Читать книгу Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke - Dr. Thomas Späth - Страница 39

ALLES IST IM FLUSS

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Wenn wir achtsam wahrnehmen, wird uns auch klar, dass nichts gleich bleibt, weder unsere Werte und Einstellungen noch unsere Umgebung. Um dies zu überprüfen, achten Sie doch einmal bewusst darauf, wie Sie eine Handlung eines Ihnen nahestehenden Menschen bewerten, wenn Sie energievoll und gut gelaunt sind oder wenn Sie gestresst und übellaunig sind. Sehr wahrscheinlich werden Sie dieselbe Handlung unterschiedlich beurteilen. Ferner neigen wir dazu, Angenehmes festzuhalten, damit es sich nicht ändert. Aber das gelingt uns nicht. Vielleicht wird es noch angenehmer, vielleicht weniger angenehm oder einfach nur anders. Fest steht, dass es keine unveränderliche Wirklichkeit gibt, sondern sich alles ständig verändert, auch unser Selbst.

Je gegenwärtiger wir sind, je achtsamer wir jeden Moment unseres Lebens wahrnehmen, umso weniger sind wir diesen Veränderungen ausgeliefert. Das heißt, wenn wir sitzen und uns bewusst sind, dass wir sitzen, den Druck auf unseren Po wahrnehmen und die Füße, die den Boden berühren, schaffen wir uns unsere eigene gegenwärtige Realität und können unser Selbst jederzeit umbauen und verändern.

Je offener wir für Veränderungen sind, umso weniger werden wir leiden – und altern. Denn diese Haltung ist ein Jungbrunnen für das Gehirn. Könnten wir Achtsamkeit wirklich konsequent leben, würde unser Gehirn praktisch nicht altern. Denn Altern ist eine Anhäufung von Vergangenheit in der Psyche, wie es die moderne Hirnforschung auf den Punkt bringt. Das heißt, je häufiger wir nicht in der Gegenwart sind, sondern in der Vergangenheit, umso schneller altert unser Gehirn. Eine Weisheit, die den Shaolin-Mönchen selbstverständlich ist.

Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke

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