Читать книгу Depression. Das Richtige tun - Dr. Christine Hutterer - Страница 28
Abgrenzung zur einer bipolaren Störung
ОглавлениеBei wiederkehrenden Formen der Depression wird zusätzlich zwischen unipolarer und bipolarer Ausprägung unterschieden. Während Betroffene einer unipolaren Depression nur ein Extrem kennen, wechseln sich bei bipolar Erkrankten die beschriebenen Phasen der Niedergeschlagenheit (siehe S. 13) mit Phasen großen Tatendrangs voller Übermut und Aktivität ab. Gebräuchlich ist auch noch der ältere Begriff „manisch-depressiv“.
Manien können gefährlich werden
Während einer solchen manischen Phase empfinden sich Betroffene häufig nicht als leidend. Vielmehr werden die große zur Verfügung stehende Energie, die Kreativität, der Schaffensdrang und das geringe Schlafbedürfnis als angenehm empfunden. Es besteht aber die Gefahr, dass die Betroffenen in dieser Phase die Kontrolle über ihre Fähigkeiten und ihr Handeln verlieren und die Konsequenzen ihrer Taten nicht mehr einschätzen können. Riskante Verhaltensweisen und fatale Fehleinschätzungen sind nicht selten. So wird beispielsweise während manischer Phasen der Job gekündigt oder viel Geld ausgegeben.
Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Angehöriger nicht nur depressive, sondern auch manische Phasen erlebt, sollten Sie den Arzt oder Therapeuten darauf hinweisen (siehe S. 28). Denn Betroffene fühlen sich während ihrer Hochphase so gut und stark, dass sie häufig nicht einsichtig sind. Sie fühlen sich nicht krank und wollen daher keine Medikamente einnehmen bzw. setzen diese eigenmächtig ab. Eine Behandlung beider Extreme ist notwendig.