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Erregung und sexuelle Anspannung

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Sobald unsere sexuelle Erregung ein bestimmtes Maß erreicht, lösen die unbewussten Spannungen in uns ein drängendes körperliches Bedürfnis, ein starkes Verlangen nach einem Orgasmus aus. Wenn diese Spannungen ganz vehement in uns einschießen, bewegen wir uns automatisch weg vom Hier und Jetzt und arbeiten mit allen Mitteln auf einen künstlichen Höhepunkt zu, da unser Fokus in der Zukunft liegt. Tatsächlich sind wir beim Sex nicht wirklich präsent, weil wir bereits nach einem bestimmten Ergebnis schielen. So kann die sexuelle Energie keine ermächtigende und bewegende Kraft sein, sondern ist einfach ein Aufladen und ein daraufhin entsprechendes Entladen der Spannung.

Diese sexuelle Spannung bewegt sich selten durch den Körper hindurch oder verlässt ihn jemals ganz. Stattdessen bleibt sie uns als unbefriedigtes Verlangen erhalten, nimmt mit der Zeit zu und sucht ständig nach einer neuen Möglichkeit, sich zu entladen. Das macht unsere Genitalien hart und unempfindlich, und lässt uns selbst emotional, ruhelos, lüstern oder wütend zurück. Wird diese angestaute Energie ausgelöst oder durch sexuelle Stimulation angefeuert, kommt sie zu der bereits angespannten Energie in unserem Sexzentrum hinzu.

Es ist wie beim Fundament eines Hauses: Ist der Grundstock schwach, fehlt es allen Strukturen, die darüberliegen, an Stabilität und Unterstützung von der Basis. Genauso fehlt es den höheren Energiezentren im Körper an Vitalität, Nahrung und Integrität. Wenn die Spannungen, die uns zum Orgasmus drängen also die Basis unseres Liebemachens sind, wird ein eh von Grund auf geschwächtes System einbrechen. Dieser Einbruch, der auf unser empfindsames Sexzentrum einwirkt, reißt automatisch das ganze unbewusste, kollektive, sexuelle Erbe mit sich. Wenn sich der Strom psychologischer Krankheiten und Perversionen aus Tausenden von Jahren heute durch unseren Körper bewegt, geht die eigentliche Unschuld und die Spiritualität des Sexaktes verloren. Dabei handelt es sich im Grunde um eine psychologische Krankheit, die, auch wenn sie sich über den Körper ausdrückt, durch eine Haltung des Verstandes hervorgerufen wird.

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