Читать книгу Lustina - Davis Schrapel - Страница 8
6
ОглавлениеDas Hotel war nicht besonders groß, dennoch entsprach es seinen Wünschen sehr genau. Judas hatte Zimmernummer 30 verlangt, da er an dieses Zimmer schöne Erinnerungen hatte.
Seine erste Reise außerhalb seiner Heimatstadt, er war damals genau 30 Jahre alt, nur deshalb nahm er damals Zimmer 30.
Es war ein Zimmer wie er es sich immer für seine Schlafecke in seiner Wohnung gewünscht hätte (welch dummer Gedanke). Die Tapete hatte einen ruhigen und doch roten Stich und der Teppich war in einen Dunkelbraun gefärbt. Das Bett war nicht besonders groß, und doch schlief Judas damals so lange in diesem Bett, wie er es noch nie getan hatte. Einen kleinen Fernseher gab es genau über der Minibar, die so wie es aussah noch nie benutz wurde.
Es standen Getränke darin, doch das Haltbarkeitsdatum verriet, dass der Ablauf der Getränke schon vor 2 Jahren war. Der Fernseher selbst hatte eine kleine Vase darauf stehen, in der sich ein paar Schnittblumen befanden doch die Sorte konnte Judas nicht definieren.
Das Bad bestand aus einer Toilette und einer Dusche, die jedoch so alt und dreckig aussah, dass sich Judas dachte, dass er hier ganz bestimmt nicht duschen würde.
>> Auch Luxus kann sich in ein paar Jahren zu Absteige entwickeln! <<, dachte Judas, während er seufzend wieder die Bade Tür schloss.
Die Uhr die an der Wand hing zeigte, dass es schon zehn Minuten nach zwölf war, was für Judas bedeutete, dass es Zeit war ins Bett zu gelangen.
Er löschte das Licht im Zimmer und legte sich hin. Dann zog er sich die Bettdecke bis unters Kinn und war schon nach wenigen Minuten eingeschlafen.
Sein Traum begann schon nach sehr kurzer Zeit, was man an seinen Stirnfalten, die sich langsam bildeten und wieder verschwanden, erkennen konnte. Es war kein normaler Traum, und sein Unterbewusstsein versuchte ihm auch aufzuwecken, was ihm jedoch nicht gelang.
Die Schweißperlen bildeten sich an seinen Körper, und er begann langsam zu reden.
Sein reden wandelte sich schon nach kurzer Zeit in Schreien um. Seine Schreie wurden immer lauter, bis er erschrocken aus dem Bett jagte, und sich verwirrt umsah.
Von dem Traum wusste er schon nichts mehr, sein Unterbewusstsein hatte alles schon wieder verdrängt. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass er erst drei Stunden geschlafen hatte. Müde und erschöpft ließ er sich wieder ins Bett fallen, und schlief auch hier wieder nach nur kurzer Zeit ein.
Der Rest der Nacht verlief jedoch ohne Zwischenfälle.
Der nächste Morgen begann für Judas spät, an seine nächtliche Angst konnte er sich nicht mehr erinnern.
Sein Frühstück nahm Judas bei MC Donalds ein, welches gleich in der Nähe des Hotels war.
Die Straße die er aus dem Fast-Food Restaurant sehen konnte, war ziemlich leer.
Wenn man es genauer betrachtete, dann würde man sagen, die Straße wäre ausgestorben.
Diese Ruhe auf der Straße begann Judas schon wieder Gedanken zu machen.
Sein Blick viel auf den Fernseher, auf dem gerade die Nachrichten liefen.
>> ... die Straßen sind überflutet, und es scheint überhaupt nicht aufhören zu wollen. <<
Obwohl es draußen überhaupt nicht mehr regnete, schien es in Amerika, wie er es irgendwie noch im Unterbewusstsein hatte, so stark zu regnen, als sei die Apokalypse nahe!
Während er über die Nachrichten grübelte, verschwamm die Umgebung um ihn herum.
Alles wurde undeutlich und vernebelte direkt neben Judas, doch er bekam es überhaupt nicht mit. Er bemerkte es erst als er die Kleidung an sich sah. Er hatte jetzt genau dieselbe Kleidung an wie sie der Wärter damals trug, als er ihn das erste Mal zu Gesicht bekam.
Der Wärter stand direkt vor ihm, und auch die anderen elf Jünger, standen um ihn herum, und trugen ebenso die gleiche Kleidung.
Der Wärter stand etwas abseits der Gruppe, und Judas versuchte sich durch die Umgebung um ihn herum ein Bild von dem Ort zu machen, an dem er sich befand, doch dies war ihm schier unmöglich. Er befand sich an einem Ort, an dem es sehr heiß war und doch konnte Judas überall Eiszapfen hängen sehen, als wäre er in Grönland.
>> Wie kann es hier nur so warm sein, wenn wir doch in einer kalten Gegend sind? <<, dachte sich Judas.
Die Antwort kam von dem Wärter:
>> Wir sind hier in einer kleinen Zwischenwelt, diese dient dazu, von einem Ort zum anderen zu wechseln. Das Verschwimmen deiner Umgebung, wie du es jetzt schon mehrmals erlebt hast, zeigt, dass du in eine dieser Zwischenwelten gehst. Doch auch das ist nicht sehr einfach. Wenn es jemanden außer mir gelingen würde, dich in diese Zwischenwelten zu schicken, dann müsste er sehr große Macht haben. In diesen Welten gelten andere Naturgesetze, auch wenn es hier nach einer kalten Gegend aussieht, muss es das nicht unbedingt sein! <<
Ein eiskalter Wind hauchte an Judas vorbei und man konnte kaum noch die Stimme von dem Wärter vernehmen.
>> Wir müssen so schnell wie möglich hier weg, sonst sind wir für längere Zeit in diesem Paralleluniversum eingesperrt! << , schrie der Wärter .
Alle folgten den Worten des Wärters obwohl man sie bei dem Sturm der in weniger als nur einer Sekunde aufgetaucht ist, überhaupt nicht hätte hören können.
Doch das überraschte Judas schon gar nicht mehr, langsam müsste er sich daran gewöhnen, dass der Wärter außergewöhnliche Fähigkeiten besaß.
Der Sturm bekam jetzt eine tosende Wirkung. Der Schnee der von dem Sturm mitgerissen wurden klammerte sich an der Kleidung die Judas trug fest.
Ein greller heller Schein begann Judas in den Augen zu stechen, und ein wärmendes Gefühl machte sich in Judas seinem Körper breit.
>> Laufen wir dem Schein entgegen? << schrie Judas in die Richtung des Wärters.
Eine Antwort bekam Judas nicht, was er sich nur erklären konnte in dem er sich zusammenreimte, das der Wärter zu beschäftigt sein müsse sie alle wieder in ihre Welt zurückzubekommen, als zu antworten.
Der Schein der Judas in den Augen brannte, ließ dem Wärter der direkt vor Judas lief, wie eine heilige Gestalt aussehen, genauso wie sie immer auf Christlichen Gemälden zu sehen waren.
Eine fast Mütterliche Wärme schlang sich um Judas, als wolle sie ihn verschlingen. Judas wollte sich dem Gefühl schon fast ganz hingeben, jedoch war Ihre Reise in diesem Moment beendet was Judas schon heimlich bedauerte.
Die neue Umgebung war bereits wieder entstanden, und doch musste sich Judas wieder an die etwas dunklere Gegend gewöhnen. Seine Augen hatten sich durch die starke Lichteinstrahlungen so sehr verengt, das er im ersten Moment dachte er wäre blind.
Als sich seine Pupillen soweit wieder geweitet hatten, dass er wieder einigermaßen ordentlich sehen konnte, versuchte er sich die Umgebung etwas genauer zu betrachten.
Sie standen alle auf einem kleinen Berg der an eine Opferstelle von längst vergessenen Völkern erinnerte. Rings um sie standen seltsam schillernde Steinplatten die allesamt im gleichen Abstand voneinander standen, sie standen auf einer Steinplatte die ebenfalls diesen schimmernden Ton von sich gab, jedoch waren seltsame Zeichen in diese Platte geritzt.
Die Steinplatte auf der sie standen, hatte mindestens einen Durchmesser von zehn Metern.
Das sie alle auf dieser Steinplatte standen, gab Judas zu denken, ob es sich dabei nicht nur um so etwas wie einen Teleporter handelte, den jeder bedienen konnte, wenn er nur wüsste wie.
Der Wärter verließ die Steinplatte als erster, und befahl allen ihm zu folgen.
Stillschweigend liefen alle Jünger hinter dem Wärter her, und verließen den seltsamen Ort mit den Steinplatten.
Judas versuchte sich auf dem langen Weg den sie gingen, genau einzuprägen wie sie wieder zu den Steinplatte zurückkommen würden.
Ihr Weg führte sie in einem Wald, der keinen einzigen Baum besaß den Judas kannte.
Es gab zwar Bäume die man in etwa mit einigen von der Erde vergleichen könnte, jedoch wuchsen diesen dann seltsame Früchte, oder die Farbe stimmte nicht mit der unseren überein.
Das in diesem Wald keiner der Bäume mit den unseren übereinstimmte ließ Judas die Frage aufstellen ob er sich überhaupt noch auf der Erde befand.
>> Vor langer Zeit einmal... <<, begann der Wärter, >> ... gab es auch bei uns solche Bäume Judas, sie wuchsen genauso gut wie hier, wenn du einen eingepflanzt hast, war er bereits nach drei Wochen zu seine vollen Größe herangewachsen. Doch die Menschen vernichten was sie nicht erklären können, oder nicht für möglich hielten. So auch wurden diese Baumarten zerstört, denn der Glaube daran das diese Bäume verhext waren lies den Menschen keine Ruhe. So kommt es das du diese Baumarten noch nicht kennst.
Ihr Alter übersteigt fast schon das Denkvermögen eines Wissenschaftlers.
Aber ich kann dich beruhigen, wir befinden uns immer noch auf der Erde, jedoch in einem von Menschen unbesetzten Teil.
Trotz Satellitensystem und all dem anderen unsinnigem Kram, ist es Euch noch nicht gelungen bis hier her durchzudringen. Deshalb wird der Kampf auch hier stattfinden. Das war es doch was du wissen wolltest nicht wahr? <<
Judas fühlte sich durchschaut, ein unwohles Gefühl machte sich in ihm breit. Was wenn er jetzt jeden Gedanken verdrängen müsste, nur damit niemand erfährt was er dachte.
Der Gedanke war kaum da, so verschwand er auch wieder, denn es schien so als seien sie an ihrem Ziel angekommen. Mitten in diesem Wald stand eine riesige und uralte Burg.
Sie war so hoch, dass Judas sich wunderte, dass sie ihm auf den Weg hierher überhaupt nicht aufgefallen war. Wenn der Besitzer dieser Burg aus dem Fenster geschaut hatte, dann hätte er sie bestimmt schon lange vor ihrer Ankunft bemerken müssen.
Das ungewöhnliche an dieser Burg war jedoch, dass sie nicht wie alle anderen Burgen die Judas kannte ein riesiges Tor besaß, sondern eine kleine gut in die Felsen, und mit den Schatten vereinte Tür. Man konnte zehnmal hinsehen, und würde sie nicht bemerken.
Er selbst hatte sie auch nicht bemerkt, jedoch der Wärter war wieder einmal allem einen Schritt voraus, und so stand er bereits an der besagten Tür und klopfte an ohne dabei seine Hände die er in seinem Umhang verborgen hielt, zu benutzten.
Es dauerte einige Zeit bis sich die Türe mit lauten Knarren öffnete.
Es stand ein etwas unter zwei Meter großer Mann vor ihnen an der Türe. Er trug einen weisen Vollbart und an seiner Kleidung ließ sich erkennen, dass er nicht von armen Eltern großgezogen wurde.
>> Was wollt ihr? << flüsterte er, als koste es ihm Mühe zu sprechen.
Der Wärter schaute dem alten Mann in die Augen, worauf er wortlos die Tür öffnete und die unerwarteten Gäste einließ.
Der Raum in den sie traten war riesig, jedoch befand sich nichts in diesen Raum außer in der Mitte, in der eine riesige Marmorsäule von mindestens zwei Meter Durchmessern zu Decke ragte.
An den Wänden schallten die Schritte zurück, was diesen Raum ein Flair gab, welches Judas in seinem ganzen Leben noch nie erlebt hatte.
Der alte Mann interessierte sich überhaupt nicht für seine Besucher, er schloss die Tür, und ging durch eine ebenso nicht sichtbare Tür auf der rechten Wand. Der Wärter sprach einige seltsame und nicht verständliche Worte, worauf sich die Marmorsäule, in der Mitte des Raumes, langsam teilte, und eine Treppe freigab die geradeaus nach unten führte.
>> Folgt mir! << ein knapper Befehl der vom Wärter kam, der bereits auf die Treppe zuging.
Jeder folgte ihm, und kaum war der letzte durch die Marmorsäule gegangen, schloss sich diese ruckartig und mit lautem Donner.