Читать книгу Chill Work Pray - Diana Schmid - Страница 8
Das Wichtigste kommt vor dem Frühstück
ОглавлениеVersuchen Sie, wenn Sie aufgestanden sind, eine „Stille Zeit“ für sich und Gott einzurichten. Das kann am Küchentisch sein, auf dem Sofa oder am Schreibtisch. Hauptsache, Sie haben Ruhe und fühlen sich wohl. Übrigens muss man dafür nicht geschminkt und top gestylt am Tisch sitzen. Doch vielleicht mögen Sie eine Kerze anzünden, bevor Sie Ihre Bibel oder ein Buch mit Gebetsimpulsen aufschlagen. Womöglich ist es draußen noch dunkel, ein verhangener, ruhiger Tag. Das Haus schläft. Oder draußen geht die Sonne auf – ein magischer Moment. In diesem Moment sprechen Sie zu Jesus und Gott. Wie mit einem Menschen. „Guten Morgen Jesus, da bin ich. Diese Zeit gehört uns beiden.“ Man muss nicht immer etwas zu sagen haben. Wir dürfen auch einfach in dieser Stille verweilen. Hineinhorchen, ob Jesus uns etwas mit auf den Weg für den Tag geben will. Oft ist nichts zu hören, weil wir zu unruhig sind. Möglicherweise bekommen wir aber mehr Klarheit, wissen nach einem Gebet, wie wir eine Situation lösen können, deretwegen wir zuvor ratlos gewesen sind. Mit dem Stillsein ist das manchmal gar nicht so leicht. Vielleicht kommen wir nicht zur Ruhe, oder rasende Gedanken lenken uns ab. Wir sind gedanklich schon bei den verschiedenen Tagesaktionen, die von uns heute erwartet werden. Doch dann halten wir genau das Jesus hin. Das, was gerade mit oder in uns los ist, das halten wir ihm hin: „Jesus, heute kann ich nichts fühlen. Jesus, heute kann ich Dich nicht hören. Jesus, heute kann ich mich selbst nicht leiden, heute bin ich verzweifelt. Jesus, heute fühle ich mich gehetzt und kann keine lange Stille Zeit abhalten, vielleicht muss ich gleich abbrechen, bitte vergib mir.“ Diese Stille Zeit ist Gebet. Auch wenn Sie nichts sagen, wenn Sie nicht innerlich ununterbrochen beten, reden, sich austauschen. Es ist die Haltung und das Dasein vor und für Gott, vor und für Jesus, auf die es ankommt. Das geht nur, wenn wir es einrichten. Wenn wir Zeit freiräumen, damit ein Gebetsraum entstehen kann. Erfahrungsgemäß geht das am frühen Morgen leichter als im Trubel des Tages oder in den Schlummerstunden des Abends. Für mich klingt das fast wie „gestohlene Zeit“, weil sie so besonders ist. Glauben Sie nicht, dass ich jeden Morgen eine Stille Zeit hätte. Ganz oft habe ich diese nicht, bin traurig und betrübt darüber. Es will mir einfach nicht gelingen. Doch wenn ich sie einmal einrichten kann, dann frage ich mich, wie ich all die anderen Tage nur aushalten und durchlaufen konnte – ganz ohne diesen intensiven Gottesmoment. Ganz ohne den Kontakt aufgefrischt zu haben. Unserer Familie wünschen wir doch auch täglich aufs Neue einen Guten Morgen, besprechen kurz den Tageslauf, freuen uns aufs Wiedersehen am Mittag oder Abend. Jesus gehört auch zu unserer Familie. Deshalb sollte er einfach dabei sein. Ohne ihn geht es nicht. Also leben wir auch entsprechend. „So Jesus, guten Morgen, ich sage Dir jetzt, was heute bei mir ansteht. Und ich freue mich immer, wenn wir beide uns austauschen können, Du und ich. Also, ich muss jetzt los, bis später, und danke für alles!“