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K OMMANDO KARTOFFELSALAT I

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Die ölig glänzende Außenwand des Dampfbades erinnerte an eine alte Kenmore-Waschmaschine. Immer wenn es in Betrieb war, so wie heute Morgen, blieben von seinen wuchtigen Stößen ein paar hässliche Kratzer auf dem seidig schimmernden Parkettfußboden zurück. Emil Cione hockte im kochend heißen Dampf und ließ sich von seiner Sekretärin Keats vorlesen. Visionen von düsteren Burgsälen und kühlen Schlafräumen aus The Eve of St. Agnes prallten wie Tennisbälle gegen die Mauern seines gepeinigten Schädels. Er merkte, wie er anfing, vor Hitze langsam zu zerfließen. Cione war der Autor eines berühmten Gedichtbandes mit dem leicht übertriebenen Titel Am I Goethe Or Am I Schiller – oder Am I Nothing, wie man den Wälzer in der Gedichte-Abteilung im Tiefgeschoss des Buchladens in der Achten Straße zu nennen pflegte – für den er im vergangenen Jahr den Pulitzerpreis gewonnen hatte. Im Augenblick arbeitete er an seiner Biografie »Meine Spannkraft« und bereitete sich nebenher auf das Symposium vor. Um seine Spannkraft machte er sich nämlich ziemliche Sorgen, besonders seit in letzter Zeit gewisse Studentinnen aus seinen Kursen die saft- und kraftlose Figur ihres Meisters immer kritischer musterten. Tja, der jahrelange Alkoholkonsum war eben nicht spurlos an ihm vorübergegangen, und nun beulte sich sein Fettwanst wie ein nasser aufgequollener Sack über dem Gürtel.

Plötzlich fiel ihm etwas ein. »Was hatten sie noch mal gesagt, was sie zahlen?«, fragte er und unterbrach seine Sekretärin, kurz bevor die beiden Liebenden aus dem Schloss fliehen konnten.

»Zweihundert Dollar.«

Tales of Beatnik Glory, Band I-IV (Deutsche Edition)

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