Читать книгу Hoof wie es früher einmal war - Dieter Kremp - Страница 15
Erklärung, Herkunft und Bedeutung der alten Gewässernamen auf der Gemarkung Hoof
ОглавлениеBetzelbach: Mittelhochdeutsch „bet“, althochdeutsch „betti“ (= Bett, Beet), gotisch „bedi“, angelsächsisch „beet“. Noch im 18. Jahrhundert wird Bett und Beet oft nicht unterschieden. „Betzelbach“ oder auch „Betzenbach“ bedeutet also „Bachbett“. (Siehe auch „Betzenberg“ in Kaiserslautern und „Betzelhübel“ zwischen Steinbach und Ottweiler = Berge, wo Bäche entspringen).
Bruchwiesbach: „Bruch“ = feuchte Wiese, Sumpfboden; siehe auch „Brühl“ = feuchte Quellflächen auf einem Hügel. Auch in Hoof gibt es eine Gewann „Im Brühl“. Im Volksmund heißt die Bruchwiesbach auch „Klamesbach“. Der Name „Klamesbach“ ist aber auf keiner Karte verzeichnet. „Klamesbach“ kommt von „Klamm“. Eine „Klamm“ ist eine Schlucht, eine Felsspalte (auch Bruch, Graben).
Waldwieserfloß: Floß: althochdeutsch, mittelhochdeutsch „fleot“, „vloz“; bedeutet eigentlich „schwimmend“, also „fließend“, „Fluss“, der durch die Waldwiese fließt.
Grügelbach: Althochdeutsch „gruobe“, mittelhochdeutsch „gruoba“, woraus im Nordhochdeutschen „Graben“, auch „Grube“ wird.
Oster: 2 Deutungen: a) benannt nach der germanischen Frühlingsgöttin „Ostara“ oder „der Bach, der von Osten kommt“).
„Hümes- oder Hiemesbach“: „Humus“ = fruchtbare Erde.
Mühlquelle: Mühle: althochdeutsch „muli“, mittelhochdeutsch „mül“, eigentlich „mahlen“.
Bornbach: Born = poetisch „Brunnen“ oder „Bronnen“. Ursprünglich „börnen“ = Viehtränke.
Hasselbach (Haselbach): „Hasel“ = althochdeutsch „hasala“, mittelhochdeutsch „hasl“, angelsächsisch „hazel“; dort also Haselwald.
Gerberbach: Althochdeutsch „garawen“, mittelhochdeutsch „garawo“ = „gerben“; eigentlich „gar“ = fertigmachen. (schon im 12. Jahrhundert „ledargarawo“ = Ledergerber.
Neumühlenbach: Benannt nach der „Neumühle“, auf alten Karten „Naumühle“ (z. B. „Naumillersch Ilse“)
Klingelbach: Hat mit dem Wort „klingeln“ auch etwas zu tun. Bedeutet aber „Klinker“ = „klinger“. Bedeutete früher „ein hartgebrannter, „klingender“ Ziegel. Im Klingelwald (also „Klinkerwald“) wurden früher Ziegelscherben gefunden, ein Beweis, dass hier früher ein römischer Gutshof stand.
Achterbach: = „Bach in der Ache“. „Ache“ = poetisch „Au“ = „Aue“ (Wiesenaue). Eventuell auch andere Bedeutung! Siehe auch Flurname „In der Acht“ oder Straße „In der Aacht“! (Acht = ursprünglich „Bann“, „bannen“ = „ächten“)
Kleebach in den „Kleewiesen“, braucht nicht erklärt zu werden.
Aulesbach: Au = wasserumfassendes feuchtes Wiesenland. Oder es kommt von „aule“, ursprünglich nächtliche Viehhürde rund ums Haus.
Triftwiesbach: „Trift“ kommt von „triff“ und „drift“ und „trieft“ = Weideplatz.
Hasemerbach: „Hasenplatz“; Flur, wo früher viele Feldhasen waren. „Hase“: althochdeutsch „haso“, mittelhochdeutsch „hasas“, angelsächsisch „hasem“.
Eltzenbach: Der Eltzenberg ist der „Berg der Elstern“. Elstern = im Volksmund „Atzele“.
Auf der Flurkarte überhaupt nicht gekennzeichnet sind drei Quellrinnsale, die nun die Namen „Hümesbach“, „Eltzenbach“ und „Mühlbach“ erhielten. Die Quelle des Mühlbachs befand sich dort, wo früher die alte Hoofer Glashütte war.