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Kapitel VII

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„So gefällst du mir gleich viel, viel besser“, seine Stimme triefte nur so vor Arroganz.

Markus bewegte sich unter mir und schob mich von seinem Schoß. Ich nahm das als Anlass aufzustehen. Verdammt, tat mein Hintern weh. Ich würde das heute noch ganzen Nachmittag spüren, falls ich mich endlich hinsetzen und etwas arbeiten dürfte.

Dominik bewegte sich auf mich zu und positionierte sich vor mir. Seine gold-braunen Augen leuchteten. War das Genugtuung? Befriedigung? Dieses kranke Arschloch geilt sich wahrscheinlich gerade daran auf, dass ich verheult über Markus Schoß gelegen bin. Die Angst und die Wut vermischten sich in meiner Brust. Dieser Perverse wartet wahrscheinlich nur darauf, dass ich wieder einen Fehler mache und er mich dann auch bestrafen kann. Verrückter Sadist.

„Was denkst du meine Kleine?“, Dominik starrte mich immer noch an. Waren meine Gedanken in meinem Gesicht zu erkennen? Der Ekel, die Abneigung, der Hass? Wenn ich ihm jetzt die Wahrheit sage, gebe ich ihm Anlass dafür mich zu bestrafen. Lüge ich ihn an, hat er ebenfalls einen Grund dafür. War das Absicht von ihm? Kann er wirklich so durchtrieben sein?

„Sprich!“, Dominiks Stimme war ein Flüstern, das keinen Widerspruch zuließ.

Gut, wenn er es so will:

„Sage ich dir die Wahrheit, bestrafst du mich. Lüge ich, bestrafst du mich. Was soll ich also sagen?“ Ein süffisantes Lächeln konnte ich mir einfach nicht verkneifen.

Dominiks Augen wurden dunkler, das Gold darin verschwand völlig. Er war sauer:

„Sag mir die Wahrheit. Ich werde dich nicht bestrafen.“

„Ich habe mir gedacht, dass du ein kranker Mistkerl bist, der nur darauf wartet, dass ich den nächsten Fehler begehe. Nur damit du mich auch bestrafen und dich daran aufgeilen kannst, wie ein perverser Sadist, der du bist.“

In Dominiks Augen sah ich, dass er kurz davor war mich zu schlagen. Es brauchte seine ganze Willenskraft es nicht zu tun. Er war heute schon einmal gewalttätig mir gegenüber. Sein Blick löste sich kurz von mir und er blickte zu Markus. Ich machte es ihm nach und sah bei Markus einen ähnlichen, aber nicht den gleichen Blick. Markus Gesicht zeigte noch etwas anderes. Es war keine Verachtung oder Wut, sondern vielmehr, ich weiß es nicht, ich glaube Enttäuschung. Wieso war er enttäuscht? Die beiden spielten das kranke Spiel hier. Was erwartete er von mir?

Mein Chef blickte wieder zu mir und die Wut war immer noch in seinem Gesicht. Schneller als ich reagieren konnte, schnappte er sich meine Handgelenke und drehte sie mir auf den Rücken. Er schob mich in Richtung des Besprechungstisches und riss mit einer Hand die Sessel auf die Seite. Grob drückte er meinen Oberkörper auf die Tischplatte und nagelte mich mit meinen eigenen Händen, die immer noch auf meinen Rücken verdreht waren, darauf fest.

Ich hörte noch weitere Schritte hinter mir. Ich schaffte es meinen Kopf ein wenig auf die Seite zu drehen und sah, dass sich Markus hinter mir positioniert hatte. Dominik stand leicht seitlich, sodass ich Markus gut sehen konnte.

„Hat dir das gerade eben nicht gereicht? Damit du nicht auf die Idee kommst, solche Aussagen nochmal zu machen oder auch nur zu denken, werde ich dir zeigen was passiert, wenn du meinst du musst es übertreiben. Ich kann dir gratulieren, dass hat am ersten Tag noch niemand geschafft“, die Strenge und die Enttäuschung in Markus Stimme ließen mir eine Gänsehaut kommen.

„Zieh deine Hose aus.“

Ich wollte aufstehen, doch Dominik fixierte mich am Tisch und drückte mich noch fester auf die Tischplatte. Bevor ich etwas sagen konnte, sprach Markus weiter:

„Überlege dir gut, welchen Kampf du austragen willst.“

Dominik ließ mich los und ich konnte es selbst nicht glauben, was ich dann machte. Ich öffnete den Knopf meiner Hose und ließ sie hinunter rutschen. Sobald sie bei meinen Knien hing, drückte mich Dominik wieder auf die Tischplatte.

„Aber er hat gesagt, ich werde nicht bestraft“, ich kämpfte um meine letzte Würde.

Dominik lachte verächtlich neben mir:

„Ich habe gesagt, ich werde dich nicht bestrafen. Von ihm war nie die Rede.“

Die zwei betrieben ein abgekartetes Spiel. Sie ließen mich volle Wucht auflaufen. Das war alles beabsichtigt. Sie wussten, welche Knöpfe sie drücken mussten, damit alles nach ihrem Plan lief.

Hinter mir erklang auf einmal ein metallisches Geräusch. Ich versuchte wieder meinen Kopf zu drehen, kam dieses Mal aber nicht so weit. Ich sah nur im Augenwinkel, dass Markus an seinem Gürtel herumnestelte. DAS. KANN. NICHT. SEIN.

„Bitte, bitte nicht. Es tut mir leid. Ich hätte das alles nicht sagen dürfen. Von mir aus, auch nicht denken dürfen. Bitte nicht. Ich werde mich ab jetzt benehmen. Ich verspreche es. Aber bitte nicht mit dem Gürtel. Es wird nie wieder vorkommen. Bitte lasst mich aus. Lasst mich einfach gehen“, ich bettele als würde mein Leben davon abhängen.

„Das hättest du dir vorher überlegen sollen“, Markus Stimme war gleichgültig, „du bekommst zwei Schläge, einen auf jede Seite. Tritt mich und wir beginnen noch mal von vorne.“

Ich wollte widersprechen, ich wollte betteln, ich wollte weinen, ich wollte schreien, ich wollte davonlaufen und ich wollte verdammt noch mal nicht geschlagen werden. Aber noch bevor ich irgendetwas tun konnte, zischte der Gürtel durch die Luft und landete mit einem lauten Knall auf meinem Hintern. Und es tat weh, so verdammt weh. Augenblicklich schossen mir die Tränen in die Augen. Der Schmerz biss sich in meine Haut und wollte dort einfach nicht weg. Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, hörte ich, wie der Gürtel wieder durch die Luft sauste. Der zweite Schlag war genauso grausam wie der erste. Es brannte wie verrückt und hörte einfach nicht auf. Ich war in meinem Leben schon geschlagen worden. Aber dieser Schmerz war anders. Ich heulte wie ein Schlosshund und vergoss heute zum zweiten Mal dicke Schmerzenstränen.

Dominik ließ meine Hände los, nur um sie im nächsten Moment gleich wieder zu ergreifen und mich aufzuziehen. Erst jetzt sah ich, dass Markus mich aufgezogen hatte und mich nun in seine Arme zog.

„Kleines, ich bin stolz auf dich. Du hast es gut verkraftet“, Markus sprach ruhig und sanft mit mir. Dieser Mensch hatte schlimmere Stimmungswechsel als jede schwangere Frau.

Eigentlich sollte ich ihn von mir stoßen, ich schlagen, beschimpfen, treten oder am besten gleich erwürgen. Aber ich konnte es nicht. Seine Wärme und seine Umarmung fühlten sich so gut an. Sie waren wirklich ein Trost, auch wenn mein Hintern immer noch brannte wie verrückt.

Erst jetzt fiel mir ein, dass sich meine Hose noch bei meinen Knien befand. Ich bückte mich, um sie wieder anzuziehen und Markus ließ es zu. Er sagte:

„Dort hinten ist ein kleines Badezimmer. Mach dich frisch, wir gehen Mittagessen.“

Ohne großartig darüber nachzudenken, taumelte ich zu der Tür, auf die er gezeigt hatte und ging hinein. Klein ist gut. Das Bad war riesig und was für eine Überraschung, schwarz. Diesmal alles und zwar wirklich alles. Zuerst ging ich zum Spiegel und ja, ich sah schrecklich aus. Total verheult und meine Haare standen irgendwie. In den Spiegelkästen befand sich alles was sich frau so wünscht. Ich griff einfach zu und stellte mein Make-Up wieder her. Meine Haare bändigte ich mit meinen Fingern. Zum ersten Mal seit ich hier bin, meldete sich auch meine Blase. Ich setzte mich auf die Toilette. Keine gute Idee. Mein Hintern meldete sich sofort und protestierte. Leider musste ich schon zu dringend und ignorierte den Schmerz.

Entsetzt sah ich mein Höschen an. Nicht nur, dass ich bis jetzt nicht daran gedacht hatte, welche Unterwäsche ich trug. Die beiden Wahnsinnigen da draußen haben mich also in Reizwäsche gesehen. Nein, etwas viel schlimmeres war noch passiert. Mein Höschen war nicht nur feucht, es war nass, klitschnass.

Warum ich?

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