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Einführung: Programmiert, um auszubrennen

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Nicht mit den alltäglichen Anforderungen klarzukommen und deswegen auszubrennen, ist kein Pech, Unglück oder genetische Veranlagung. In unserer Kindheit, und sogar davor, liegen die Keime der Burnout-Anfälligkeit. Man kann Menschen zu Burnout-Resistenten, aber auch zu Burnout-Verwundbaren erziehen.

„Es wundert mich nicht, dass viele Menschen an Burnout erkranken, wenn man sich anschaut, wie wir heute leben“, sagte der 59-jährige Medizin-Nobelpreisträger Thomas Südhof, Hirnforscher der Universität Stanford in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Ist es nur Glückssache, Pech oder eine genetische Disposition, dass man gut oder schlecht mit Druck und Stress umgehen kann? Dass diese den einen kaputt und krank machen, während der andere dadurch sogar stärker wird? Warum erleiden manche Menschen, egal, was passiert, nie einen Burnout? Und warum ertragen andere viel weniger Druck, sind schneller gestresst und depressiv, sind anfälliger für Burnout, obwohl sie weniger erleben?

Viele Bücher und Fachartikel sehen die Gründe für einen Burnout hauptsächlich in der Arbeitswelt, in zu viel Druck und Überforderung von außen – neben dem Beruf vor allem in der Schule, beim Sport, usw. Doch dies sind für mich keine Ursachen von Burnout. Sie beschleunigen ihn nur. Man brennt nicht aus, weil alles zu viel ist, sondern weil man mit dem, was man macht, was in einen hineinkommt, auch Ernährung oder Gedanken, nicht klarkommt und dies alles nicht verarbeiten kann.

Wenn die Wege nach außen verstopft und verschlossen und die Wege nach innen weit geöffnet sind, geht der warme Druck nicht mehr raus, wir brennen ein und irgendwann brennen wir aus. Wir sind dann ausgebrannt. Das bedeutet, erst wenn man den Kontakt zu sich selbst verloren hat oder nicht mehr herstellen kann, wenn man mit sich selbst nicht richtig, sondern nur falsch oder gar nicht kommunizieren kann, erst dann brennt man aus. Die Unfähigkeit die Wege nach außen freizuhalten oder die Verstopfung wieder frei zu bekommen und Output und Input aufeinander abzustimmen, sind die Hauptursachen des Burnouts. Wie und warum diese Wege langsam verschlossen werden, bis sie alle verstopft sind, ist ein langer Prozess, der sehr früh in unserem Leben anfängt, schon in der Kindheit und manchmal sogar vor der Geburt. In dieser Zeit werden die Keime der psychischen Krankheitsanfälligkeit und die „Gene der Selbstzerstörung“ in uns eingepflanzt. Schon sehr früh wird mitentschieden, wer im Erwachsenenalter mit den alltäglichen Anforderungen eher weniger oder sehr gut auskommt. Wer unter Druck kaputtgehen wird und wer dagegen resistent ist und sogar davon profitieren kann.

Ich zeige dir in diesem Buch, wie Eltern Kinder schon sehr früh so präparieren, dass sie morgen „nicht können“. Ich zeige Eltern auch mit kleinen einfachen Tipps, wie sie ihren Kindern eine Resistenz gegen Prädispositionen für psychische Krankheiten anerziehen können, damit ihre Lieblinge im Erwachsenenalter, egal, was passiert, standhalten können und es ohne fremde Hilfe immer schaffen gesund zu bleiben – körperlich und seelisch.

Ein Buch für die ganze Familie, für Kinder und Erwachsene, auch für Menschen, die keine Eltern sind. Denn es hilft zu verstehen, warum man so ist, wie man ist, wenn man unter Burnout leidet.

Allein dieses Wissen kann Burnout-kranken Menschen sehr helfen.


Burnout Generation

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