Читать книгу Viva Rex oder die Suche nach sich selbst - David Gerson Rolinger - Страница 11

Szene VII

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Auftritt Dämon Lucca und Prinz Siddhartha in der Felsenkapelle.

Dämon Lucca: Ihr wollt doch nicht wirklich auf den Nuern steigen?

Prinz Siddhartha: Doch! Genau das habe ich vor. Ich muss mich selbst wieder finden. Die Leute hier sind andere als die in meiner Heimat. Meine Freunde hier sind andere. Ich muss erst herausfinden, was ich für meine Zukunft will und wen.

Dämon Lucca: Aber was ist mit dem Geliebten? Wenn ihr geht, schwingt er sich bestimmt zum König auf. Ihr wolltet ihn doch töten, wie könnt ihr dann einfach verschwinden?

Prinz Siddhartha: Natan versprach mir, dass niemand gekrönt wird, bis ich zurück bin.

Dämon Lucca: Ach Natan! Geht mir weg mit Natan! Der hat eure Salbung doch noch nie anerkannt. Wenn ihr verschwindet, krönt er gewiss den Geliebten oder salbt Rex oder noch schlimmer, er ruft die Tempelaristokratie aus.

Prinz Siddhartha: Natan ist ein gottesfürchtiger Mann. Mich zu betrügen oder zu belügen widerspricht seinem Wesen. Ich muss ihn nicht mögen, um seinem Wort zu vertrauen.

Dämon Lucca: Und was ist, wenn er euch in einen Hinterhalt lockt? Nicht auszumalen, wenn auf dem Berg der Geliebte wartet, um euch, versunken im Gebet, zu erschlagen.

Prinz Siddhartha: So wird es nicht kommen. Der Berg Nuern ist heiliger Boden, auf dem kein Blut vergossen werden darf. Das weiß der Geliebte und Gott wird mich dort schützen.

Dämon Lucca: Dann lasst mich euch wenigstens begleiten. Falls doch etwas geschehen sollte, bin ich dann an eurer Seite.

Prinz Siddhartha: Nein! Ich will Abstand von allen hier, besonders von den Dämonischen. Ich werde sicher nicht einen Teufel zum Gebet mitnehmen. Schon gar nicht, wenn ich nicht mehr weiß, wem ich trauen, wen ich lieben kann.

Dämon Lucca: Dass meine Liebe ehrlich ist, das wisst ihr. Ich bitte euch, lasst mich euch beschützen. Ihr braucht mich, denn im Schlechten war und bin ich immer für euch da.

Prinz Siddhartha: Das ist es ja, weshalb ich weg will. Dieses Mal sollst du nicht da sein. Nicht du, nicht Ikarus, nicht der Geliebte oder sonst wer.

Dämon Lucca: Ich komme dennoch mit, auch wenn ihr mich nicht wollt.

Prinz Siddhartha: Nein! Ich warne dich.

Dämon Lucca: Was wollt ihr schon tun? Ich will euch doch nur helfen.

Prinz Siddhartha greift an den Griff seines Schwertes.

Siddhartha: Es sind genug der Widerworte gewechselt. Ich gehe jetzt. Und komm ja nicht nach!

Dämon Lucca: Ich glaube, ihr macht einen großen Fehler.

Abgang Prinz Siddhartha.

Dämon Lucca: Besessener, komm her!

Auftritt ein Besessener.

Besessener: Mein Meister!

Dämon Lucca: Folge unauffällig Siddhartha. Falls jemand ihn angreift, eile ihm zur Hilfe, ansonsten halte dich bedeckt. Er darf dich nicht bemerken, sonst bist du tot. Am besten nimmst du noch einen anderen Knecht mit, sodass ihr mir regelmäßig berichten könnt, ohne ihn aus den Augen zu verlieren. Er geht zum Berg Nuern.

Besessener: Sehr gern, mein Meister!

Abgang Besessener.

Dämon Lucca: Wenn Siddhartha auf das hört, was der Herr ihm sagt, dann wird er mich verstoßen. Denn der Herr liebt den Geliebten und wird Siddhartha sagen, sich mit diesem auszusöhnen. Ich aber habe geschworen den Herrn zu verachten, daher wird der Herr Siddhartha sagen, er solle mich im Gegenzug verachten. Dabei liebe ich den Prinzen. Ich will alles tun, um seine Liebe zu erhaschen und ihn sogleich zu meinem Eigentum zu machen. Doch wenn Siddhartha das Volk nicht weiter demütigt, sondern sich ihm gegenüber wohlwollend verhält, scheitert mein Plan hier auf Erden. Schließlich bringe ich doch das Böse und die Tyrannei. Wie soll ich denn das Volk verenden lassen, wenn Siddhartha nicht mehr auf mich hört oder, noch schlimmer, der Geliebte König wird? Ach, ich habe wohl das schwerste Kreuz zu tragen.

Abgang Dämon Lucca.

Viva Rex oder die Suche nach sich selbst

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