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Unsere Kollegen Clive und Orry besuchten Milla Johnson. Zusammen mit Beverly Reynolds bewohnte sie ein Appartement in Queens.

Beide hatten in der Vergangenheit gegen die Anti-Prostitutionsgesetze in New York verstoßen, was sie vermutlich nicht davon abgehalten hatte, weiter als Callgirls zu arbeiten.

Milla Johnson verdrehte die Augen, als Clive ihr den Dienstausweis unter die Nase hielt. „Nicht schon wieder. Erst die Vice-Abteilung des nächsten NYPD-Reviers, dann die Vice-Abteilung eines anderen Reviers und jetzt Sie. Man könnte denken, die Cops von New York hätten nichts Besseres zu tun, als unschuldige Frauen zu belästigen!“

„Es geht um Ihre Mitbewohnerin Beverly Reynolds.“

„Ja, das NYPD war hier und hat ihre Sache durchwühlt. Ich habe ihr von Anfang an gesagt, dass sie die Finger von diesem Mann lassen soll.“

„Welchem Mann?“

„Sonny D’Andrea. Ein reicher aller Sack – aber einer mit Verbindungen zur Mafia und wenn es da mal Ärger gibt, landet man schneller im Leichenschauhaus, als man Piep sagen kann. Und genau das ist ja nun auch mit Beverly passiert!“

„Vielleicht können wir reinkommen und uns drinnen weiter unterhalten, dann bekommt nicht das ganze Haus unser Gespräch mit“, schlug Orry vor.

„Meinetwegen. Ich hoffe, Sie machen es nicht wie Ihre Kollegen. Erst so tun, als ginge es ihnen darum, Beverlys Mörder zu fassen und mir am Ende ein neues Verfahren wegen Prostitution anhängen.“

„Wir interessieren uns nicht dafür, wie Sie Ihren Lebensunterhalt verdienen“, sagte Clive. „Es geht uns nur um Beverly – und dem Mann, mit dem sie zusammen war.“

„Ein merkwürdiger Typ. Aber ganz witzig. Wir waren mal alle drei zusammen essen. Beverly hat sich hervorragend amüsiert.“

„Wir würden uns gerne ihr Zimmer ansehen.“

„Das haben die Cops versiegelt. Ich habe mit ihrer Mutter telefoniert. Sie kommt übernächste Woche aus Virginia und wird den ganzen Plunder abholen. An ihrer Stelle hätte ich das Zeug gleich weggeworfen. Der Sprit von Virginia nach New York kostet doch schon mehr als das ganze Zeug wert ist.“

Sie führte die beiden zu Beverlys Zimmertür. Orry öffnete das Siegel fachmännisch.

Sie traten ein. Zwölf Quadratmeter, von denen vier bereits von einem großen Doppelbett eingenommen wurden.

Milla Johnson folgte uns bis zur Tür.

„Wie ist sie gestorben?“, fragte sie. „Der Officer von der City Police hat keine Einzelheiten genannt. Nur, dass es schlimm gewesen sein muss und dass es in dem Bungalow von diesem Sonny D’Andrea passiert ist.“

„Sie wurde gefoltert und zum Schluss mit einem aufgesetzten Schuss getötet“, sagte Clive. „Wir vermuten, das man aus ihr herausbekommen wollte, wo sich Sonny D’Andrea befand. Der wurde nämlich wenig später umgebracht.“

„Dann war sie einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort...“

„D’Andrea vertraute ihr offenbar...“

„Ja, er überließ ihr häufig seinen gelben Sportwagen, weil er selbst nicht mehr fahren durfte.“ Sie zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht können Sie uns helfen. Sagen Sie uns möglichst viele Einzelheiten aus Beverlys Leben – vor allem in den letzten Wochen. Hat sich irgendetwas verändert?“

„Ja, sie ist plötzlich wieder hier eingezogen, obwohl sie monatelang nur noch pro forma hier gewohnt hat. Ich habe sie gefragt, ob sie sich mit Gold-Sonny gestritten hätte, aber das war wohl nicht der Fall. Sie wirkte sehr angespannt und hat viel telefoniert. Ich habe ihr die Adressen von Maklerfirmen herausgesucht.“

„Wir vermuten, dass Mister D’Andrea untertauchen wollte und Beverly ihm dabei half. Hat sie irgendwann einmal darüber gesprochen?“

Milla Johson überlegte einen Moment und schüttelte anschließend energisch den Kopf.

„Nein“, murmelte sie. „Aber sie hat mir die Telefonnummer von jemandem gegeben, dem ich Bescheid sagen sollte, falls ihr etwas passieren würde.“

„Geben Sie uns diese Nummer bitte.“

Sie kramte einen Zettel aus ihrer engen Jeans und gab ihn Orry. „Eine Handy-Nummer. Haben Sie dort schon angerufen?“

„Ich habe auf eine Mailbox gesprochen, gleich nachdem der Police Officer hier war und mir von Beverlys Ermordung berichtet hat.“

Orrys Handy klingelte in diesem Augenblick.

Unser Kollege sagte zweimal kurz „Ja!“ und schließlich einmal „In Ordnung!“ bevor er das Gespräch beendete.

„Es gab eine Schießerei im Dachgarten des Lokals Chez Jules in Chelsea. Jimmy Kim ist dabei ermordet worden“, berichtete Orry.

„Da werden jetzt offenbar Rechnungen der Vergangenheit ausgeglichen!“, murmelte Clive.

Der 12 Romane Krimi Koffer Juni 2021

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