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4. Kapitel

Schon zwei Tage später stand sie wie vereinbart gegen frühen Mittag im Laden. Sie freute sich, endlich wieder arbeiten zu können. Es war so unglaublich aufregend, obwohl sie die erste Zeit völlig verlegen und fast schon verloren wirkte. Die Schamesröte stand ihr regelrecht im Gesicht. Alles war so neu. Während die Kunden wie selbstverständlich rein kamen, sie nach Natalia, Bianca oder Melli fragten.

Als die Männer dann noch Anal oder Französisch hinzubuchten, senkte sie immer leicht ihren Kopf. Aber im Laufe der nächsten zwei, drei Stunden wurde vieles normaler und sie bediente die Kunden mit einer gewissen Leichtigkeit. Anzügliche Bemerkungen gab es aber immer mal wieder. So einige der Männer hätten gerne die kleine Leonie in die Kabine mitgenommen. Mit einem kessen Lächeln und einer freundlichen Stimme lehnt sie jedoch die Angebote ab.

Als plötzlich Natalia reinkommt, schaut sie Leonie ganz groß an.

»Hey, erkennst mich wohl nicht mit Klamotten?«

»Doch, natürlich erkenne ich Dich Natalia.«

Die beiden verstanden sich auf Anhieb gut. Immerhin waren sie im gleichen Alter, wobei die verführerische Dunkelhaarige mit dem leichten, russischen Akzent durchweg forscher auftrat.

»Wenn Du nach Arbeitsschluss mal Lust hast, kannst Du mir bei der Arbeit zusehen ...«

»Wie zusehen, Du meinst mit dem Kunden zusammen?« Leonie war ganz irritiert.

Natalia kam um den Tresen herum, ging dicht an Leonie heran und flüsterte ihr etwas in das Ohr. Ein aufregender Duft von sinnlicher Vanille mit ein wenig Moschus strömte dabei von ihrer braungebrannten Haut und für einen kurzen Moment betörte der süßliche Duft die kleine Leonie, die einfach nur nickte.

Natalia lächelte und ging zu den Kabinen, um mit ihrer Arbeit anzufangen. Eine gewisse Aufregung durchfuhr Leonie. Das Angebot war zu verlockend und schnell lernte sie, das jeder Laden so seine kleinen Geheimnisse hatte.

Die Arbeit gefiel ihr, sie war so anders, aufregend und die Männer, die hier reinkamen, so vielfältig. Da war der Senior, der beinahe aus dem Altersheim entlaufen sein könnte. Der wollte unbedingt eine erotische Massage. Leonie zögerte aber, die Gefahr, dass er plötzlich einen Herzinfarkt erleiden könnte, ging ihr durch den Kopf. Dann war der gutsituierte Mann um die 40. Vermutlich Anwalt oder ein Unternehmensberater. Er tat besonders vornehm, hatte sein Kinn immer etwas höher und den verräterischen Ehering bereits vor dem Besuch entfernt. Die kleinen Schwielen vom Ring, die noch an seinem Finger zu sehen waren, verrieten ihn jedoch.

Und dann war da der Bubi, wie sie die jungen Männer bezeichnete. Sie waren noch grün hinter den Ohren, doch auf dem Papier alt genug, um das Angebot buchen zu können. Ach ja und dann gab es da noch den Macho-Typ. Leonie mochte diese Sorte von Kerl weniger. Er kam schon mit seinem Macho-Gang in den Salon, sprach leicht abfällig von den Frauen und träumte am liebsten von einer heißen Fick-Orgie, hatte aber dann gerade einmal Geld für einen kurzen Termin, wobei er das Kleingeld mühselig zusammenkratzte.

Leonie merkte schnell, wie einfach es sein konnte, die Männer in bestimmte Schubladen einzusortieren. war das große Ganze erst einmal in einen Rahmen gefasst worden, war es eigentlich recht einfach.

Gehorsam

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