Dinge zu konzentrieren, weil du dir nicht mehr ständig Gedanken darüber machst, wie du aussiehst oder was andere denken.

Veränderung geschieht nie plötzlich – und irgendwie doch. Wir haben nun viel gelernt und fühlen uns in uns selbst zu Hause. Wir empfinden Selbstliebe. Und irgendwann merken wir, dass unsere Gedanken nicht mehr so viel um uns selbst kreisen und unsere Träume Flügel bekommen haben.

Wir haben Selbstbewusstsein und das Gefühl der Selbstwirksamkeit entwickelt und fangen an, unseren Wirkungskreis auszuweiten und das Leben mehr als Experiment zu sehen, in dem es uns freisteht, Dinge und Lebensentwürfe auszuprobieren, ohne uns auf ewig festzulegen. Wir trauen uns an neue Herausforderungen heran und spüren, dass viel mehr möglich ist, als wir je geglaubt haben. Die Welt wird größer und abenteuerlicher.

Unser Lebensgefühl wird mehr und mehr geprägt von Neugier und dem Gefühl, im Fluss zu sein. Wir kämpfen nicht mehr mit der Realität, sondern spüren eine innere Hingabe an das Leben. Gleichzeitig fühlen wir mehr Demut dem Leben und der Kraft des Lebens gegenüber und können sehen, dass wir groß und bedeutend sind und zugleich klein und unbedeutend.

Am Ende kommen wir praktisch wieder da an, wo wir angefangen haben – nur auf einem völlig anderen Level. Wir fühlen uns verbunden mit uns selbst, mit der Welt, mit den Menschen um uns herum. Wir werden zu Erdenbürgern und lassen die Betonung des me, myself and I hinter uns. Wir fühlen uns und unsere Liebe, unsere Leidenschaft für unser Leben und haben nicht mehr das Gefühl, dafür kämpfen zu müssen. Wir können sehen, dass es Höhen und Tiefen gibt, und sind dankbar, am Leben zu sein.

Die 3 Quellen echten Lebensglücks

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