Читать книгу Tampen, Pütz und Wanten - Dietmar Bartz - Страница 13

Sonderschreibweisen, Sonderzeichen

Оглавление

Einige Sonderzeichen konnten nicht vermieden werden. Das mit Abstand wichtigste, der Asterisk *, kennzeichnet »erschlossene Formen«: Wörter, die nicht belegt sind. Etymologen mussten sie aus dem vorhandenen Sprachmaterial konstruieren, weil eine sprachliche oder schriftliche Überlieferung fehlt. Der gesamte Bereich des Indoeuropäischen gehört dazu, aber auch viele Formen im Übergang vom Lateinischen zu seinen romanischen Nachfolgern.

Auf die in den letzten Jahren häufiger gewordene Schreibweise indoeuropäischer Wörter mit hochgestellten Buchstaben (etwa bh statt bh, wenn es sich um einen Laut, nicht um zwei handelt) wurde hier verzichtet. Auch eine Vereinheitlichung der indoeuropäischen Wörter ist unterblieben, wenn sie in den Quellen unterschiedlich geschrieben wurden (etwa *uer- und *wer-). Maßgeblich war immer die zitierte Vorlage, auch hinsichtlich der gewählten grammatischen Form (Wurzel, Verb, Substantiv usw.).

Als die Gebrüder Grimm ihr Deutsches Wörterbuch verfassten, verwandelten sie alle ß in sz, selbst in Zitaten. Im Interesse der Lesbarkeit wurde dies hier rückgängig gemacht. Auch die zweite Auflage des Deutschen Wörterbuchs hat das ß (in amtlicher Rechtschreibung) wieder aufgenommen. Die durchgehende Kleinschreibung in beiden Auflagen ist in den hier ausgewählten Zitaten beibehalten worden.

Die häufig verwendeten altnordischen Zeichen ð und þ, verwandt mit den deutschen Zeichen d und t, konnten nicht in das einfacher lesbare th aufgelöst werden. Andernfalls wären die Belegstellen nicht mehr eindeutig gewesen: In vielen Fachwörterbüchern werden ð und þ als extra Buchstaben geführt. Folgende Sonderzeichen wurden für Schrift und Laut benutzt:

ā langes a
á in verschiedenen Sprachen ein langes a oder eine betonte Silbe
â französisches langes a vor weggefallenem s
ã portugiesisches nasaliertes a in Doppelvokalen
å nordisches langes o (wie in engl. morning)
æ altenglisches und skandinavisches ä
à italienische endbetonte Silbe, auf a endend
ç französisches c mit Cédille, c als ss gesprochen (wie in façon)
č slawisches tsch
ð germanischer stimmhafter Reibelaut (wie in engl. the)
ē langes e
é in verschiedenen Sprachen ein langes e oder eine betonte Silbe
è französisches ä
ê französisches ä vor weggefallenem s
ě slawisches langes e
ə unbetontes e (wie in Türe)
ë getrennt gesprochenes e nach anderem Vokal
ĝ indoeuropäischer Vordergaumenlaut g
indoeuropäischer Kehlkopflaut
ī langes i
ì litauisches i mit niedriger Tonhöhe
î französisches i vor weggefallenem s
ij niederländisches, fast getrennt gesprochenes ei
ï getrennt gesprochenes i nach anderem Vokal
ñ spanisches nj
ō langes o
ò italienische endbetonte Silbe, auf o endend
ó mit o betonte Silbe
ô französisches o vor weggefallenem s
nordisches offenes o
ø nordisches geschlossenes ö wie in Öre.
œ französisches offenes ö wie in manœvre
š in verschiedenen Sprachen sch
þ germanischer stimmloser Reibelaut (wie in engl. thing)
ū langes u
ú in verschiedenen Sprachen ein langes u oder eine betonte Silbe
ù litauisches u mit niedriger Tonhöhe
ů mittelhochdeutsch uo, wird neuhochdeutsch ū; auch tschechisch uo
ý in verschiedenen Sprachen ein langes i oder eine betonte Silbe
ž stimmhaftes sch wie in Gelee

* erschlossene (rekonstruierte) Form

Tampen, Pütz und Wanten

Подняться наверх