Читать книгу Die Katholizität der Kirche - Dominik Schultheis - Страница 19
3.4Akzentuierung bei Vinzenz von Lérins
ОглавлениеIn der Folge betont Vinzenz von Lérins (gest. um 435 n. Chr.) stärker die auch schon bei Augustinus anklingende zeitlich ausgeweitete anthropologische Dimension der Katholizität und unterstreicht damit zugleich den offenbarungstheologischen Aspekt der Katholizität. Ihm geht es um eine – noch nicht institutionell gedachte – normative Instanz, welche Synkretismen sowie Häresien vermeiden hilft.60 Bei ihm werden „universitas“, „antiquitas“ und „consensio“ wesentliche Hauptbestandteile der Katholizität. Er sieht die universal verbreitete Catholica deshalb als rechtgläubig an, weil sie in Kontinuität (traditio) zu dem steht, was immer schon zu allen Zeiten überall allgemein gelehrt und von allen geglaubt wird.61 Damit hebt er die Katholizität als ein kontinuierliches, unveränderliches und notwendiges Wesensmerkmal (nota ecclesiae) der Kirche heraus;62 die Katholizität wird durch den Kontinuitätsgedanken als Identität interpretierbar.63