Читать книгу Persönlichkeit führt - Dietmar Hansch - Страница 28

1.7 Persönlichkeitsentwicklung und chronisches Dysstress-Syndrom

Оглавление

Zugleich lassen sich an unseren drei Schemata einige Aspekte der Persönlichkeitsentwicklung verdeutlichen. Wie unsere tierischen Vorfahren sind insbesondere kleinere Kinder oft im Flow-Zustand, wie ihn Abbildung 2c zeigt. Spontan und unbekümmert handeln sie drauflos. Doch allmählich wächst das Ich: Das Kind vergleicht sich selbst mit anderen, es wird von anderen bewertet und bekommt Normvorgaben von Eltern und Lehrern, an denen es sich selbst misst.

Der Vergleich als zweischneidiges Schwert

Naturgemäß lauern hier Gefahren: Es ist nicht schwer, diese Vergleiche und Bewertungen sehr zu den eigenen Ungunsten ausfallen zu lassen. Natürlich verfügten wir im Jugendalter in vielen Bereichen über weniger Kompetenz als die bewunderten Stars der Erwachsenenwelt. Außerdem mangelte es uns in diesem Alter noch an eigenen Wertmaßstäben, sodass wir geneigt waren, die Normvorgaben der Autoritäten für bare Münze zu nehmen. Der Abstand zu unseren unrealistischen Idealvorstellungen war riesengroß und entsprechend gewaltig war der Veränderungsdruck, den wir uns auferlegten. Eine ideale Situation für das Ingangkommen der beschriebenen Teufelskreise, die dann in die Ich-Krise der Pubertät führen. Gern entwickeln sich jetzt leichte psychische Störungen wie soziale Ängste (von denen sich dann durchaus psychische Erkrankungen herleiten können, insbesondere nach dem Hinzutreten traumatisierender Erlebnisse).

Das Dysstress-Syndrom infolge überzogener Ansprüche

Bei den meisten Menschen geht das Älterwerden dann mit zweierlei einher: mit einer Relativierung allzu harter Anforderungen an sich selbst und dem Kompetenzzuwachs in vielen Bereichen. Dies bringt das Ich zum Abschwellen und das Selbst zum Wachsen, womit wir uns zumindest in den Normalzustand von Abbildung 2b bewegen. Hier allerdings bleibt die Entwicklung dann oft stecken. Viele Menschen fühlen sich Zeit ihres Lebens unter Veränderungs- und Leistungsdruck Sie haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein, taxieren angstvoll ihre Leistung und ihren Wert im Urteil der anderen, stehen unter Spannung und haben ständig das Gefühl, nicht genug geschafft zu haben. Zeiten der Entspannung im Nichtstun oder im Flow sind eher selten. Ein solches chronisches Dysstress-Syndrom ist unfunktional. Es steigert nicht die Leistung, sondern untergräbt sie. Es verdirbt die Stimmung und immer besteht die Gefahr, dass das Ganze in eine Angsterkrankung und/oder eine Depression »umkippt«.

Hier kommt wieder die Psychosynergetik ins Spiel. Sie möchte Menschen dabei helfen, ihre Flow-Potenziale zu stärken, um sich, wie in Abbildung 2 gezeigt, mehr von b nach c zu bewegen.

Der Prozess der inneren Befreiung zielt auf die Entblähung des Ich, der Prozess des inneren Wachstums auf die Stärkung und Vergrößerung des Selbst.

Persönlichkeit führt

Подняться наверх