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GEBURT DER SILBERNEN RITTER

Aussöhnung mit der Schulmedizin

Nach der Diagnose hatte ich die Wahl mir entweder weiter „OM“ vorzusingen oder mich in schulmedizinische Hände zu begeben. Für mich stand in diesem Moment fest, dass ich dies alleine mit meiner bisherigen Herangehensweise nicht schaffen würde. Zu groß waren die Zweifel, mich selbst heilen zu können. Der spirituelle Gedanke an die eigene Schöpferkraft ist schön und gut, doch musste ich mir an diesem Punkt eingestehen, dass ich mich außer Stande sah, ganz und gar in Alternativheilverfahren zu vertrauen. Nun war es soweit: Ich sprang in den scheinbar tiefen Abgrund. Ich entließ mein Ego und alle angelesenen, schädigenden Gedanken über die Wirkung einer Chemotherapie, denn trotz dieser seit Jahren aufgebauten Überzeugungen, sah ich genau darin eine große Unterstützung in meinem Heilungsprozess. Der innere Widerstand gegen eine schulmedizinische Behandlung löste sich mehr und mehr auf. Und dann kam er, dieser erleuchtende Gedanke, der mir all den Schrecken einer Chemotherapie nahm.

Wenn alles, was ist, Licht ist, dann ist auch eine Chemotherapie Licht. Wenn also ich Licht bin und die Chemo Licht ist, wie sollte sie mir dann schaden?

Ist es nicht wieder nur der Gedanke, der etwas verurteilt? Ist das Mittel der Chemotherapie nicht einfach nur neutral? Und gebe ich diesem mit meinen Gedanken den Stempel „gut oder schlecht“? Und wie sehe ich den Menschen, der dieses Mittel entdeckt hat? Mit welcher Euphorie und Freude hat er wohl geforscht, um Menschen zu helfen? Steckt da nicht auch Liebe in diesem Medikament? Als ich mir diese Fragen stellte, fühlte ich plötzlich genau diese Euphorie, diese Freude, diese Liebe. Die Angst verließ meinen Körper und das Vertrauen begann in mir zu wachsen. Mein negatives Bild einer chemotherapeutischen Behandlung löste sich auf und das Bild meiner silbernen Ritter wurde geboren. Später zeigte sich genauer, was es mit diesen kleinen Helferlein auf sich hatte, aber zunächst spürte ich einfach ein tiefes Gefühl von innerem Frieden in mir und ich verstand: Noch immer war ich in der Welt des Verurteilens gefangen gewesen, ohne es bewusst bemerkt zu haben. Wir können noch so viele spirituelle Bücher lesen oder Erwachensseminare besuchen, solange wir im Prozess des Wertens bleiben, können wir nicht heil werden. In diesem Zusammenhang fällt mir auch das Buch „Lieben was ist“ von Byron Katie ein. Ich war fasziniert von ihrer Geschichte und dem Prinzip, nicht zu urteilen. Wie oft hatte ich mich darin versucht, ihren Weg nachzuahmen und die berühmten vier Fragen gestellt, um Probleme zu lösen. Ich hatte versucht, etwas mit dem Verstand zu begreifen, was der Verstand nicht begreifen kann, anstatt ins Fühlen einzutauchen, was eben am besten in der Gedankenstille gelingt. Und in dieser Stille findet auch keine Wertung statt. Ich erkannte, dass ich meinen eigenen Weg zu gehen hatte und nicht den Weg eines anderen. Weder Byron Katie noch Brandon Bays noch irgendein anderer würde mir zeigen können, was für mich funktioniert. Es war nun an der Zeit meine eigene Reise zu beginnen.

1 x Chemo mit Esprit, bitte!

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