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Paargespräche am Morgen

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Mir geht es so, dass ich oft überlege, wie mir das mit dem Beten besser gelingen kann. Wie man sich dazu fast schon „überlistet“. Deshalb mache ich mir viele Gedanken dazu. Die müssen natürlich raus. So kommt es, dass ich mit verschiedenen Freunden und Bekannten darüber spreche. Und so kam es, dass mir jemand eines Tages nach dem Gottesdienst von einer herrlichen Analogie berichtet hat. Das hat mich deshalb so begeistert, weil es so logisch für mich klang, so lebensnah. Das ging mir direkt ins Ohr und ans Herz. Es ging um die persönliche Beziehung zu Jesus und darum, wie viel Zeit man mit ihm verbringen sollte. Mit „man“ meine ich Sie, mich, uns alle. Also wie viel Zeit sollten wir mit Jesus verbringen? Schon komisch, wenn man so was fragen muss. Wir würden wohl kaum auf die Idee kommen zu fragen, wie viel Zeit wir mit einem lieben Menschen verbringen müssen … doch Zeit mit Jesus verbringen, mit ihm reden, ihm begegnen – das genau ist Beten. Wie oft müssen wir beten? Kann das unser Ernst sein? Und doch ist es so oft mein – unser – Ihr Ernst. Und so waren wir seinerzeit bei genau dieser Frage des Betens angekommen. Dieser Jemand, am Sonntag nach dem Gottesdienst, verglich das folgendermaßen: Wenn er sonntagmorgens vor dem Gang in die Gemeinde am Frühstückstisch mit seiner Frau sitzt, dann wäre es doch völlig kurios, wenn er nicht mit seiner Frau reden würde. Wenn nichts stattfände. Keine Interaktion, keine Kommunikation, einfach nichts. Stumm dasitzen, sich anschweigen. Oder wenn man nicht mal einen gemeinsamen Raum teilen würde. Er sitzt im Wohnzimmer. Sie in der Küche. Jeder frühstückt allein und stumm vor sich hin. Keine Ansprache. Keine Gemeinschaft. Obwohl es doch das Gegenüber gibt – greifbar nah – wenige Schritte, ein Gespräch weit entfernt. So war es für diesen Jemand total wichtig, dass er mit seiner Frau beim Frühstück und auch sonst spricht. Sonst wäre das einfach nicht normal, unnatürlich, völlig fremd. Und man würde sich dadurch fremd, irgendwann. Man würde nicht so eng verbunden bleiben. Das genau verglich er im nächsten Atemzug mit der Verbindung eines jeden zu Jesus. Dass da auch eine Verbindung da sein müsste. Dass es sonst komisch wäre. Eben nicht normal, sondern unnatürlich, völlig fremd. Genau deshalb sollten wir immer im Dialog bleiben. Mit unseren Partnern, Freunden und ebenso mit Jesus. Klar kann man nicht ständig quatschen. Irgendwann müssen wir auch mal die Luft anhalten, sei es beim Zahnarzt, bei einem Vortrag oder anderswie. Irgendwann müssen wir natürlich auch arbeiten, uns konzentrieren. Oder wir schlafen. Entspannung muss sein. Da kann man nicht unentwegt reden. Doch wenn die Basis stimmt, kann man sich auch im Schweigen verstehen. Darauf kommt es an! Denn das Herz funkt weiter, die Liebe und Wertschätzung zum anderen hält nicht an, wenn wir einfach mal leise sind. Die geht weiter. Es ist die Herzenshaltung, die uns Lust macht, uns mit dem anderen zu beschäftigen. Mit dem Verlangen nach Austausch, nach Beziehung, nach gemeinsamem Wachstum. Austausch geht bekanntlich übers Reden und den Dialog – mit dem wertvollen Gegenüber. Im Lukasevangelium gibt es im Kapitel 6 im Vers 45 einen Teilsatz, der es auf den Punkt bringt.

Denn wovon das Herz überfließt,

davon spricht sein Mund.

Lukas 6,45

Chill Work Pray

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