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Gedanken, die das Leben schreibt
ОглавлениеWie ein einziger Moment …
… der das festhält, was in Stunden, in Minuten und Sekunden passiert. Es war ein einziger Moment, der mir das Gefühl gab, mich auf etwas einzulassen, wo ich zu diesem Zeitpunkt weder einen Anfang noch ein Ende sah. Die Faszination eines interessanten Gegenübers, der in mir Neugierde und Aufmerksamkeit weckte, hatte mich überredet. Es sind diese kleinen kurzen Momente, in denen ein Blick auf einen anderen folgt, wenn nicht abzusehen ist, was daraus werden kann oder was ein Augenblick zu versprechen vermag. Diese Momente schreibt das tägliche Leben und niemand kann sich ihnen entziehen. Oft erscheint eine Begegnung als bedeutungslos, weil das Gesehene nicht erkannt wird, dann wieder sind es genau solche Begegnungen, die fesseln und einen nicht mehr loszulassen scheinen, weil um eine Sekunde zulange wahrgenommen wurde. Die Seele wurde berührt und der Geist geweckt – ohne zu verstehen. Es ist wie der Sturz ins Ungewisse, aber mit dem Wunsch nach einem schönen Ausgang. Vielleicht gehört eine Portion Mut und Furchtlosigkeit dazu, mich in dem Glauben zu lassen, dass eine gewisse Naivität und Leichtigkeit des Seins ein legitimer Weg ist. Warum, wenn es mir gut tut, sollte ich diesen einen Moment, der mir geboten wurde, nicht wahrnehmen? Ich erkenne gerade in dieser Minute ein Lächeln oder ein Wort, das mich berührt. Eine Gänsehaut, die mich von innen durchfährt, wenn ein Blick mein Inneres trifft. Es ist nicht die Poesie, die mich trägt. Sie ist es, die mich inspiriert ich sein zu können, wenn mir Begegnungen solcher Art passieren. Für jeden dieser Momente möchte ich dankbar sein, dass sie mir widerfahren. Die Besonderheit zu fühlen und gleichzeitig in einen Rausch der inneren Ruhe zu kommen ist ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit. Es zeigt die Bereitschaft für sein eigenes Leben offen zu sein. Durch einen einzigen Moment werden die Wertigkeiten neu geordnet und der Blick richtet sich auf das Wesentliche, was auch immer gerade von Bedeutung ist. Eine Begegnung, die einem das gibt, was die Vorstellungskraft nährt: sich ohne Zwang und Druck auf das Gegenüber zu freuen und sich auf das einzulassen, was ein einziger Moment einem geben kann. Keine Verpflichtung, irgendetwas zu versprechen oder vorauszusetzen, sondern darauf zu vertrauen, dass es eine erneute Begegnung ist. Wieder mit der Erkenntnis, weder einen Anfang noch ein Ende zu sehen. Eine Faszination, die weiterhin da sein und mich begleiten wird. So bist Du für mich – so sehe ich Dich. Wie ein wunderschönes Lied, das mich nicht loslässt, mich begleitet und auch später immer wieder auftauchen kann. Du summst es vor Dich hin, mit einem Lächeln im Gesicht, und erinnerst Dich gerne daran.