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2. DIE GEDANKEN ZUR RUHE BRINGEN

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Im nächsten Schritt können wir dafür sorgen, dass es stiller wird in unserem Kopf, dass die Gedanken uns zur Ruhe kommen lassen, bevor wir sie bündeln und auf einen bestimmten Fokus, auf ein Ziel hin ausrichten. Das heißt letztlich, bewusst zu denken oder zumindest die Gedanken bewusst zu beobachten. Diese Beobachtung und Kontrolle des Denkens reicht deutlich weiter, als es zunächst scheint, denn es betrifft auch die Gefühle. Sie entstehen nämlich aus Gedanken: Gefühle sind im Körper umgesetzte Gedanken. So löst beispielsweise das Gefühl der Angst eine körperliche Reaktion aus, etwa ein Fluchtverhalten oder Herzrasen. Würde ein Normalsterblicher mit dem Gedanken spielen, sich gleich eine Eisenstange auf den Kopf zu schlagen, würde sich sofort das Gefühl der Angst in seinem Körper ausbreiten. Wir könnten uns schwer verletzen – und tun das sehr wahrscheinlich auch.

Haben wir aber, wie die Shaolin-Mönche, gelernt, unsere Gedanken ruhig zu stellen, können wir auch unsere Gefühle kontrollieren. Denn solche leidvollen Gefühle wie Unsicherheit, Neid, Eifersucht, Ärger, Zorn und Angst schwächen uns, sie kosten viel Energie und trüben darüber hinaus unsere Lebensfreude. Gelingt es uns, die Ursachen dafür, nämlich die Gedanken, die zu diesen Gefühlen führen, zu erkennen und zu kontrollieren – was nichts mit verdrängen zu tun hat –, behalten wir unsere innere Stärke. Das mit der Eisenstange wird zwar dennoch nicht so schnell funktionieren, dazu müssten wir wie die Mönche das Training zur Hauptaufgabe unseres Lebens machen. Aber schon mit deutlich weniger Aufwand können wir enorme innere Kräfte entwickeln.

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke

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