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VII

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In der Lobby der Furie Hall hatte der Crabhorne Bookshop eine kleine, aber außerordentlich interessante Ausstellung mit Büchern der Beat-Generation vorbereitet. Ein überpinselter Ace-Books-Ständer aus Metall war von oben bis unten mit Werken wie The Beat Scene, Casebooks on the Beats und Howl vollgestopft; dazu kamen diverse City Lights Pocket Poets, verschiedene Ausgaben von Beatitude, Semina, Black Mountain Review, zahlreiche Publikationen aus der Jargon Press, einzelne Nummern von Kulchur, Yugen, The Shriek of Revolution, Marx-Ra, Gone Muh-Fu Gone und unzählige Heftchen und vervielfältigte Gedichte der Bewegung.

Gleich daneben stand eine Staffelei, auf der ein eleganter, mit Samt ausgeschlagener Glaskasten zur Schau gestellt war. Darin befand sich, sauber aufgereiht, eine Sammlung von Absagebriefen verschiedener Verlage. Fest davon überzeugt, dass die Literaturgeschichte ihnen eines Tages recht geben würde, hatten diese Banausen insgesamt zwölf Mal das Manuskript von On the Road abgelehnt. Das Ganze war ein bisschen irritierend und mit den dreihundertfünfzig Dollar, die die Sammlung inklusive Glaskasten bringen sollte, hatte Crabhorne offensichtlich ein paar Nummern zu hoch gegriffen.

Eine Abteilung war für »Manuskripte des Himmels« reserviert. (Tatsächlich hätte sie mit ihrem lächerlichen Zeltdach glatt als Kirmesbude durchgehen können.) Hier durften die Besucher — unter strenger Aufsicht, versteht sich — die Originalmanuskripte von Edward Dahlbergs Garment of Ra bestaunen, Ginsbergs Sunflower Sutra, Corsos Vestal Lady, eine wunderschöne Reed-College-Kalligraphie des frühen Phil Whalen und die eher deplatziert wirkende Korrespondenz zwischen Autoren und Verleger, komplett mit Anmerkungen und Kommentaren zur Veröffentlichung von The Beat Generation and the Angry Young Men.

Der Buchhändler hatte keine ruhige Minute. Wenn er seine Bücherstapel zurechtrückte, ließ er gleichzeitig, wie eine versteckte Kamera im Supermarkt, seine Augen nach rechts und links schweifen — immer auf der Lauer nach potenziellen Bibliokleptomanen oder, auf gut deutsch, Bücherklauern. Sein Herz war unter einem Panzer von leeren Alka-Seltzer-Schachteln verborgen. Denn Crabhorne hatte mehr als einmal die traurige Erfahrung machen müssen, dass derselbe junge Poet, der ihm erst vor einer Minute eine tadellose Ausgabe von A Lume Spento verkauft hatte, die offenbar außer zum Signieren noch nie aufgeschlagen worden war; auf dem Weg nach draußen ein druckfrisches Exemplar von Pommes Pennyeach mitgehen ließ.

Das Geschäft lief nicht schlecht. Es schien fast so, als wollte sich das Symposium mit all seinem Beerdigungsgeschwafel Lügen strafen, denn paradoxerweise fand es grade zu Beginn einer Periode statt, in der die Nachfrage nach der Beat-Literatur, wenigstens seitens der Bibliotheken, enorm anstieg. Urplötzlich stand den Budgets der College-Bibliotheken massenhaft überschüssige Kohle zur Verfügung, um Beat-Relikte und Manuskripte zu erwerben. Am Abend des Symposiums zum Tod der Beat-Generation verhökerte Crabhorne beispielsweise einen kompletten Satz des Magazins Beatitude für fünfundzwanzig Kröten an einen Bevollmächtigten der Ohio-State-Universitätsbibliothek. Und der Kurator der Harris Collection an der Brown University Library — zwinker Howard Hunt zwinker zwinker — ließ am selben Abend ein kleines Vermögen für die frühe Ginsberg-Korrespondenz springen. Eine signierte Erstausgabe von On the Road (»Für Martin Buber«) mit unbeschädigtem Schutzumschlag brachte 17,50 Dollar. Und die ganze Zeit über wimmelte es nur so von Parnassus-Jüngern; mehrere Poeten kamen am Stand vorbei und signierten ihre Bücher gleich stapelweise.

Tales of Beatnik Glory, Band I-IV (Deutsche Edition)

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