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Kapitel 8

Die Kinder aus Wewer standen Spalier. »Hu-ren-sohn! Huren-sohn!«, brüllten sie aus Leibeskräften. »Bargfeld ist ein Hu-ren-sohn!« In jeder Silbe lag der Hass ihrer Eltern. Er hatte auf sie abgefärbt. Sie schenkten ihn dem Ausgestoßenen zum Geburtstag. Dem zehnten.

Johannes, das Geburtstagskind, ging schneller, den Blick auf den Boden geheftet. Er umklammerte seinen Schatz: Eisenstifte, ein Dutzend. Dem Hufschmied stibitzt.

Das Rudel klebte an seinen Fersen.

»Deine Mutter macht die Beine für jeden breit«, krähte die neun Jahre alte Anna. Sie war die Tochter von Wilhelm und Anna Düker, alteingesessenen, fleißigen Bauersleuten.

»Sie sind Ketzer«, gab Franz Balke, ein achtjähriger Karottenkopf, im Brustton der Überzeugung bekannt. »Deine Eltern sind Ketzer.«

»Sie kommen in die Hölle«, brüllte Jost Drolshagen. »Sagt mein Großvater. Und der war Feldscher im Krieg.«

Johannes zuckte zusammen. In die Hölle? Mutter sagte immer, das mit der Hölle wäre Unsinn. Und das viele Beten auch. Vater war alles egal.

Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Tobias etwas hinter seinem Rücken verbarg. Das verhieß nichts Gutes, denn Tobias Morhagen war der Schlimmste. Er war fast elf, ein Jahr älter als Johannes, aber trotzdem kleiner. Und so dumm, dass es allen wehtat. Aber wenn es darum ging, den ›Scheißbargfeldhurensohn‹ zu erniedrigen, konnte er überraschend einfallsreich sein.

Johannes maß die Entfernung zum Wald ab. Bis dahin musste er es schaffen. Dort war er im Vorteil und hatte sein Schloss, die Baumbude, für die er die Nägel brauchte.

›Klatsch‹ – Volltreffer. Mitten ins Gesicht.

Die Kinder schütteten sich aus vor Lachen. Es war ein unbeschwertes, helles Kinderlachen. Wie Strolche nun einmal lachen.

In Johannes Ohren klang es wie Fauchen und Zähnefletschen. Während Tobias Anerkennung für seinen Wurf erntete, versuchte er zu begreifen, was geschehen war. Schließlich verriet ihm der Gestank, was in seinem Gesicht klebte. Er brach in Tränen aus und rannte nach Hause.

»Friss Scheiße, Johannes Bargfeld!«, brüllte ihm Friedrich Happe, ein sommersprossiger Bengel mit Segelohren, hinterher. Er grunzte wie ein Schwein, und alle machten mit.

»Schweinebengel, heul’ doch, heul’ doch, heul’ doch!«, skandierte das Rudel.

Johannes riss die Augen auf. Über ihm gähnte ein Astloch. Lachte es ihn aus? Verhöhnte es ihn?

Ein widerlicher Geschmack war in seinem Mund, und er musste würgen. Das half, um wach zu werden und festzustellen, dass es nur Wildschweindreck war – die Tränen hatten ihn auf die Lippen gespült.

Dass es ein Traum war, nur ein Traum.

Der schlimmste aller Träume.

Er hatte Hunger. Eine Weile kaute er auf einem Holzspan herum – vielleicht würde das seinen knurrenden Magen etwas milder stimmen. Der aber ließ sich nicht täuschen und protestierte weiter. Zu lange war ihm feste Nahrung verwehrt worden.

Er musste etwas Essbares auftreiben. Auch, wenn es riskant war. Wegen der Soldaten. Vor allem wegen der Hunde. Er kletterte vom Baum und lauschte in den schon am frühen Morgen gewittrig dampfenden Wald.

Keine Stimmen. Kein Kläffen. Alles friedlich.

Er hetzte zum Bach, füllte die Hosentaschen mit Haselnüssen und trank das kühle Wasser. Schweren Herzens beließ er den Wildschweindreck, wo er war. Auf dem Rückweg pflückte er eine Handvoll überreifer Brombeeren, von denen er sich so viele auf einmal in den Mund stopfte, dass der dunkelrote Saft an seinem Kinn herunterlief.

Brombeeren und Nüsse halfen gegen den Hunger. Aber gegen die anderen Probleme waren sie machtlos. Er musste verschwinden. So schnell wie möglich. Man würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn zu finden, das ganze Arsenal der Polizeigewalt auf ihn abfeuern – Jakob v. Hashagen war nicht irgendwer.

Dabei wollte er das alles nicht. Sondern sich ergeben. Jakob aber hatte nur gegrinst und auf ihn angelegt. Aber wer würde ihm, dem ›Schweinebengel‹, glauben? Ihm zuhören? Er war Freiwild.

Ludwig v. Hashagen schnaubte wie ein Ochse vor dem Pflug. Sein Schädel glänzte. »Schneller! Bewegt euch, ihr Idioten!«, trieb er seine Männer an.

Diese konnten kaum Schritt halten, denn für Anfang Oktober war es ungewöhnlich heiß und die Luft bereits am Vormittag bleischwer.

»Schlaf nicht ein, du elendig stinkender Mistkäfer«, grantelte er und donnerte seinem Vordermann eine Pranke auf die Schulter.

Tobias Morhagen, ein halbwüchsiger Kerl mit einem selten dümmlichen Gesicht, fuhr zusammen. Er wich dem hitzigen Blick des Oberforstmeisters aus, denn er war nicht in der Lage, irgendjemandem in die Augen zu sehen, weil er tatsächlich stank. Ein scharfer, fauliger Geruch hing ihm an von den Chemikalien und den sich darin zersetzenden Häuten, die tagtäglich durch seine bereits bräunlich verfärbten Hände gingen.

Hinter dem Oberforstmeister kämpften seine Adjutanten Brede und Hasberg und Waldwärter Overkamp mit dem nach Norden immer schwierigeren Terrain. Von den Ereignissen des Vorabends und einer schlaflosen Nacht gezeichnet stolperten sie saft- und kraftlos voran. Die beiden Soldaten, die Carl Adrian v.d. Asseburg abkommandiert hatte, machten auch nicht gerade einen taufrischen Eindruck. Ihre aufgedunsenen Gesichter und stattlichen Bäuche ließen vermuten, dass der Geheimrat nicht das schärfste Schwert der Paderborner Stadtwache ins Gefecht geworfen hatte, sondern die erstbesten Idioten, die seinen Weg kreuzten. Kamen noch Wilhelm und Heiner, zwei Knechte vom Gut. Der Freiherr vertrat den Standpunkt, mit ihrer Abstellung einen erschöpfenden Beitrag zur Aufklärung des Verbrechens geleistet zu haben, was der Geheimrat diskutabel und Ludwig v. Hashagen schlicht kriminell fand. Zumal die beiden Trantüten ebenfalls nicht vor Enthusiasmus sprühten.

Der Letzte im Bunde wahrte Abstand. Trotz seines viel zu warmen grauen Mantels vergoss er nicht ein Tröpfchen Schweiß. Er redete kein Wort, und niemand sprach ihn an, denn ihn umgab eine Aura, die nicht zum Plaudern animierte. Jeder hatte noch lebhaft vor Augen, wie er mit Johanna Bargfeld umgesprungen war.

»Irgendwo hier könnte es sein«, keuchte Tobias. »Mehr weiß ich nicht, ehrlich.« Er spekulierte darauf, endlich aus den unheimlichen Büschen verschwinden zu können, die er angeblich am besten kannte. Wie jeder im Dorf nahm er die Sage von dem spukenden Waldgeist, Katharina Peggelers ruhelose Seele, für bare Münze – eines Tages hatte sich die Witwe beim Kräutersammeln verirrt, war unter ungeklärten Umständen dem Wahnsinn verfallen und hatte sich das Leben genommen. »Wenn Ihr also gestattet«, fuhr er in freudiger Erwartung seiner Demission fort. Der Oberforstmeister packte ihn am Kragen. »Von wegen! Du bleibst, bis wir den Kerl haben. Das gilt für alle. Wer sich vorher aus dem Staub macht, ist ein Deserteur.« Demonstrativ griff er nach seinem Gewehr und stierte mit zusammengekniffenen Augen in die Runde. »Und so wird er auch behandelt.«

Seine Männer nickten ergeben. Nicht aber der Mann im grauen Mantel. Auf seinem käsigen Gesicht zeigte sich ein spöttischer Ausdruck.

Nach einer Weile stießen sie auf einen Bach. Sie folgten seinem Lauf bis zu einem Hain aus Haselnussbäumen, unter denen reife Früchte lagen. Der Mantelträger übernahm ungefragt die Führung. Was hatte er gesehen? Oder tat sich der Unsympath nur wichtig? Zu gerne hätte Ludwig v. Hashagen den renitenten Kerl geohrfeigt. Aber er ließ ihn fürs Erste damit durchkommen.

Der Sonderling reckte einen Arm in die Luft. Er spreizte die Finger. Alle blieben stehen. Nur Tobias Morhagen kapierte nichts und lief seinem Vordermann in die Hacken, was diesem einen Fluch entlockte.

Der Mann im grauen Mantel ging in die Hocke und studierte den seifigen Boden. Offenbar ergebnislos, denn er schlich ein Stück weiter, wo sich der Vorgang wiederholte. Diesmal wurde er fündig: ein Fußabdruck. Er richtete sich auf und witterte in den Wald. Sein dürrer Arm schoss nach vorn. Er zeigte Richtung Norden, wo nichts als Gestrüpp war. Den Zeigefinger der anderen Hand, die in einem Lederhandschuh steckte, legte er auf die Lippen.

Ludwig v. Hashagen pfiff auf die Ermahnung und stürmte drauflos.

›Krrschä, krrschä‹, rätschte der Eichelhäher. Sein Warnruf war noch nicht verhallt, da flog eine Schwarzdrosselfamilie auf. Nur einen Steinwurf entfernt.

Johannes saß kerzengerade. Er spähte in den Wald.

Da! – Es knackte im Gebüsch. Was war das? Sein Magen verkrampfte sich. Er raffte seinen Sachen zusammen und kletterte vom Baum.

Stimmen. Sie kamen vom Fluss.

Wohin? – Sein Blick flog hin und her.

Am anderen Ende der Lichtung war ein Fichtendickicht. Als dunkelgrüner Batzen stach es gegen den buntgefleckten Mischwald ab.

Er rannte los.

Die Bäume waren widerspenstig. Zweige rissen und zerrten an ihm, zerkratzten sein Gesicht. Totes Geäst spießte sich in seine Füße, bis er sich hinwarf. Das schwere Aroma der Fichtennadeln drang in seine Lungen, es verstärkte die beklemmende Enge. Sein Herz hämmerte.

Sie waren da.

Bäume. Nichts als Bäume. Ludwig v. Hashagen kratzte sich am Kopf. Er warf dem Mann im grauen Mantel einen misstrauischen Blick zu.

Dieser marschierte wie auf Kommando los. Als würde er einer unsichtbaren Spur folgen. Unter einer Buche ging er in die Knie, hob etwas vom Boden auf und reichte es dem Oberforstmeister. Er zeigte nach oben, ohne sich selbst die Mühe zu machen, den Kopf in den Nacken zu legen.

Während seine Männer verständnislos glotzten, kapierte der Oberforstmeister sofort – Haselnüsse lagen gemeinhin nicht unter Buchen. »Los, Schlappschwanz!«, herrschte er Tobias an. Weil der nicht reagierte, versetzte er ihm einen Tritt. »Sieh nach, ob er oben ist! Bewegung!«

Tobias hob an zu protestieren, aber eine saftige Ohrfeige beendete seinen Vortrag jäh. Mit hängenden Schultern trottete er los, den grimmigen Blick seines Befehlshabers wie eine Lanze im Kreuz.

Die Buche hatte im unteren Drittel kaum Verästelungen. Tobias schlang beide Arme um den Stamm und versuchte, wie an einem Seil hochzuklettern. Er rutschte aber immer wieder ab und riss sich die Hände auf.

Der seit einiger Zeit brodelnde Oberforstmeister kochte endgültig über. »Baumelst da wie ein Schinken am Haken. Welch ein Trauerspiel! Eine Beleidigung für meine Augen!« Er winkte die Knechte heran. »Ihr Trottel hebt ihn hoch. Und zwar ein bisschen plötzlich!«

Die Männer nahmen Tobias auf die Schultern. Der griff den ersten waagerechten Ast und zog sich hoch. Er setzte sich rittlings hin und starrte in die Krone, die in dem Wind schaukelte, der dem nahen Gewitter voranging. Weit oben, in der letzten stärkeren Verästelung, klemmte eine winzige Bude. Welch kühnes Versteck!

»Worauf wartest du? Beweg dich! Oder soll ich dir Beine machen?«, trieb ihn der Oberforstmeister an.

Tobias arbeitete sich Zoll für Zoll weiter. Er versuchte, das Schlottern zu vergessen, das seine Waden ergriff. Doch das war unmöglich. Es stieg über die Knie in die Schenkel und schüttelte den ganzen Körper. Er sah nach unten. Dort rotierte ein Strudel, der alles verschlang. Er stemmte sich hoch, um den nächsten Ast zu greifen, aber sein linker Fuß rutschte an einer Verwachsung ab und trat ins Leere. Seine Rechte verfehlte die nächste Astgabel, und er hing an einem Arm. Immer glatter wurde der Ast in seiner schweißnassen Hand. Seine Füße suchten Halt, aber da war nichts.

Der Kampf gegen die Schwerkraft war aussichtslos. Ganz langsam, als wollte sich eine böse Macht Zeit lassen mit der Vollstreckung des Urteils, lösten sich seine Finger.

Er fiel.

Ein schriller Schrei.

Einen Wimpernschlag später schlug er auf den mit Wurzelwerk steinhart verknöcherten Boden. Sein Genick brach wie morsches Holz. Mit einem Pfeifen entwich die Luft aus seinen Lungen. Es ließ den Männern, die Zeuge des Unglücks wurden, das Blut in den Adern gefrieren.

Es donnerte. Das lang gezogene Grollen sank zu einem verhaltenen Grummeln herab, bevor eine gespenstische Stille eintrat. Kein Vogel zwitscherte, kein Zweig knackte. Der Wald hielt die Luft an. Nach einer Weile atmete er weiter. Die Bäume begannen zu rauschen, und das Plätschern des einsetzenden Regens wuchs zu einem Prasseln heran. Das Gewitter kam wie ein Gruß aus der Hölle.

Waldwärter Overkamp bekreuzigte sich, und alle folgten seinem Beispiel.

Nur nicht der Mann im grauen Mantel. Worin andere eine unheilvolle Symbolik sahen, langweilte ihn.

Wieder krachte es. Ein Blitz zuckte vom Himmel, der die Tragödie beweinte, die sich unter ihm abspielte.

Ludwig v. Hashagen räusperte sich. »Furchtbar. Armer Junge. Welch ein Unglück!«

Jemand flüsterte ein Gebet.

»Das sind die Büsche«, brachte einer der Soldaten heraus. Sein schwabbeliges Gesicht, das in einem Doppelkinn zulief, wechselte von aschfahl zu mondweiß, als der nächste Blitz das Zwielicht erhellte.

»Sie sind verflucht«, stimmte sein Kamerad ein. Er zupfte an einem Ohrläppchen. »Wir sollten gehen, nur weg von diesem Ort! Man erzählt sich schreckliche Dinge. Ihr Geist … er ist hier.«

In diesem Moment fackelte der nächste Blitz über den Wald. Die seit Tagen aufgestaute Energie entlud sich in gewaltigen Kurzschlüssen, die das Gesicht des Toten jedes Mal gespenstisch aufflackern ließen.

Der Oberforstmeister war versucht, dem Drängen seiner Männer nachzugeben. Dann besann er sich darauf, dass das Schauermärchen von Katharina Peggelers spukender Seele Schwachsinn war. »Gewehre laden! Verwandelt die Hütte in ein Scheißsieb!«

Er nahm das Pulverhorn vom Gürtel, füllte die Pfanne der Flinte und schüttete noch etwas Schwarzpulver in den Lauf. Dann fischte er eine Papierhülse und eine Kugel aus der Patronentasche, ließ das Projektil in den Lauf rollen und schob das zerknüllte Papier mit dem Ladestock hinterher. Schließlich spannte er den Hahn.

Ein Blick zur Seite – die Soldaten waren bereit. »Auf mein Kommando!«, brüllte er gegen das Gewitter. »Feuer frei!«

Beinahe gleichzeitig krachten drei Schüsse.

»Weitermachen!«

Einige Salven später rauchten die drei Gewehre wie Vulkane. V. Hashagen beendete die Ballerei. »Das reicht. Wer da oben hockt, läuft nicht mehr weg. Wir sehen später nach. Zuerst bringen wir den Jungen nach Hause. Das sind wir ihm schuldig.«

Die Männer ließen es sich nicht zweimal sagen. Heiner, der Knecht, schulterte die Leiche, und der zu einem Trauerzug herabgesunkene Suchtrupp war abmarschbereit.

»Er ist nicht da.«

Alles starrte den Mann im grauen Mantel an.

»Wie bitte? Wie meint Ihr das?«

»Wie ich es sage.«

Ludwig v. Hashagen ärgerte die bodenlose Arroganz des Mantelträgers. Er fand, sie höhlte seine Autorität aus. »Und woher nehmt Ihr diese Erkenntnis, wenn ich freundlichst fragen darf?«

»Ich weiß es einfach.«

Der Mantelträger kam geradewegs auf ihn zu. Noch dreißig Schritt bis zu dem Saum des Fichtengehölzes.

Trommelfeuer in der Brust, keine Luft zum Atmen – Johannes wollte aufspringen und wegrennen. Aber er blieb in Deckung und biss in seine Hand, bis sie blutete.

Zwanzig Schritte.

Zehn.

Der Fremde ging in die Hocke. Er inspizierte den Boden, durchkämmte Grasbüschel, strich Laub zur Seite. Aus der Krempe seines Hutes schwappte Wasser auf die Knie.

Es donnerte und blitzte in einem fort.

Er richtete sich auf und starrte in den Fichtenwald. Genau in Johannes’ Richtung.

Ein eisiger Schauer lief ihm über den Rücken.

Da geschah ein Wunder. »Kommt schnell! Man hat ihn gesehen.« Overkamp, der milchgesichtige Waldwärter, war vollkommen aus dem Häuschen. Er ruderte mit den Armen wie eine Windmühle.

Zwei eisgraue Augen nagelten ihn ans Kreuz, und seine Euphorie erstarb. Er verfiel in hilfloses Gestammel. »Der Soldat … er schwört bei der heiligen Mutter Gottes. Er hat ihn gesehen, unten am Bach. Wenn Ihr Euch sputen … der Oberforstmeister schickt … äh, ich soll Euch holen.«

Der Mantelträger sezierte ihn weiter.

Overkamp blieb standhaft. Mehr noch als den Mann im grauen Mantel fürchtete er den Zorn seines Vorgesetzten. »Er macht sich aus dem Staub.«

Der Mann im grauen Mantel ignorierte den flehentlichen Blick. Wieder spähte er in den Wald. Horchte auf ein verräterisches Geräusch. Ganz still stand er da.

Overkamp zog frustriert ab.

Johannes presste das Gesicht in die Erde.

Der Unheimliche machte auf dem Absatz kehrt. Er folgte dem Waldwärter. Eine Bö erfasste seinen Mantel und ließ ihn wehen.

Im Westen ist Amerika

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