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1.5 Äußerer und innerer Lohn

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Die Quellen des Lebens-Treibstoffs

Die besprochenen Antriebe sind auch die Quellen »positiver Gefühlsenergie«, die so etwas wie den Treibstoff unseres Lebens bildet.

Hier ist es recht nützlich, äußeren Lohn von innerem Lohn zu unterscheiden.

Äußerer Lohn ist positive Gefühlsenergie, die hauptsächlich durch äußere Faktoren erzeugt wird, wie etwa: schmackhafte Speisen, Sexualpartner, Konsumgegenstände als Statussymbole, andere Menschen, die uns Bewunderung und Respekt entgegenbringen. Äußerer Lohn erwächst aus Konsum, Ruhm und Macht. Er hat seine Basis in den Erbantrieben.

Innerer Lohn dagegen ist positive Gefühlsenergie, die kaum von äußeren Faktoren abhängt. Sein überwiegender Ursprung ist das Synergieohr, das auf eine hohe Ordnung psychischer Prozesse mit der Erzeugung von Synergiegefühlen reagiert.

Es lassen sich drei Hauptquellen dieser psychischen Synergie unterscheiden:

Quellen psychischer Ordnung

1. Die psychische Ordnung lässt sich steigern, indem man sich auf Wahrnehmungen konzentriert (die im Allgemeinen einen hohen Grad von Ordnung aufweisen). Man kann sich auf den Rhythmus des eigenen Atems konzentrieren oder auf den geordneten Ablauf einfacher Tätigkeiten (Mantras oder Gebete aufsagen, Gehen, Bügeln, Straße fegen etc.). Das ist der Kern von Achtsamkeits- und Meditationsübungen.

2. Eine hohe Ordnung psychischer Prozesse entsteht beim gelingenden Ausführen möglichst komplexer Tätigkeiten, die uns an die Obergrenze unseres Könnens bringen (Klavier spielen, Tanzen, eine Konferenz leiten etc.). Hier haben wir es mit typischen Flow-Aktivitäten auf der Basis von Flow-Antrieben zu tun.

3. In einem mehr ganzheitlichen Sinne entsteht eine hohe psychische Ordnung, wenn wir das Gefühl haben, unser Reden und vor allem unser Handeln stimmt mit unseren Werten und Prinzipien überein. Wir sind dann »mit uns im Reinen«, wir fühlen uns »selbstkongruent« oder »integer«. Auch dies ist eine wichtige Quelle von Lebenszufriedenheit.

Beziehungen

Die für das Glück als so wichtig erlebten Beziehungen zu anderen Menschen können sowohl äußeren als auch inneren Lohn spenden: Man kann sich an der äußeren Schönheit seines Partners freuen, mit ihm Sex haben oder seine Komplimente genießen – dies wäre äußerer Lohn. Man kann aber auch mit ihm eine Galerie besuchen, Schach spielen oder über Philosophie diskutieren – dies wäre eine wechselseitige Steigerung der Erzeugung inneren Lohns durch Resonanz.

Liebe ist innerer Lohn

Die höheren Formen von Liebe gehören dabei zum inneren Lohn: Die Fähigkeit zu intensiver, achtsamer Wahrnehmung des anderen ist für die Entwicklung von Mitgefühl und nicht besitzergreifender Liebe von zentraler Bedeutung, insbesondere auch die Wahrnehmung einer Übereinstimmung des Verhaltens des anderen mit den eigenen Werten.

Auch die tätige Aneignung der Welt im Sinne des Aufbaus von Flow-Potenzial erzeugt Liebe, die »Liebe zum Sein«: Man kann lernen, die Musik, die Mathematik oder die Philosophie zu lieben. Und über diesen inneren Reichtum wird man auch resonanzfähig für Menschen, die diese Leidenschaften teilen, was wiederum die nicht besitzergreifende Liebe fördert, die Respekt und Bewunderung gibt und dafür nichts zurückerhalten muss.

Innerer Lohn ist wichtig

Wie wir noch sehen werden, ist für Glück und ein erfülltes Leben die Kultivierung inneren Lohns sehr viel bedeutsamer als das Erschließen von äußerem Lohn. Letzterer unterliegt dem Phänomen der Gewöhnung: Was immer es ist – ein neuer Sportwagen oder eine neue Rangposition –, nach einiger Zeit bringt es nicht mehr den »Kick« und man braucht etwas Neues oder mehr. Gleichzeitig ist das Reservoir an äußerem Lohn begrenzt. Folgerichtig entsteht hier eine Mentalität des Mangels. Inneren Lohn kann man dagegen nahezu unbegrenzt in sich erzeugen – die Konzentration darauf lässt eine Mentalität der Fülle entstehen.

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