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Metallurgie und Entwaldung

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Der Historiker Theodore Werteim hat den Grund für die Entwaldung des Mittelmeerraums in der Metallurgie, vor allem der Eisenproduktion, gesehen, weil so viel Feuerholz zum Schmelzen und Schmieden benutzt wurde. Das erste Eisenerz wurde von Schmieden in Anatolien und Westzentralafrika im späten 3. Jahrtausend v. Chr. geschmolzen. Es dauerte aber mehrere Jahrhunderte, bis sie lernten, Eisen billig genug herzustellen, um es für Axt- und Hackenklingen, Sägen, Pfeilspitzen, Messer und andere Werkzeuge zu benutzen. Ab 1000 v. Chr. war die Eisenproduktion von Skandinavien bis nach Afrika südlich der Sahara und von Westeuropa bis Indien und China verbreitet.

Zum Schmelzen des Erzes wurde Holzkohle verwendet, Holz, das man verkohlt (aber nicht verbrennt), um die Unreinheiten zu entfernen, damit nur Kohlenstoff übrig bleibt. Wertime schätzte, dass man 20–28 Millionen Hektar Bäume brauchte, um genug Eisenerz zu schmelzen, damit die 50–90 Millionen Tonnen Schlacke aus der Eisenzeit übrig blieben, die man rund ums Mittelmeer gefunden hat. Doch da ein so enormer Verbrauch sich über mehrere Tausend Jahre erstreckte, während denen Bäume nachwuchsen, war ein solcher Konsum nachhaltig. Nahe den Bergbauzentren war die Entwaldung aber extrem. Zum Schmelzen einer Tonne Eisenerz brauchte man 72 320 Tonnen Holz. Es heißt, die Eisenschmelzer im italienischen Populonia hätten jedes Jahr durchschnittlich 375 Hektar Wald verbraucht, die Silber- und Kupferminen im spanischen Rio Tinto 950 und die zyprischen Kupferminen 2000 Hektar. 21

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