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Er hat nicht nur erstaunliche Maße – mit 33 Quadratkilometern ist der Kummerower See der viertgrößte See Mecklenburg-Vorpommerns und der achtgrößte Deutschlands – er hat auch einiges zu bieten: Wandern, Radfahren und Wassersport stehen an erster Stelle der Aktivitäten, aber auch Kultur- und Naturfreunde kommen auf ihre Kosten.

Der Kummerower See liegt im Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See. Ungewohnt hügelig geht es hier zu, dank der Erhebungen von bis zu 100 Metern genießt man auch mal erhöhte Ausblicke. Aber auch kulturreich geht es zu mit vielen Schlössern, Gutshäusern und Parkanlagen. Zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert hat sich diese für Norddeutschland typische Gutsstruktur entwickelt. Außerdem ist das Gebiet bekannt als Rastgebiet für Zugvögel und es beherbergt die heimischen Adlerarten Schrei-, Fisch- und Seeadler.

RUND UM DEN KUMMEROWER SEE

Kanuten, Paddler, Surfer und Segler sowie Fans von Bootsausflügen finden ihr Eldorado auf und am Kummerower See. Die Blau-Weiße Flotte ist mit ihrer Barkasse »Forelle« von Dienstag bis Samstag auf dem See unterwegs, man kann unbegrenzt viele Aus- und Zustiege sowie Aufenthalte an Land planen. Am Nordzipfel des Sees findet man den Waterpoint Bootsverleih und die Kanustation Verchen.

Tipp

Wanderer und Radfahrer können sich bei der Großen Schlössertour austoben, die 65 Kilometer lang ist und an Schlössern und Gutshäusern vorbeiführt. Die Runde lässt sich auf die Kleine Schlössertour mit 20 Kilometern verkürzen. Die Schlösser, die dabei auf dem Programm stehen, findet man unter www.mecklenburgische-schweiz.com/erlebnisse-und-aktivitaeten/schloesser-tour.

Ein zentraler Ort an der östlichen Seeseite ist Sommersdorf, ein heimeliger Badeort mit öffentlichem Strand beim gleichnamigen Campingplatz (siehe »Auf einen Blick«) und eingebettet in eine kontrastreiche Landschaft aus goldenen Kornfeldern und dem tiefblauen, großen See im Hintergrund. Einsame Alleen durchziehen diese Idylle. Von der Snackhütte aus, die leckere Kleinigkeiten sowie Kaffee und Kuchen für den ausgehungerten Wanderer oder Radfahrer anbietet, hat man einen tollen Panoramablick bis zum See.

Zentral im Ort liegt das schmucke Gutshaus Sommersdorf, das heute im Besitz der Gemeinde ist. In einem Nebengebäude der teilrestaurierten Gutsanlage hat die Freiwillige Feuerwehr von Sommersdorf ihren Sitz. Zur Zeit des Nationalsozialismus war eine Bauernhofschule darin untergebracht. Im namensgebenden Ort des Sees, in Kummerow, ist das Schloss Kummerow im Stil des Spätbarocks die Hauptattraktion. Hier bestimmte das alte Adelsgeschlecht derer von Maltzahn die Geschicke der Menschen in Mecklenburg und Pommern – bis zur Weimarer Republik. Während der DDR-Zeit wurde es als Konsumverkaufsstelle, als Gaststätte und Grundschule genutzt.

Das Schloss beherbergt heute eine fotografische Sammlung, die besichtigt werden kann, außerdem finden jeden Samstag um 13.30 Uhr historische Führungen statt. Die halb zerfallenen und noch nicht restaurierten Wirtschaftsgebäude des ehemaligen Gutshofes im Kontrast zu dem hübsch wiederhergestellten Hauptgebäude machen im Moment noch einen besonderen Reiz aus, sie werden derzeit vom neuen Besitzer restauriert. Hinter dem Schloss bezaubert im Sommer ein riesiges Sonnenblumenfeld, dahinter befinden sich ein schöner Badestrand sowie ein »Friedhof der literarischen Gestalten«. Für den Besuch von Gutshaus und Strand gibt es einen sehr großen Besucherparkplatz.

EIGENWILLIGES KÜNSTLERDORF

Nur einen fünf Kilometer weiten Ausflug von Kummerow entfernt erreicht man mit dem Künstlerdorf Grammentin ein wenig beachtetes Kleinod. Holzskulpturen sind über den Ort verteilt, es gibt ein hübsches altes Feuerwehrhaus, eine Windmühle und eine imposante Backsteinkirche zu sehen und zahlreiche Wandmalereien zieren die Wände der Gebäude. Ein Gang durch den Ort ist absolut empfehlenswert, dabei sollte man die Augen offenhalten, um auch keins der mitunter zwischen Hühnern und freiem Feld versteckten Kunstobjekte zu verpassen …


Alte Mühle in Grammentin


Mächtig: die gotische Backsteinkirche zu Malchin


Kalensches Tor

STADT MIT DEN VIELEN TOREN: MALCHIN

Auch wenn der Ortsname es anders vermuten lässt, liegt Malchin näher am Kummerower See als am Malchiner See. Mit Malchin erreichen wir einen Ort, der ausnahmsweise nicht durch seinen historischen Innenstadtkern besticht, sondern mit Wohnblöcken ein ganz anderes Stadtbild zeigt. Zwar sind diese zum Teil restauriert und farbenfroh gestaltet, allerdings gibt es auch ältere, nicht sehr ansehnliche Exemplare.

Doch auch hier finden sich höchst sehenswerte Ecken wie zum Beispiel das inzwischen schon mehrfach neu erbaute Rathaus mit einem hübsch mit Blumen geschmückten Vorplatz und Läden, Bäckereien, Banken, Cafés und Restaurants drumherum. Die gotische Backsteinkirche St. Johannis ist ein behäbiger Bau mit einem 67 Meter hohen Turm, der bestiegen werden kann.

Ohne jede Anbindung steht einsam das Kalensche Tor am Nordrand der Altstadt. Es ist ein ehemaliges Vortor und stammt aus dem 15. Jahrhundert. Eine Nachbildung eines weiteren Vortores aus demselben Jahrhundert ist das Steintor am Südrand der Altstadt. Als Gefängnis fungierte früher der Fangelturm, der ursprünglich als Wehrturm erbaut wurde. Schließlich sind heute auch die Reste der ursprünglich etwa zwei Kilometer langen Stadtmauer wieder instandgesetzt.

Malchin ist mit 7400 Einwohnern schon eine eher größere Stadt im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte.


Die Ivenacker Eichen


Gut informiert geht es auf dem Baumkronenpfad zu einer Aussichtsplattform.

BAUMRIESEN, TIERPARK UND WIPFELPFAD

Über 1000 Jahre alt und 35,5 Meter hoch ist die mächtigste Eiche, die sich im Ivenacker Tierpark befindet. Mit einem Umfang von mehr als elf Metern ist sie die volumenreichste Eiche Europas und ein solches Phänomen sollte man sich schon mal aus der Nähe anschauen. Die Ivenacker Eichen sind das erste Nationale Naturmonument Deutschlands – die mächtigen, knorrigen Baumriesen sind ein Beispiel für die sogenannte Waldweide (Hudewald), wie sie hierzulande im Mittelalter die Waldnutzung geprägt hat. Das Damwild und die alten Haustierrassen im Ivenacker Tierpark sind nicht nur schön anzusehen, sondern diese Tiere übernehmen heute auch die Aufgabe, den Wald zu beweiden. Während eines Rundgangs kann man die Tiere ganzjährig in freier Wildbahn beobachten. Auch bedrohte alte Haustierrassen wie das Turopolje-Schwein finden hier ein artgerechtes Refugium.

Eine noch neue Attraktion ist der 2017 eröffnete Baumkronenpfad, der auf einer Länge von 640 Metern stetig bergauf zu einer 40 Meter hohen Aussichtsplattform führt. Nicht nur Kinder sind für die Mitmachstationen auf dem Weg nach oben zu begeistern, bei denen die Besucher Wissenswertes über den Wald erfahren – Lebensphilosophien und ansprechend aufbereitete Informationen lassen auch die Erwachsenen lange brauchen für die Wendelrampe nach oben. Auf der Aussichtsplattform angekommen genießt man einen Panoramablick über die Baumkronen der uralten Eichen bis hin zum nahegelegenen Ivenacker See. Für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen steht ein Aufzug auf die Plattform zur Verfügung.

Die Ivenacker Eichen sind ein Ganztagesausflug. Durch die komplette Anlage führt ein ausgebauter Rundweg von etwa zehn Kilometern Länge. Auf einem Naturerlebnispfad lernen Jung und Alt die Natur spielerisch kennen. Es gibt eine Sagenstation mit Mythen aus Ivenack und einen restaurierten Barockpavillon, der eine interaktive Dauerausstellung beherbergt.


ERFAHRENE FÖRSTER bieten nicht nur Führungen durch das 70 Hektar große Gelände an, sondern auch Veranstaltungen für die ganze Familie über das ganze Jahr verteilt, in deren Rahmen man den Wald kennen- und schätzen lernt und sehr intensiv erlebt.

ABSTECHER VOM AUSFLUG

Da Camping- und Stellplatz am Kummerower See beziehungsweise in Malchin von hier aus schnell erreicht sind, ist anschließend an den Besuch der Ivenacker Eichen noch ein Spaziergang in den Ort Ivenack unterzubringen (vom neuen Parkplatz aus fußläufig erreichbar ist das Schloss, das gerade restauriert wird).

Ebenfalls nur einen Katzensprung von fünf Kilometern von den Ivenacker Eichen entfernt liegt der Ort Stavenhagen mit einem Schloss, das eindrucksvoll auf einem Hügel thront und von einer sehr schönen Grünanlage umgeben ist. Das Schloss grenzt direkt an den hübschen Innenstadtkern mit dem schon rein äußerlich sehr schicken Fritz-Reuter-Literaturmuseum. Alles hier im Ort dreht sich um den Schriftsteller der niederdeutschen Sprache, der hier geboren wurde.

AUF EINEN BLICK

Info

STADT/REGION: Kummerower See/Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See

BESTE REISEZEIT: April–September

OPTIMALE REISEDAUER: 2–3 Tage

TOURISTINFO: Stadtinformation/Touristinfo Malchin, Am Markt 1, 17139 Malchin, Tel. 03994/64 01 11, stadtinfo@malchin.de, www.amt-malchin-am-kummerower-see.de

SEHENSWÜRDIGKEITEN

SCHLOSS KUMMEROW: Dorfstraße 114, 17139 Kummerow, Tel. 039952/23 51 80, post@schloss-kummerow.de, schloss-kummerow.de

SNACKHÜTTE SOMMERSDORF: Kummerower Weg 17, 17111 Kummerow, Tel. 01511/738 24 12

STADTKIRCHE ST. JOHANNIS: Schweriner Straße 5, 17139 Malchin, Tel. 03994/29 94 65, www.st-johannis-malchin.de

IVENACKER EICHEN: Tiergarten 1, 17153 Ivenack, Tel. 039954/216 32, www.wald-mv.de/Forstaemter/Stavenhagen/Nationales-Naturmonument-Ivenacker-Eichen

FRITZ-REUTER-LITERATURMUSEUM: Markt 1, 17153 Stavenhagen, Tel. 039954/210 72, literaturmuseum@stavenhagen.de, www.fritz-reuter-literaturmuseum.de

CAMPING- UND WOHNMOBILPARK SOMMERSDORF

ADRESSE: Am Hafen 2, 17111 Kummerow, Tel. 039952/29 73, info@camping-sommersdorf.de, www.camping-sommersdorf.de

ANFAHRT: Die B104 bis Malchin fahren, dann der Beschilderung Richtung Kummerow/Sommersdorf folgen.

GPS: N 53°47‘55‘‘, E 12°52‘33‘‘

Der Platz bietet ein großes Areal mit tollen Stellplätzen in der ersten Reihe am Ufer des Kummerower Sees. Neben einem eigenen Badesandstrand sorgt ein umfangreiches Freizeitangebot (auch für Kinder) dafür, dass der Platz durchaus für einen längeren Aufenthalt geeignet ist. Morgens gibt es im gut sortierten Laden Brötchen (Vorbestellung nötig). Der Wasserverbrauch wird centgenau abgerechnet (auch das Wasser fürs Spülen). Trotz der Größe des Platzes ist es sehr ruhig. Vor der Schranke befindet sich ein Wohnmobilstellplatz mit sehr schönen, schattigen, durch Bäume voneinander abgetrennten Plätzen – aber ohne Versorgung und Infrastruktur. Die Einrichtungen und Versorgungsmöglichkeiten des Campingplatzes können gegen entsprechenden Aufpreis mitbenutzt werden, dann allerdings zahlt man fast denselben Preis wie auf dem Campingplatz selbst.


Am Campingplatz Sommersdorf


Stellplätze Malchiner Kanuclub

STELLPLATZ MALCHINER KANUCLUB

ADRESSE: Am Kanal 4, 17139 Malchin, Tel. 03994/23 94 68, info@malchiner-kanu-club.de, www.malchiner-kanu-club.de

ANFAHRT: Im Zentrum von Malchin an der B104 gegenüber des Supermarktes Netto in die Straße Am Kanal fahren. Der Stellplatz folgt gleich linker Hand.

GPS: N 53°44‘39‘‘, E 12°46‘01‘‘

Acht Reisemobile passen auf den Stellplatz der Marina am Ortsrand von Malchin. Teilweise schattiger Platz auf festem Wiesenuntergrund mit Stromanschlüssen, Ver- und Entsorgung, Sanitäranlagen, kostenpflichtigen Duschen und kostenpflichtigem W-LAN. Waschmaschine und Trockner stehen ebenfalls zur Verfügung. Der Platz ist sauber und sehr ruhig, liegt idyllisch in Flussnähe und auch Einkaufsmöglichkeiten sind nicht weit entfernt. Ein freundlicher Platzwart (der Hafenmeister) macht den Aufenthalt auf dem kleinen, gepflegten Platz noch angenehmer.

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