Читать книгу Le musOrgas - Dea Bionda - Страница 5
Mein erster Brief an dich ... Die Begegnung
ОглавлениеIch bin ein Mensch, der sich auf Kommunikation und Begegnung einlässt. Vielleicht beruflich bedingt, aber auch weil ich gerne Menschen anspreche. Begegnungen sind im Grunde nichts Außergewöhnliches, doch mit einem Mal kann genau diese eine Begegnung das Leben verändern. Dies war eine solche Begegnung. Beruflicher Natur – ohne Hintergedanken –, kommunikativ und oberflächlich meinerseits. Spielerisch und einladend Deinerseits.
Irgendetwas jedoch schien hängen geblieben zu sein – beiderseits. Es sind oft die Umstände, die vieles nicht leicht machen – etwas zuzulassen – mit dem Hintergedanken, dass es aussichtslos wäre und im Endeffekt für beide Parteien kein Nutzen und viel Chaos zurückbliebe. Doch genau solche Begegnungen bestimmen das Tun und Handeln; bringen einen in Situationen, aus denen man nicht mehr heraus kann – weil es dieses 'Jetzt' nur einmal gibt, um ein 'Wir' zu sein.
Durch die berufliche Verknüpfung blieb es nicht aus, einander vorsichtig auszuhorchen. Resultat unserer Nachforschungen: er vergeben, ich Single, gleiche Interessen und die nicht zu bändigende einander entgegengebrachte Zuneigung.
Ich war begeistert von seiner unberührten, fast kühlen Art, die er mir gegenüber an den Tag legte, als ich mich das erste Mal mit ihm unterhielt. Dann aber war es nur ein Satz, der das Kühle widerlegte. Faszinierend für mich, weil ich das so nicht kannte. Kein Anbaggern und keine Anmache, doch aber ein Gefühl von Ich rede gerne mit Dir.
Er sah verdammt gut aus. Ja das tat er. Ein gut gekleideter großer Mann mit dunklen, kurzen Haaren. Gebräunte Haut und seine blauen Augen unterstrichen die männlichen Gesichtszüge. Seine längere Nase ließ vermuten, dass auch seine Männlichkeit ansehnlich sein musste. Natürlich ein Mythos – denn nicht die Größe ist es, die Frau anspricht, sondern wie diese eingesetzt wird, um wirklich von wahrer Größe sprechen zu können. Seine zurückhaltende Art wirkte sehr bestimmend und darum glaubte ich, dass das, was er tat, mit Bedacht und gut überlegt war.
Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass uns die Zeit nicht gegeben würde, uns kennenzulernen, weil es die Umstände nicht zuließen. Doch hatte ich eine unglaubliche Anziehung verspürt, die mich nicht nur anregte, sondern auch erregte und ich wollte mehr davon. In meinem Kopf kreiste immer nur ein Gedanke: Nur ein einziger Kuss. Seine Lippen an meinen …