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Kapitel V

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Das Beste war jetzt, glaubte ich, einfach mal still zu sein und mir diese dämlichen Regeln anzuhören. Ich kann mir meinen Teil dazu ja denken.

Markus startete sofort:

„Regel 1: Du gehorchst, immer und jeder Zeit. Ohne zu hinterfragen oder zu diskutieren.“

Diese Regel werde ich jeden Tag mindestens dreimal brechen. Was glaubt der, wer er war?

„Regel 2: Du respektierst mich und alle anderen Männer in dieser Firma immer. Keine frechen Antworten, kein Zurückreden. Du bist immer und zu allen höflich.“

Wenn sie mich auch so behandeln, können wir darüber reden. Ansonsten sicher nicht!

„Regel 3: Du bist immer ehrlich. Damit meine ich nicht nur, nicht zu lügen, sondern immer alles zu sagen. Verheimliche nichts.“

Mit dieser Regel kann ich leben. Ich war schon immer ein ehrlicher und direkter Mensch.

„Regel 4: Keine Schimpfwörter. Niemals.“

Das wird verdammt noch mal nichts werden. Ich spreche wie ich will.

„Regel 5: Gewöhn es dir ab die Augen zu verdrehen. Es nervt mich.“

Und du glaubst wirklich, dass du mich nicht nervst? Innerlich verdrehte ich die Augen.

„Regel 6: Du hast mir ab sofort mitzuteilen, was du in deiner Freizeit machst. Egal, wohin du gehst oder mit wem du dich treffen willst. Du sagst mir vorher bescheid und fragst um Erlaubnis. Verstanden?“

Wie jetzt? Ich bin ihm auch noch Rechenschaft über mein Privatleben schuldig? Ich konnte nicht mehr still sein:

„Sicher nicht. Du kannst nicht über mein Privatleben bestimmen. Das geht dich nichts an.“

„Verstanden?“, das war Markus einzige tonlose Reaktion.

„Ich habe es gehört, aber ich werde mich sicher nicht daran halten.

Er reagierte nicht auf meinen Kommentar, sondern redete einfach weiter.

„Regel 7: Du ziehst dich immer gepflegt an. Du gehst nicht in einer Jogginghose mit ungepflegten Haaren vor die Tür. Du repräsentierst die Firma und genauso sollst du auch aussehen.“

Mit dieser Regel konnte ich leben. Das wäre zu schaffen.

„Regel 8 – du wirst sie lieben“, hörte ich da ein wenig Sarkasmus von Markus?

„Sobald du eine Regel brichst, wirst du bestraft.“

Mein Psychopath sah mich an und wartete auf meine Reaktion. Dass ich bestraft werde, wenn ich Regeln breche, hatte er mir schon mitgeteilt. Aber was meint er mit bestraft? Verliere ich meinen Job, den ich sowieso nicht mehr will? Nimmt er mir mein Handy weg?

„Hast du Fragen, Ava?“

„Was meinst du mit bestraft?“, fragte ich aufgeregt.

„Du brichst Regeln, ich bestrafe dich. So schwer ist das nicht zu verstehen.“

„Was du nicht sagst, Klugscheißer. Ich meine, welche Art von Strafe? Willst du mir den Job wegnehmen? Bitte, mach nur. Ich will ihn sowieso nicht mehr.“

„Pass auf, was du sagst, ansonsten kannst du es gleich ausprobieren, was ich mit Strafe meine.“

„Wieso glaubst du, so mit mir umgehen zu können? Warum soll ich diesen Job weiterhin behalten wollen? Ich sollte zur Polizei gehen und euch Wahnsinnige alle anzeigen.“

Er ging zur Tür und öffnete sie. Wieso ging diese verdammte Tür jetzt auf? Warum vorhin nicht?

Er ging zur Tür und öffnete sie. Wieso ging diese verdammte Tür jetzt auf? Warum vorhin nicht?

„Bitte geh. Du kannst gerne zur Polizei gehen. Ein Posten ist direkt gegenüber. Sie werden dir nicht helfen. Dominik schmiert die Polizei seit Jahren, sagen wir, wegen ein paar Kleinigkeiten."

Er grinste.

„Außerdem hast du bereits den Vertrag unterschrieben. Du kannst nicht gehen.", stellte er trocken fest.

„Im Vertrag stand nichts dergleichen", entgegnete ich diesem Monster verwirrt.

Unbeeindruckt ging er zu seinem Schreibtisch und warf mir ein paar Blätter Papier auf den Boden. Den Vertrag, den ich unterschrieben hatte, bestand aus zwei Zetteln, hier lagen auf einmal vier. Verwundert studierte ich die beiden neuen Seiten und stellte mir Entsetzen fest, dass darin ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass es kein Probemonat gibt und man hohe Strafzahlungen zu machen hat, falls man das Arbeitsverhältnis vorzeitig beendet. Auf dem letzten Zettel befand sich unten meine Unterschrift. Darunter befand sich die Seitenzahl. 7.

„Diese Seiten sehe ich heute zum ersten Mal", sagte ich und begriff schön langsam in welcher misslichen Lage ich war. Warum war mir die Seitenzahl beim Unterschreiben nicht aufgefallen?

"Beweiß es!", forderte mich der blonde Riese auf.

Er wusste, dass er mich hatte. Ich konnte es nicht beweisen. Ich hatte den Vertrag mit der Post zugesandt bekommen, unterschrieben und wieder zurück gesandt. Ich saß fest.

„Also entscheide dich, du hast die Möglichkeit zu gehen und zu zahlen. Ansonsten bleibst du hier in der Firma und akzeptierst die Regeln."

Ich blieb regungslos am Boden knien. Ich konnte nicht gehen, aber bleiben konnte ich auch nicht. Die Summe lag weit der Lebensverdienstsumme eines Menschen. War so ein Vertrag nicht sittenwidrig? Aber dann war da noch die Polizei. Ich glaubte ihm jedes Wort, dass sie mir nicht helfen würden. Ich wollte gehen, aber dennoch brauche ich diesen Job. Mein Entschluss stand. Ob ich wollte oder nicht.

Ich blieb knien und senkte meinen Blick.

Markus schloss die Tür:

„Gutes Mädchen. Steh auf!“

Dieser Bitte kam ich gerne nach. Meine Knie taten schon weh.

„Also, Kleines, hast du sonst noch Fragen?“, seine Lässigkeit war wieder da.

Ja, eine einzige Frage hatte ich noch:

„Wie wirst du mich bestrafen, wenn ich Regeln breche?“

Er grinste: „Also bin nicht nur ich mir sicher, dass du sie brechen wirst?“

Ich verdrehte die Augen.

„Ich werde dich übers Knie legen, so wie man es früher mit kleinen unartigen Mädchen gemacht hat und nach deinem Benehmen heute wird es Zeit dafür. Wie lautet Regel 5?“

In meinem Kopf suchte ich nach der Antwort. Ich hatte keine Ahnung. Warum will er das jetzt überhaupt wissen? Oh, verdammt ich hatte gerade die Augen verdreht. Das wollte er also wissen.

„Ich darf die Augen nicht verdrehen.“

„Richtig, Kleines. Und was hast du gerade eben gemacht?“

Genervt antwortete ich: „Müssen wir dieses Spiel spielen. Wir wissen beide, worauf du hinaus willst.“

Dein Blick wurde ärgerlicher.

„Pass auf, was du sagst. Was hast du gerade gemacht?“

„Die Augen verdreht“, ich wollte es gleich nochmal tun.

„Braves Mädchen. Was wird jetzt passieren?“, er hätte Lehrer werden sollen. Er wäre der perfekte Klugscheißer vor 25 Kindern, die eh nicht zuhörten.

„Wir beginnen endlich mit unserer Arbeit, weswegen wir auch eigentlich hier sind?“ Klugscheißen kann ich auch.

Er war kurz vorm explodieren. Ein Funke und ich hätte ein riesen Problem. Er richtete sich wieder vor mir auf, zwang mich ihn anzusehen und starrte auf mich herab.

„Ich werde dich bestrafen, damit du endlich deine vorlaute Klappe hältst. Ich werde dich bestrafen, damit du endlich damit aufhörst die Augen zu verdrehen. Ich werde dich bestrafen, damit du mich mit Respekt behandelst. Gnade dir Gott, wenn du mir die Regeln nicht mehr aufzählen kannst.“


Warum ich?

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