Читать книгу Die Therapie entdeckt die Familie - Dr. med. Günther Montag - Страница 12
Üben, Belohnung und Bestrafung
ОглавлениеOhne Fleiß kein Preis. Und der Preis spornt uns an. Wir lernen durch Belohnung (Verstärkung) und Bestrafung (Löschung). Allerdings: Aversions-Methoden, die die VT zu Anfang in negatives Licht rückten, helfen wenig (z. B Elektroschocks für sexuell abwegiges Verhalten...). Verstärkung wirkt besser. Positive Verstärkung ist Zuführung von angenehmen Reizen, negative Verstärkung ist Wegnahme von unangenehmen Reizen.
Die angenehme emotionale Erfahrung, die auf ein neues, angebrachtes Verhalten folgt, ist eine starke positive Verstärkung oder Belohnung.
Beispiele:
Das schüchterne Mädchen macht nun doch den Führerschein, fährt mit Freude allein mit dem Auto zu einer Party, erlebt dort etwas Schönes.
Der Therapeut „bestraft“ Klienten, die ihre „Hausaufgaben“ nicht machen, durch weniger Termine, und „belohnt“ Klienten und sich selbst für Erfolge durch mehr Termine.
Es gibt viele Trainingsprogramme für das Üben sozialer Kompetenzen, sehr bekannt ist die dialektische Therapie für Borderlinepatienten nach Marsha Linehan (DBT). Das sind Kurse, um soziale Fertigkeiten nachzulernen, die der Klient als Kind nicht lernen konnte. Hier ist eine Tendenz zur „Manualisierung“, zur Erstellung von standardisierten Leitlinien, spürbar.