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MYTHOS UND LANDSCHAFT

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Ägypten war über weite Zeiträume seiner Geschichte ein reiches Land. Dieser Reichtum, der vor allem auf seinen scheinbar unbegrenzten Ressourcen der Landwirtschaft im Niltal und dem Zugang zu den Goldvorkommen der Ostwüste gründete, erregte im 1. Jahrtausend v. Chr. bei anderen Völkern immer wieder den Wunsch, das Land zu unterwerfen. Sehen wir uns einen konkreten Fall näher an, um uns dem Gedankenkonstrukt um Heliopolis anzunähern:

Gut 350 Jahre, nachdem der Flächenstaat der Könige Thutmosis und Ramses in kleinere Fürstentümer geteilt worden war, traten zwei Großmächte der alten Welt zum Kampf um Ägypten an: das nubische Reich von Napata aus dem weit entfernten Süden, im heutigen Sudan; und wenig später schickte sich, von Nordosten anrückend, das Großreich der Assyrer aus dem heutigen Irak an, Ägypten unter seine Herrschaft zu bringen. Die nubischen Nachbarn hatten im 2. Jahrtausend v. Chr. jahrhundertelang mit den Folgen der kolonialen Südexpansion Ägyptens leben müssen, bis sich das Blatt nun, im 8. Jahrhundert v. Chr., wendete und es den Königen des Reiches von Napata gelang, für einige Jahrzehnte über ganz Ägypten zu herrschen. Eine Reihe von lokalen Fürsten mit libyschen Wurzeln im nördlichen Ägypten stemmte sich diesem Zugriff zunächst entgegen, unterwarf sich dann aber dem König von Napata: Piye.

Reise zum Ursprung der Welt

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