Читать книгу Echsenherz - David Dour - Страница 13
ОглавлениеVon der Nacht zum Tag, von der Dunkelheit ins Licht,
durch die Finsternis zur Veränderung.
Licht und Finsternis vertreten die gleiche Botschaft, doch
sprechen sie verschiedene Sprachen.
Die Meerhexe Nogard
Kein Reichtum und keine Gunst können in der Lage sein, einst verloren gegangene Liebe zu ersetzen. Auroria, welche nicht weiß, dass ich ihre Mutter bin, leidet sicherlich unter dem Bann, den ich ihr auferlegt habe, doch soll jener „Fluch“ im Kleinen als auch im Großen verhindern, dass sich eine Katastrophe wie jene von vor neun Jahrhunderten wiederholt. Ich selbst war zu jener Zeit zugegen, verlor alles, das mir lieb und kostbar war, meinen Mann eben, Lamag, das Buch der Gottheiten – so wie er heute genannt wird. Der Zauber um Auroria und Hyrus ist so gewoben, dass es beinahe nicht möglich ist, ihn an seiner Erfüllung zu hindern. Auch wenn heutzutage die Geschicke der Götter und Göttinnen zum großen Teil nicht mehr mit dem meinen Schicksal verwoben sind, so war mir doch seit jeher nichts wichtiger, als meinen einst für immer von mir getrennten Lamag wieder in die Arme schließen zu können.
Zuerst waren wir gewöhnliche Sterbliche, die beide später Unsterbliche und unsterblich ineinander verliebt zur Strafe von dem Rat der „Großen Sieben“ voneinander getrennt wurden – ohne Aussicht auf Begnadigung. Und das unmerklich kleine Band, welches zwischen mir und den Göttern und Göttinnen noch herrscht, dafür zu benutzen, mich wieder mit ihm zu verbinden, ihn aus seiner Verbannung befreien zu können, ist mir recht und billig!
Ich sehe, dass jene Kraft, die einst als Mata bekannt für Tod und Zerstörung sorgte, die heutige Oraia, wieder nach Macht und Erfüllung strebt. Und obwohl dieses etwas ist, das mich weitaus weniger interessiert, weiß ich doch diesen Umstand zu nutzen, da die einzigartigen und bald fürchterlichen Umtriebe dieser Zeit doch bestens dafür geeignet sind, mich abermals mit meinem geliebten Lamag zu vereinen.
Alleine von dieser Motivation beseelt, meine ich aber eines zur Gewissheit zu verstehen: Ziehen die Kampfeswut und die von der Göttin der Schönheit beabsichtigte totale Vernichtung auf, haben wir alle verloren. Jedes einzelne Kettenglied in diesem verwobenen Geflechte der Geschicke und Schicksale ist wichtiger, als man glauben könnte. Solange meine Absicht dem Rat der Gottheiten nicht widerstrebt, wird sie, falls sie ihm zutragen könnte, bestimmt von ihm begünstigt und darauf baue ich.
Die Brüder werden hervorragende Werkzeuge zur Erfüllung dieser Absicht sein, und berücksichtige ich das, was die „Großen Sieben“ ihnen als Bürde auferlegt haben, werden sie mit Sicherheit nicht nur hervorragend zur Befreiung meines geliebten Lamags beitragen.